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1587 - Rebellion der Sterblichen

Titel: 1587 - Rebellion der Sterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aktivatorträger diese Arbeit zu leisten vermag.
    Deshalb sind wir mit unseren Schülern nach Sharinam gekommen. Wir werden zunächst erkunden, wie die Stimmungslage im einzelnen aussieht. Dann schneiden wir Balasar Imkords Sendung um, bis die Wirkung optimal ist."
    Onida Cartis überlegte lange. „Ich denke", sagte sie dann bedächtig, „wir müssen euch dankbar sein."
    „Nein. Das war noch nie nötig gegenüber Friedensstiftern.
    Wir tun es nicht für dich; denn wir glauben, daß dein Weg und der Weg der Unsterblichen falsch ist. Wir versuchen lediglich, unserem Volk zu helfen."
    „Ich verstehe. Und ich danke euch trotzdem. Übrigens treffen morgen Aramus Shaenor und Balasar Imkord auf Lingora ein.
    Sie werden aus eurem eigenen Mund hören wollen, worum es geht."
    Hagea wollte bereits zustimmen - da faßte Alaresa Anceott sie resolut am Arm. „Sollte das so sein", versetzte die Linguidin mit der struppigen Mähne, „so richte Aramus und Balasar Folgendes aus: Wir sind nicht ihre Untergebenen. Wenn sie uns sprechen wollen, sollen sie uns suchen. Wir sind da, wo auch sie sein sollten. Bei den Linguiden, irgendwo in Sharinam."
    Die Kommissarin ließ sich nicht anmerken, wie sehr die Spitze sie getroffen hatte. Innerlich kämpfte sie mit der Ehrfurcht, die sie trotz des neuen Kurses jedem Friedensstifter gegenüber empfand - und gewann. Nach ein paar Sekunden drehte sie sich um und ließ die drei kommentarlos stehen.
    Cartis brauchte nur ein paar Sekunden, bis sie durch das Portal verschwunden war.
    Hagea atmete auf. „Gut gemacht, Alaresa. Du warst perfekt."
    Und Nonari Vojerina sagte: „Ich glaube, wir haben sie hereingelegt. Manella und Shaenor werden nichts bemerken."
    „Darum sollten wir uns später sorgen", meinte Alaresa Anceott. „Die Sache geht los."
    Zunächst hatten sie daran gedacht, sich ein Hotel zu nehmen; doch dann beschlossen sie, lieber aus der Anonymität eines normalen Wohnhauses heraus zu arbeiten. Per Computer ließen sie sich vom Raumhafen aus eine Anlage suchen, in der Platz frei war, und machten sich auf den Weg.
    Die Straßen von Sharinam verdienten ihren Namen nicht.
    Denn es handelte sich keineswegs um die geraden, planierten Wege, die man auf den Welten des Galaktikums fand. Statt dessen wanden sich breite Pfade durch die Lücken zwischen den Wohnanlagen. Viele Stellen waren nicht einmal bepflastert, Buschwerk breitete sich allerorten aus. Die Robotgärtner hielten es nur so kurz, daß man die Wege in gemütlichem Tempo passieren konnte. Wer es eiliger hatte, benutzte Transportbänder.
    Hagea drehte sich einmal um ihre Achse.
    Zwar wiesen die meisten Häuser bis zu zehn Stockwerke auf, doch andere Gemeinsamkeiten gab.es nicht. Keines glich vom Grundriß her dem anderen, jedes bestand aus einer Vielzahl von ineinander verschachtelten Flächen.
    Der Computer hatte ihnen ein Wohnhaus vermittelt, das etwa zwölf Kilometer entfernt lag. „Dahinten ist der Einstieg", rief einer von Alaresas Schülern. Über eine Treppe erreichten sie den Untergrund. Ganz Sharinam war von einem dichten Rohrbahnnetz erschlossen.
    Sie forderten von einem primitiven Terminal aus drei Kapseln an, stiegen ein und ließen sich in weiche Sitze gepreßt ans Ziel schießen.
    Draußen erwartete sie ein belebter Platz. Viele Kinder spielten hier. Auf den ersten Blick war von besorgter Stimmung oder gar Querelen nichts zu erkennen. Aber Hagea wußte, daß es diese Tendenzen gab. Schon immer waren die Linguiden ein Volk ohne Herrschaft gewesen, sie hatten seit Beginn ihrer Geschichtsschreibung den Willen des einzelnen respektiert. Wenige nur vermochten sich mit der neuen Ära auch im Innersten abzufinden.
    Das schwarze Bild, das sie Dorina Vaccer gegenüber gemalt hatten, war stark übertrieben. So zumindest hofften sie. Doch darin lag kein Risiko, weil Dorina oder die anderen Aktivatorträger es nicht besser wußten. Wer seine gesamte Zeit mit fremden Völkern oder dem Gedanken an die Superintelligenz ES verbrachte, verlor zwangsläufig den Blick ins Detail.
    Der Wohnblock direkt voraus war der richtige.
    Am Eingang erwartete sie ein Mann. „Der Computer hat mich von eurem Eintreffen unterrichtet", sagte er. „Mein Name ist Slocum. Ich bin der Bevollmächtigte des Hauses."
    „Der was?" fragte Alaresa Anceott verblüfft zurück.
    Slocum trat nervös von einem Bein aufs andere. Man sah ihm an, daß er sehr wohl die Identität der Besucher kannte und daß er sich alles andere als wohl fühlte. „Der

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