1583 - Assungas tödlicher Liebling
sich.
In Kopfhöhe leuchtete ein blutrotes D!
***
Suko wusste die Hexe in guten Händen, und so brauchte er sich auch keine Sorgen zu machen, als er den Weg zur Scheune antrat.
Wenn es ein ideales Versteck gab, dann hier. Allerdings dachte er auch darüber nach, ob die Verfolger ihnen tatsächlich bereits auf den Fersen waren. Gesehen hatte er keine. Und ob sie so schlau waren und alles vorhergesehen hatten, wusste er auch nicht.
Aber es gab da jemanden im Hintergrund, den sie auf keinen Fall unterschätzen durften. Will Mallmann alias Dracula II fühlte sich durch das Eindringen der Hexe in seine Vampirwelt in seiner Ehre gekränkt und hatte inzwischen bestimmt an einem Plan gebastelt, um diese Niederlage auszumerzen.
So war es durchaus möglich, dass er sich über die Vergangenheit der jungen Hexe schlau gemacht hatte. Und das hätte ihn zwangsläufig zu diesem Haus geführt.
Zudem besaß Mallmann die Eigenschaft, sich in eine riesige Fledermaus verwandeln zu können.
Das lief innerhalb von Sekunden ab, und in diesem Zustand war er kaum zu fassen.
Er hätte sie in der Luft verfolgen können, ohne selbst gesehen zu werden. Dann hätte er diese verlassene Farm vor ihnen erreicht. So konnte er in aller Ruhe abwarten.
Das traute Suko Mallmann zu. Und es gab diese Scheune, die ein ideales Versteck war.
Suko schaute sich das breite Tor an. Es sah verschlossen aus, war es aber nicht, denn bei genauerem Hinsehen stellte er fest, dass es nur angelehnt war.
Suko packte mit beiden Händen zu und zerrte es so weit auf, dass er eintreten konnte.
Bevor er das tat, blickte er zurück. Aber die Dunkelheit gab nichts preis. Kein Laut war zu hören und keine Bewegung zu sehen. Ihn umgab eine fast bedrohliche Stille.
Suko holte seine Leuchte hervor. Es gefiel ihm nicht, in einen Bau gehen zu müssen, in dem nicht mal ein Lichtreflex zu sehen war.
Der breite Lichtstrahl änderte das, und schon beim ersten Hinsehen stellte Suko fest, dass das Innere der Scheune leer war.
Nicht mal Heu lagerte hier mehr. Er leuchtete gegen die Decke, sah auch dort nichts und hätte eigentlich wieder verschwinden können. Er entschied sich dagegen, denn ein Gefühl sagte ihm, dass er die Scheune genauer durchsuchen musste.
Er war erst ein paar Schritte gegangen, da hörte er ein Geräusch. Es klang dumpf, irgendwie erstickt. Er konnte sich vorstellen, dass es von einem Menschen stammte.
Vor ihm und zugleich etwas nach links versetzt war es aufgeklungen.
Suko drehte sich um, und der helle Strahl machte die Bewegung mit. Der Kegel erwischte ein fast antikes Ackergerät, einen Pflug, der allerdings eine dicke Rostschicht angesetzt hatte. Dahinter bewegte sich jemand.
Er dachte an einen Vampir, zog seine Beretta und hatte Sekunden später die Stelle erreicht.
Ein junger Mann mit langen Haaren schloss die Augen, als ihn das helle Licht traf.
Suko nahm sich Zeit, ihn genau zu betrachten. Er hockte auf dem Boden und war geknebelt und gefesselt. Er lehnte mit dem Rücken an der Wand. Seine Hände befanden sich vor dem Köper. Die Gelenke waren mit dünnem Blumendraht umwickelt.
Das Haar fiel auch über beide Halsseiten, und sie schaute sich Suko zuerst an.
Er fing mit der linken an und war froh, keine Bissstellen zu entdecken. Sicherheitshalber untersuchte er auch die rechte Seite. Auch hier war alles normal. Auch am Körper selbst fand er keine Verletzungen.
Erst jetzt riss er den Knebel ab.
Der junge Mann saugte die Luft keuchend ein. Sprechen konnte er noch nicht. Er schaute nur zu, wie Suko ihm die Hand- und Fußfesseln löste und dabei beruhigend auf ihn einsprach.
Als die Fesseln gefallen waren, fragte Suko: »Was ist passiert?«
Der Mann schnappte nach Luft. Er starrte Suko an und konzentrierte sich dabei stark auf dessen Mund.
»Suchen Sie was?«, fragte Suko.
»Weiß nicht.«
»Vielleicht zwei lange Zähne, die aus meinem Oberkiefer ragen?«
Suko hatte mit seinen Worten ins Ziel getroffen, denn der Mann zuckte zusammen.
»Ein Vampir?«, stieß Suko nach.
Die Antwort bestand aus einem Nicken.
»Okay«, sagte Suko. »Können Sie mir nun sagen, was geschehen ist?«
»Das war der Horror.«
»Ich weiß. Aber wie wäre es, wenn Sie mehr ins Detail gehen?«
»Gut, gut.« Der junge Mann hatte sich wieder einigermaßen gefangen. Und dann brach es aus ihm hervor.
Suko erfuhr eine Geschichte, die fast unglaubwürdig klang, die er aber dennoch akzeptierte.
Benny hieß der junge Mann. Er war hierher gekommen, um Vorbereitungen
Weitere Kostenlose Bücher