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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß auch, dass ich meine beiden Gestalten immer wieder wechseln muss. Im Moment will die zweite heraus.«
    »Die auch getötet hat!«
    »Ja. Ich musste das. Ich bin gierig auf Menschenfleisch…«
    »Es reicht!«, unterbrach ich ihn mit scharfer Stimme.
    Er gehorchte sogar, damit ich weiter sprechen konnte.
    »Ich weiß genau, wer du in Wirklichkeit bist, Dolny. Du bist das uralte Geschöpf, das ich hasse. Du bist zwei in einer Person. Geschaffen von den Mächten der Hölle. Du bist eine Kreatur der Finsternis!«
    ***
    Ich war mir dessen völlig sicher und hatte deshalb nicht mit der Wahrheit hinter dem Berg gehalten.
    Aber ich hatte ihn auch überrascht, denn bei meinen Worten war er zusammengezuckt, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass ich längst über ihn Bescheid wusste.
    »Stimmt es?«, fragte ich.
    »Woher weißt du das?«
    Ich hatte ihn zwar nicht in die Defensive drängen können, aber die Unsicherheit war ihm schon anzusehen. Er wich sogar einen Schritt zurück und wiederholte seine Frage.
    »Ich kenne euch«, sagte ich kalt. »Ich weiß, dass es viele von euch gibt. Und ich gehöre zu denen, die euch jagen. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele von euch ich schon vernichtet habe und…«
    »Ja!«, schrie er mich an. »Ja, du hast auf mich geschossen, aber du hast mich nicht vernichten können! Ich spürte, dass die Kugeln etwas Besonderes waren. Sie haben mir sogar Schmerzen breitet, was mich wunderte, aber sie vernichteten mich nicht. Denn ich bin er, und er bin ich.«
    »Wer ist er?«
    »Der schwarze Engel. Der wahre Herrscher, der mich und die anderen geschaffen hat. Seit Urzeiten stehen wir auf seiner Seite, und das wird auch immer so bleiben!«
    »Du nicht mehr!«
    »Ich werde dich zerfetzen!«, schrie er mir ins Gesicht. »Ich werde dir die Knochen brechen, deine Adern zerreißen und dir die Haut in Streifen vom Körper ziehen! Das verspreche ich dir, und ich habe bisher all meine Versprechen gehalten!«
    Ich wollte ihm noch etwas entgegnen, aber Dolny war zu schnell. Zudem hatte ich mit dieser ungewöhnlichen Reaktion nicht gerechnet.
    Er fuhr auf der Stelle herum, verwandelte sich in einen wirbelnden Schatten und war im nächsten Augenblick durch die weit offen stehende Tür verschwunden.
    Ich gab zu, dass er mich mit dieser Aktion überrascht hatte. Er war eben zu schnell gewesen.
    Nur wollte ich nicht aufgeben. Ich verstand auch seine ungewöhnliche Flucht, denn im Freien hatte er mehr Spielraum, um sich zu verwandeln.
    Ich war kaum aus der Haustür getreten, da sah ich meinen Freund Harry. Er lag jenseits der Treppe auf dem Boden. Eine Beute für die Bestie, ebenso wie die beiden Donkows.
    So weit würde ich es nicht kommen lassen. Zu oft schon hatte ich gegen die Kreaturen der Finsternis gekämpft, und ich besaß eine Waffe, die sie endgültig vernichtete.
    Ich holte das Kreuz hervor und hängte es offen vor meine Brust. Wenn mir Dolny entgegentrat, würde er es sehen. Egal, ob er sich als Mensch zeigte oder als Monster.
    Im Augenblick war von ihm nichts zu sehen. Kein Knurren, kein Keuchen, keine hart ausgesprochenen Warnungen, die mich beeindrucken sollten. Im Moment gab es nur die Stille um mich herum, die mehr als trügerisch war.
    Ich wusste nicht, was Dolny beabsichtigte. Aus dem Haus hatte er mich bereits gelockt. Jetzt war es nur wichtig, wo er sich aufhielt. Weit konnte er nicht gelaufen sein. Er hatte höchstens die Böschung hinter sich gelassen, aber da tat sich nichts. Nur die Dämmerung wurde langsam zur Dunkelheit.
    Etwas störte mich. Es war ein fremdes Geräusch, das allerdings nicht in meiner Nähe aufgeklungen war. Trotzdem hatte ich es mir nicht eingebildet, und als sich dieses Knirschen wiederholte, wusste ich Bescheid.
    Ich drehte mich um und schaute in die Höhe.
    Er stand auf einem Vordach. Aber es war nicht mehr Dolny. Er hatte die menschliche Gestalt abgestreift wie eine alte Kleidung und die angenommen, die ihm der dunkle Engel Luzifer gegeben hatte.
    Da stand die Bestie.
    Und sie sprang von diesem Vordach aus direkt auf mich zu!
    ***
    Ich dachte nicht darüber nach, wie es Dolny gelungen war, auf das Vordach zu gelangen. Ich musste wegkommen, um nicht unter dem schweren Körper begraben zu werden.
    Die Treppe lag noch vor mir, aber hinter mir wusste ich die weit offen stehende Haustür. Durch diese katapultierte ich mich mit einem gewaltigen Satz, genau in dem Augenblick, als die Kreatur der Finsternis zwischen Tür und Treppe mit einem dumpf klingenden

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