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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre. Mit der rechten Schulter ratschte sie an der Tunnelwand entlang und hatte noch Glück, dass sie nicht stolperte und stürzte.
    Und dann rannte sie.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie noch immer die Taschenlampe festhielt, und sie war froh darüber, weil sie dem Auf und Ab des Lichtstrahls, der mit einem Zickzackmuster die Finsternis zerriss, folgen konnte.
    Nur weg!
    Wie weit der rettende Ausgang noch entfernt war, wusste sie nicht. Bei ihrer Flucht kam ihr die Strecke nur doppelt so lang vor wie vorhin.
    Doch dann hatte sie es geschafft. Grace konnte es selbst nicht fassen, dass sie wieder im Freien stand. Alles war so plötzlich gegangen.
    Verschwunden war die dunkle Welt, und sie hatte das Gefühl, sich erst wieder mit der neuen Umgebung zurechtfinden zu müssen.
    Es war nicht strahlend hell um sie herum. Trotzdem hatte sie Probleme, sich an das Tageslicht zu gewöhnen. Irritiert lief sie einige Schritte durch das hohe Gras. Dass sie zuvor die Büsche durchquert hatte, war ihr nicht einmal bewusst.
    Was zurücklag, war wie ein Albtraum, dem sie zwar entflohen war, der in ihr jedoch noch immer Panikattacken auslöste und alles andere überschattete.
    Grace sah ihr Auto und ging schwankend darauf zu. Sie wusste selbst nicht, wie sie auf das Erlebte reagieren sollte. Die noch vorhandenen Schockwellen mussten erst einmal abebben.
    Grace taumelte dem Wagen entgegen und fiel sogar gegen ihn. An der Fahrerseite stützte sie sich ab und schaute den Weg zurück, den sie gelaufen war.
    Es war niemand zu sehen. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren nicht eingetreten. Es gab keinen Verfolger. Dieses menschliche Ungeheuer war in der Höhle zurückgeblieben und hatte offenbar das Interesse an ihr verloren.
    Wie ein Orkan brach das Gelächter aus ihr hervor. Sie selbst konnte nichts dafür, es war ihr auch nicht möglich, es zu steuern. Mit beiden Händen schlug sie auf das Autodach und lauschte den Echos. Ihr Lachen wurde irgendwann leiser und brach schließlich ab, weil sie einfach zu erschöpft war.
    Ab jetzt sah sie den Mini mit anderen Augen an. Er war ihre Rettung. Mit ihm konnte sie auch den Rest der Flucht schaffen, und sie würde vor allen Dingen schneller sein als das Ungeheuer.
    Grace hatte den Mini nicht abgeschlossen. Sie riss die Tür auf und warf sich auf den Fahrersitz. Sie hörte sich stöhnen und schaute schräg nach links, wo der Zündschlüssel noch steckte.
    Allmählich kehrte die Klarheit in ihre Gedankengänge zurück. Sie wusste, welche Strecke sie fahren musste, aber sie sah auch, dass ihr Standort nicht eben ideal war. Um normal fahren zu können, musste sie den Mini erst wenden, was wiederum Zeit kostete und auf dem recht weichen Boden gar nicht so einfach war.
    Die Drehung des Zündschlüssels. Der Motor sprang sofort an. Für einen Moment maß sie die Strecke vor sich ab, weil sie überlegte, ob sie es mit einer Drehung schaffte und den Mini nicht erst rangieren musste.
    Es würde gehen.
    Sie gab Gas. Für einen Moment drehten die Antriebsräder durch. Dann hatten sie es gepackt, und der Mini schoss nach vorn.
    Grace würgte den Motor ab.
    Sie fluchte. Sie geriet ins Schwitzen. Auf einmal war die Angst wieder da.
    Grace startete erneut. Diesmal nahm sie sich vor, vorsichtiger zu agieren und nicht in Panik zu verfallen.
    Wieder sprang der Mini einen Satz nach vorn. Grace passte auf. Der Motor wurde nicht abgewürgt. Das Auto fuhr und wurde von ihr in eine Linkskurve gelenkt.
    Jetzt war es nur wichtig für sie, dass sie auch die Einmündung des Weges fand. Noch in der Kurve warf sie einen Blick nach links durch das Seitenfenster.
    Grace schrie auf. Er war wieder da!
    Soeben brach er durch das Gebüsch vor dem Höhleneingang. Die unheimliche Gestalt kam ihr übergroß vor, und sie stellte fest, dass der Körper von einer grünen Kutte oder einem Mantel umhüllt war. Der Unheimliche bewegte sich mit langen, steifen Schritten von der Seite her auf den Mini zu.
    Jetzt hätte sie Platz haben müssen, dann wäre sie weg gewesen. Aber den hatte sie nicht. Sie musste sogar langsamer fahren, um die schmale Einmündung nicht zu verfehlen.
    Und ihr Verfolger wurde plötzlich schnell.
    Grace verriegelte durch einen Knopfdruck die Türen. Jetzt war ihr etwas wohler. Sie musste sich zwingen, nur auf das Fahren zu achten und nicht auf dieses menschliche Ungeheuer, das noch längst nicht aufgegeben hatte.
    Von der Seite her rannte es mit schwankenden Bewegungen auf sie zu.
    Und es war schnell, zu schnell für

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