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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aufprall landete.
    Zum ersten Mal sah ich sie von vorn, und sie bot ein Bild des Schreckens.
    Das war ein Untier, war ein wahres Monster. Mit einem breiten, gehörnten Schädel und mächtigen Armen, zu denen auch die mörderischen Pranken gehörten.
    Die Fratze sah aus, als hätte jemand das Gesicht eines Gorillas eingeschlagen und dabei das Maul in die Breite gezerrt, sodass die kurzen, aber kräftigen spitzen Reißzähne sichtbar wurden.
    Ich erschauderte, als ich daran dachte, was diese Reißer den sechs Männern angetan hatten. Durch den Sprung war ich bis zu einer Wand gelangt und hatte dort den nötigen Halt gefunden.
    Das Monster nahm die gesamte Breite der Tür ein. Es versperrte mir den Weg ins Freie. Es würde mich auch nicht durchlassen, und so richtete ich mich darauf ein, den Kampf gegen die Bestie hier im Haus zu beenden.
    Mir fauchte ein Geräusch entgegen, das ich nicht mehr als menschlich einstufen konnte. Es war nur grauenhaft, und es war so etwas wie ein Startsignal.
    Das Monster schob sich durch die Tür ins Haus herein. Es hatte sich schmal gemacht, dann richtete es sich wieder auf, und in diesem Augenblick ging ich auf Dolny zu, der sich in die Kreatur der Finsternis verwandelt hatte.
    Ich war nicht allein.
    Das Kreuz war bei mir. Und es half mir.
    Auf einmal stoppte die Bestie. Sie war dem Kreuz so nahe gekommen, dass es sich gegen das Böse stemmte, das aus uralter Zeit stammte. Grelles Licht strahlte auf, ohne dass ich dazu etwas hätte beitragen müssen.
    Nicht aus der Mitte strahlte es hervor. Die vier Enden der Balken waren aktiviert worden, auf denen die Erzengel ihre Initialen hinterlassen hatten. Vier Lichtbalken, die sich in Speere verwandelten, als sie ihr Ziel erreichten.
    Die Bestie schrie so schrecklich auf, als wollte sie mit ihrem Gebrüll das ganze Haus zum Einsturz bringen. Sie konnte nicht anders, sie war in ihrer Angriffswucht gestoppt worden, und ich schaute mir klopfendem Herzen zu, wie das, was von den vier Erzengeln hinterlassen worden war, das Böse zerstörte.
    Das Monster fiel zurück. Es landete mit dem Rücken auf dem Boden, aber es war noch nicht erledigt. Es trat und schlug um sich. Und ich sah, wie an vier Stellen des Körpers sein Fell allmählich zu verkohlen begann.
    An den Armen und den Beinen fing die Haut an zu kokeln, nur das Gesicht blieb davon noch verschont. Es reagierte auf eine andere Art. Das Monster warf seinen Kopf hin und her, und dann sah ich das, worauf ich gewartet hatte.
    Die Fratze zog sich in sich zusammen. Es sah so aus, als würde sie zerlaufen, und dafür entstand ein anderes Gesicht, das diesem Dolny gehörte und das nun durch wahnsinnige Schmerzen gezeichnet war und vergehen würde.
    Dann erlebte ich abermals einen Wechsel. Es entstand wieder das Gesicht der Bestie, das schon geschrumpft war, und im nächsten Augenblick sah ich die Fratze des Monsters, die ebenfalls ihr schreckliches Aussehen verlor.
    Dolny konnte nicht überleben.
    Die Macht des Kreuzes war stärker. Beide Körper, die in einem immer schneller werdenden Rhythmus entstanden, zogen sich zusammen. Jetzt nahm ich auch den beißenden Gestank war, der von dem brennenden Fell ausging.
    Dolny gab noch nicht auf.
    Er warf seinen Oberkörper in die Höhe, als wieder einmal das normale Gesicht entstanden war. Er schien mir seinen ganzen Hass entgegenschleudern zu wollen, aber es war etwas dazwischen, gegen das das Monster nicht mehr ankämpfen konnte.
    Die Fratze der Bestie war verschwunden. Der Körper gehörte halb zu ihr und halb zu einem Menschen.
    Und aus dem Maul wehten mir unbeschreibliche Laute entgegen, die sich wie eine Todesmelodie anhörten.
    Es gab keine Chance mehr für diese Kreatur.
    Ich - nein mein Kreuz war Sieger geblieben, und so musste es auch sein. Jetzt und für immer, denn ich war der Sohn des Lichts, und ich trug eine Verantwortung, die mir von den guten Mächten auftragen worden war.
    Das Heulen der Kreatur verstummte. Es war das letzte Lebenszeichen der Horrorgestalt, die nun den reinigenden Flammen Tribut zollen musste.
    Es gab keinen großen Körper mehr. Der Rest hatte noch nicht einmal mehr die Maße eines Menschen. Es war alles zusammengeschrumpft, innerlich verbrannt und hatte der Haut ein anderes Aussehen gegeben.
    Ich trat dicht an die Kreatur der Finsternis heran.
    Klein war das Gesicht geworden. Das kalte Licht in den gelben Augen war nicht mehr vorhanden.
    Was da vor mir lag, sah aus wie ein Toter, der schon längst hätte unter der Erde

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