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1587 - Rebellion der Sterblichen

Titel: 1587 - Rebellion der Sterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stimme an Präzision verloren. Dennoch achteten ihn die anderen - sonst wäre er nicht ihr Sprecher gewesen. „Mein Name ist Nondon Hefftic. Wir haben einen Entschluß gefaßt, Friedensstifterin, über den wir lange nachgedacht haben."
    „Und welcher Entschluß ist das?"
    „Du bist eine der Berühmtesten unseres Volkes. Allein die Tatsache, dich in unserer Nähe zu wissen, bereitet uns täglich Freude. Nun hören wir immer wieder die Botschaften von Balasar Imkord, Aramus Shaenor und Dorina Vaccer. Wir wissen, daß ein neues Zeitalter angebrochen ist. Noch spüren wir davon nicht viel auf Dauho. Doch du, Hagea Scoffy, bist als Friedensstifterin eine Repräsentantin der neuen Zeit. Und dafür wollen wir dir Ehre erweisen."
    So etwas hatte sie geahnt.
    Hagea betrachtete Nondon Hefftic mit Unmut. Dann aber machte sie sich klar, daß Unmut ihr nicht zustand. Denn Hefftic und all die anderen Linguiden waren nur Opfer der neuen Welle, die die unsterblichen Friedensstifter heraufbeschworen hatten. Dorina Vaccer ... Wie sehr hatte Hagea diese Frau einst bewundert! Und heute? Das ewige Leben hatte sie verändert - sie und die anderen dreizehn, die damit geschlagen waren. Die Begriffe Ordnung und Herrschaft paßten nicht zum Wesen der Linguiden. Linguiden waren keine Herrscher, sondern eins mit der Natur.
    Hagea schaute die Menge ruhig an. In der Tat, es waren mehr als hundertfünfzig. Niemand aus der näheren Umgebung hatte sich ausgeschlossen. Frühere Nachbarn waren dabei, die sie schon als kleines Kind gekannt hatte, und junge Linguiden, die gerade erst anfingen, ihre Umgebung als Teil eines Ganzen zu begreifen. „Wie soll diese Ehre aussehen?" fragte sie.
    Hefftic deutete auf das Meer hinaus. Über den westlichen Inseln hatte sich da, wo die Sonne auf die Benkuwälder schien, eine dichte Dunstschicht gebildet. „Auf einer dieser Inseln hat deine Mutter einst deinen Kima-Strauch gepflanzt. Wir haben diesen Ort immer hoch geachtet.
    Niemand hat dort ein Haus gebaut. Seit vielen Jahren ist niemand außer dir hingefahren. Das soll nun anders werden.
    Weil wir nicht deine Ruhe stören möchten, haben wir beschlossen, in regelmäßigen Abständen den Kima-Strauch zu besuchen."
    Vielleicht war es dieser Augenblick, der in ihr etwas veränderte. Vielleicht begriff sie erst jetzt, was Imkord, Shaenor und Dorina Vaccer den Linguiden angetan hatten. Sie erinnerte sich an die Szenen, die der Hypersender von Drostett vor kurzem über die Welten der Linguiden verbreitet hatte.
    Balasar Imkord auf der Pilgerreise zu seinem Kima-Strauch, der zu einem prachtvollen Baum mutiert war. Dies hatte als Symbol für die gestiegene Geisteskraft der Linguiden gelten sollen, und Tausende von Pilgern waren ihm auf seinem Zug gefolgt.
    Hagea schüttelte sich innerlich bei der Vorstellung. Ihr Strauch war etwas Privates; niemand hatte das Recht, ihn anzustarren oder zu bewundern. „Und was wollt ihr dann tun?" fragte sie weiter, ohne jede Modulation in der Stimme. „Habt ihr die Absicht, einen Tempel zu bauen?"
    Die Frage brachte Nondon Hefftic aus dem Gleichgewicht. „Nun... wenn du es wünschst..."
    „Bisher hat unser Volk keine Götzen oder Gotter gekannt. Verspürt ihr ein Bedürfnis danach?"
    In die Mienen der Leute schlich sich Fassungslosigkeit.
    Hagea nahm anhand vieler Details einen Stimmungsumschwang wahr. Mit wenigen Worten hatte sie die Sicherheit der Leute erschüttert. Nun galt es, darauf aufzubauen. Ein Blick des Einverständnisses galt Alaresa Anceott; die andere stand neben ihr und griff nicht ein. „Wir verstehen nicht", meinte Hefftic unsicher, „was unser Empfinden mit Götzen Verehrung zu tun hat."
    „Verehrt ihr die Baume? Die Graser? Verehrt ihr das Wasser?
    Ihr solltet das tun, wenn ihr unbedingt etwas verehren wollt.
    Denn das Wasser und die Baume und die Graser tun das, was sie immer getan haben. Sie erfüllen den Zweck ihres Lebens.
    Ich symbolisiere das Streben nach Vollkommenheit, so denkt ihr, aber die Natur ist die Vollkommenheit selber. Deshalb verehrt die Natur."
    Hagea Scoffy gebrauchte die ganze Macht der Worte, die ihr zur Verfugung stand. Sie konnte nicht allen Linguiden helfen.
    Aber diese Gruppe hier brauchte Hilfe, und sie hatte nicht das Recht, sich langer in Schweigen zu hüllen.
    Langsam wanderte ihr Blick über jedes einzelne Gesicht. „Ich war nicht da, als ich hatte da sein sollen. Als ihr mich gebraucht hattet, um den neuen Gedanken die Scharfe zu nehmen, bin ich dem Druck ausgewichen. Ich

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