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1583 - Das Mädchen und der Nakk

Titel: 1583 - Das Mädchen und der Nakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Milchstraße lebenden Nakken zeigten ab und zu eine Spur von Einsicht in die Tatsache, daß es günstig war, wenigstens hier und da einen Anschein von Kooperationsbereitschaft zu erwecken.
    Eine Möglichkeit, dies zu tun, ohne sich auch nur das geringste dabei zu vergeben, bestand darin, die Dreizackschiffe mit lesbaren Namen zu versehen.
    Wobei man natürlich nie sicher sein durfte, ob die Nakken diese Bezeichnungen nicht einfach änderten, sobald sie das für zweckmäßiger hielten.
    Auf der Hülle dieses Schiffes stand jedenfalls ein Name: SIRNAM.
    Am Rand einer benachbarten Lichtung lag ein Nakk.
    Julian Tifflor starrte diesen Nakken fassungslos an. Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu können.
    Dieser Nakk trug weder seinen Gliederpanzer noch seine Sicht-Sprech-Maske.
    Ohne diese Gerätschaften mußte der Nakk völlig hilflos sein. Er konnte sich kaum bewegen und sich mit niemandem verständigen.
    Julian Tifflor versuchte sich vorzustellen, wer oder was einen Nakken dazu bewegen konnte, den Gliederpanzer und die Sicht-Sprech-Maske abzulegen und sich damit selbst jeder Verbindung zur normalen Welt 4-Dorientierter Wesen zu berauben.
    Es gelang ihm nicht.
    Er blickte wieder auf die Lichtung hinab.
    Neben dem hilflosen Nakken kauerte ein Mädchen.
    Daß mußte Anjannin Tish sein.
    Etwas abseits lagen zwei verkrümmte Gestalten: Bionten.
    Der eine schien tot zu sein. Der andere bewegte sich schwach.
    Vom Rand der Lichtung her rückten weitere Bionten vor. „Tifflor an SIRNAM!" sagte der Terraner. „Was geht da unten vor?" Keine Antwort.
    Im nächsten Augenblick flammte grelles Licht auf. Diese Helligkeit hüllte den Gleiter vollständig ein. Julian Tifflor konnte nichts mehr von dem erkennen, was unter ihm auf der Lichtung geschah.
    Die verdammten Nakken haben mich schachmatt gesetzt! dachte er wütend. „Ich brauche Verstärkung!" schrie er. „Sofort!"
    „Verstärkung ist unterwegs", verkündete der Syntron. Julian Tifflor atmete erleichtert auf. Im nächsten Moment verschwand das grelle Licht. „Brauchst du immer noch Verstärkung?" wollte der Syntron wissen. „Was soll diese Frage?" erkundigte Julian Tifflor sich mißtrauisch. „Nun - der Dreizack ist soeben gestartet. Ich nehme an, daß wir ihn verfolgen werden."
    „Es reicht, wenn du ihn in der Ortung behältst", erwiderte Tifflor. Er starrte auf die Lichtung hinab. Auf den ersten Blick schien sich dort nicht viel verändert zu haben. Der Nakk, das Mädchen, die beiden Bionten - sie alle waren noch da.
    Aber der Nakk sah jetzt viel kleiner aus.
    Julian Tifflor ließ den Gleiter am Rand der Lichtung landen.
    Er stieg aus und näherte sich langsam und vorsichtig der Stelle, an der das Mädchen neben den Überresten des Nakken auf dem feuchten Boden lag. „Du bist Anjannin Tish, nicht wahr?" fragte er behutsam.
    Das Mädchen hob den Kopf und nickte zögernd. „Das ist Balinor", sagte sie und wies auf den Nakken.
    Sie zögerte und korrigierte sich: „Das war Balinor."
    Es klang sehr traurig.
    Julian Tifflor fragte sich, welche Art von Verbindung sich zwischen diesen beiden ungleichen Wesen wohl gebildet haben mochte.
    Es schien, als hätte das Mädchen den Nakken als eine Art Freund betrachtet. „Hat dieser Nakk dich entführt?" fragte Tifflor.
    Anjannin Tish schüttelte den Kopf. „Wie kommt es dann, daß du mit ihm allein hier draußen unterwegs bist?" fragte der Terraner weiter. „Ich habe ihn im Traum getroffen", erwiderte das Mädchen ernsthaft. „Er ist von sehr weit her nach Nobim gekommen."
    „Und woher ist er gekommen?"
    „Das weiß ich nicht."
    „Wie hast du ihn gefunden?"
    „Er hat mich gefunden."
    „Und wie kam das?"
    „Ich glaube, ich habe ihn gerufen."
    Julian Tifflor erinnerte sich an das, was man ihm über Anjannin Tish gesagt hatte.
    Er fragte sich, ob Torve Hording und die anderen im Team die Traumgeschichten dieses Mädchen nicht vielleicht manchmal etwas ernster hätten nehmen sollen.
    Der Terraner beugte sich vor und sah sich den Nakken aus der Nähe an.
    Balinor war tot. Daran gab es keinen Zweifel. Seine Leiche war in einem üblen Zustand - zerrupft und zerfressen und obendrein wie mumifiziert.
    Regelrecht ausgedörrt.
    Julian Tifflor hätte gerne gewußt, wie es dazu gekommen war.
    Er warf einen Blick auf das Mädchen und kam zu dem Schluß, daß alle diesbezüglichen Fragen noch Zeit haben mußten.
    Das Kind brauchte Schlaf, Nahrung und Flüssigkeit - vor allen Dingen Flüssigkeit. Anjannin Tish war am

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