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1583 - Assungas tödlicher Liebling

1583 - Assungas tödlicher Liebling

Titel: 1583 - Assungas tödlicher Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht fertig.
    Sie musste einfach zusehen, und sie fragte sich dabei, ob die Blutsauger tatsächlich durch die mörderischen Bisse der Tiger vernichtet werden konnten. Normalerweise griffen Vampirjäger auf die althergebrachte Methode zurück und pfählte sie.
    Die Tiger bedienten sich. Und die taten es auf eine Weise, wie sie es gewohnt waren.
    Rosalie hörte ein Schmatzen und Reißen. Sie fragte sich, ob die beiden Tiger auch satt werden würden. Wenn nicht, dann gab es für sie ja noch eine weitere Beute in der Nähe.
    Ihr war klar, dass sie noch nicht gerettet war. Bei den Vampiren rissen die Tiere nur alte Haut und altes Fleisch aus dem Körper. Bei ihr würde das anders sein, und genau diesem Risiko wollte sie so schnell wie möglich aus dem Weg gehen.
    Rosalie zog sich zurück. Es war nicht weit bis zum Zaun, aber sie dachte daran, dass diese Tiere viel schneller waren als sie.
    Rosalie löste sich von dem Felsen. Sie musste um ihn herumgehen, um freie Bahn zu haben.
    Genau das schien einer der Tiger gerochen zu haben. Mit einer unwilligen Kopfbewegung ließ er von seinem Opfer ab und konzentrierte sich auf die Frau.
    In diesem Augenblick stand für Rosalie fest, dass sie zu lange gewartet hatte. Die Raubkatze wollte sie, daran ging kein Weg vorbei, und dieses Wissen ließ sie erstarren.
    Zwei kalte Raubtieraugen fixierten sie. Mit der langen Zunge leckte sich die große Katze in wilder Vorfreude das Maul ab.
    Tu was! Du bist eine Hexe! Du kannst dich wehren!
    Sie hörte plötzlich eine Stimme in ihrem Innern. Rosalie wusste nicht, ob sie zu ihr gehörte oder jemand anderer mit ihr Kontakt aufgenommen hatte.
    Aber die Stimme war da!
    Du bist die Hexe! Du kannst dich wehren. Du schaffst es. Du musst bereit sein, über deinen Schatten zu springen. Du kannst es, wenn du nur willst. Dann tu es auch…
    Fort war die Stimme.
    Aber Rosalie war durch sie gestärkt worden, denn in ihrem Innern schien es zu brennen. Ihr wurde plötzlich heiß, und sie hatte das Gefühl, dass eine gewaltige Glut durch ihren Körper strömte. Hexenfeuer! Es war da!
    Zum ersten Mal musste sie beweisen, dass es dieses Feuer gab. In der Vampirwelt war das nicht möglich gewesen. Hier sah es anders aus.
    Der Tiger kam. Auch der zweite ließ von seinem Opfer ab. Er schüttelte den mächtigen Kopf, als wollte er sich von etwas befreien. Danach drehte er sich um. Es sah schwerfällig und gleichzeitig ungeheuer geschmeidig aus.
    Aus zwei Augenpaaren wurde Rosalie angestarrt.
    Ich muss es versuchen! Ich darf nicht warten, bis sie springen.
    Die Tiger machten sich bereit. Sie duckten sich. Aus ihren Mäulern drang ein Fauchen. Ihre Flanken zitterten. Es war das Zeichen, dass ein Angriff dicht bevorstand.
    Entweder klappe es oder es klappte nicht.
    Rosalie schrie auf. Noch während der Schrei den beiden Tigern entgegenhallte, streckte sie den rechten Arm aus. Dabei fühlte sie, dass etwas Heißes von der Schulter her in ihre Hand strömte, und es geschah genau das, was sie sich gewünscht hatte.
    Aus der Handfläche sprang eine Flamme hervor - genau in der Sekunde, als der Tiger zum Sprung ansetzte…
    ***
    Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. In den nächsten Sekunden entschied sich alles. Leben oder Tod, das war hier die große Frage.
    Die große Katze fauchte wütend!
    Sie konnte nur in die Flammen starren, die von der Handfläche der Frau in die Höhe schossen. Sie wehten hin und her, zuckten, machten die Tiere nervös, die tatsächlich ihre Angriffswut vergaßen und sich vor dem Feuer zurückzogen.
    So etwas wie ein schmerzerfülltes Jaulen drang aus ihren Mäulern. Sie warfen die Köpfe zur Seite und schleuderten im nächsten Moment auch die Körper herum.
    Beide rannten weg!
    Ihr Ziel war das Raubtierhaus, durch dessen schmalen Eingang sie sich gleichzeitig zwängten, um sich im Haus zu verkriechen.
    Rosalie blieb stehen. Sie starrte auf ihre Handfläche, von der noch immer die Flammen hochschossen und ihren zuckenden Tanz aufführten. Ihr rotgelber Schein glitt über das Gesicht der Hexe, deren Züge sich nur allmählich entspannten.
    Langsam wurde ihr bewusst, dass sie es geschafft hatte und gerettet war. Sie starrte auf den kleinen Zugang des Steinhauses, doch dort ließ sich keine Katze mehr blicken.
    Sie hatte gewonnen.
    Ihre Anspannung ließ nach. Das übertrug sich auch auf die Flammen, die immer mehr zusammensackten und schließlich in ihrer Handfläche verschwanden, ohne dass sie Verbrennungen hinterlassen hätten. Sie waren

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