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1583 - Assungas tödlicher Liebling

1583 - Assungas tödlicher Liebling

Titel: 1583 - Assungas tödlicher Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechnete damit, dass er jeden Augenblick auf sie losstürmen würde.
    Er tat es noch nicht. Er drehte seinem Artgenossen wieder das Gesicht zu. Rosalie glaubte ein Nicken zu sehen.
    Dann erst setzten sich die beiden in schwarze Kleidung gehüllten Gestalten in Bewegung.
    Rosalie wusste, dass es keinen Sinn hatte, in ihrer Deckung zu bleiben. Sie brauchte Platz, um sich verteidigen zu können, und deshalb verließ sie den Bereich des Felsens.
    Lange genug hatte sie der Auseinandersetzung aus dem Weg gehen können. Ab jetzt hatte sie keine andere Wahl mehr, als sich den beiden Vampiren zu stellen…
    ***
    Die Hexe fühlte sich nicht wie ein Delinquent, der zum Schafott ging, denn eine gewisse Sicherheit war in ihrem Innern vorhanden. Sie dachte daran, was ihr Assunga beigebracht und was sie ihrer Lehrmeisterin versprochen hatte.
    Jetzt würde es sich zeigen, ob sie gut war und auch alles begriffen hatte.
    Der Raum zwischen ihnen schmolz zusammen, und zum ersten Mal hörte sie die Stimmen.
    »Wir sind besser.«
    »Immer.«
    »Niemand kann uns entkommen.«
    »Sie hat sich falsch verhalten.«
    »Wir hassen Hexen.«
    »Genau!«
    Näher und näher kamen sie, und Rosalie verstand sie immer besser. Sie sah auch das Blitzen der Augen, wenn sie ihre Waffen bewegten.
    Wäre sie eine normale Frau gewesen, dann hätten die Vampire ihr Blut getrunken. Aber sie war keine normale Frau. Sie war durch ihre Lehrzeit gezeichnet und zu einer Hexe geworden.
    Sie wünschte sich, so mächtig zu sein wie Assunga, aber dorthin würde sie wohl nie kommen.
    Die Vampire waren jetzt so nahe herangekommen, dass Rosalie ihre Gesichter besser sah.
    Flach, bleich, ohne einen besonderen Ausdruck. Helfer und Vasallen des Dracula II.
    Keiner bewegte sich mehr. Auch Rosalie stand so still, als wäre sie festgewachsen. Sie bewegte nicht mal ihre Augen. Ihr starrer Blick heftete sich auf die beiden Gestalten, als wollte sie sie hypnotisieren.
    »Wir haben dich!« Die Stimme klang flach.
    »Willst du noch etwas sagen?«, fragte der andere.
    »Ja, fahrt zur Hölle! Verdampft zu Staub! Ihr werdet mich nicht bekommen, ihr nicht!«
    Sie hatten ihren Spaß. Einer hob seine Stichwaffe an und führte sie gegen seine Lippen, die nicht geschlossen blieben. Er leckte über die scharfe Seite hinweg, schnitt sich dabei selbst in die Zunge, vergaß den Mund auch nicht, und es quoll kein Tropfen Blut hervor. Der Wiedergänger war blutleer.
    Rosalie musste dennoch keine Furcht davor haben, dass man sie leer trinken würde. Es war nur eine Demonstration der Stärke.
    Der zweite Vampir sprach jetzt wieder.
    »Wie willst du sterben? Sollen wir in deine Brust stechen und dir das Herz aus dem Körper schneiden?«
    »Haut ab! Das hier ist nicht eure Welt!«
    »Wir bestimmen, wann wir gehen. Ist das klar?«
    Rosalie lachte.
    Es gefiel den beiden Blutsaugern nicht. Sie packten ihre Waffen fester und zielten damit auf ihren Körper.
    »Wir sammeln Hexenherzen, verstehst du? Wir werden sie verschlingen. Wer…«
    Er stoppte mitten im Satz. Etwas hatte sich verändert. Ein anderes Geräusch war aufgeklungen.
    Weder die Vampire noch die Hexe hatten es ausgestoßen.
    Es war auch weiter entfernt zu hören gewesen, und zwar hinter den Blutsaugern.
    Rosalie stand günstig. Sie konnte an den beiden dunklen Gestalten der Vampire vorbeischauen, und sie sah etwas, von dem sie nicht wusste, ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht.
    Im offenen Ausgang des Raubtierhauses war eine Bewegung zu erkennen. Und von dort kam auch das gefährlich anmutende Knurren.
    Sekunden später schoben sich zwei mächtige Tiere hervor. Die größten Katzen, die es neben den Löwen gab.
    Aus ihrer Deckung schlichen zwei bengalische Tiger ins Freie…
    ***
    Die Botschaft erreichte mich nicht im Büro, sondern in meiner Wohnung, und zwar über Telefon.
    Nach dem Abheben hörte ich zunächst nur ein fern klingendes Rauschen, als stünde der Anrufer irgendwo auf dem Mars oder auf einem noch weiter entfernten Planeten.
    »Wer ist da?« Mein Stimme klang ungeduldig.
    »Du solltest mich kennen, John Sinclair.«
    Die Stimme war immer noch sehr undeutlich, sodass ich Probleme hatte, sie zu identifizieren.
    »Ah ja? Wirklich?«
    »Sicher.«
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen. »Ich bin heute leider nicht so in Form. Deshalb wäre es mir schon lieb, wenn Sie sagen würden, wer Sie sind.«
    »Du enttäuschst mich, Geisterjäger.«
    »Dafür kann ich nichts.« Ich spielte dem Anrufer wirklich kein Theater vor. Ich

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