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1587 - Rebellion der Sterblichen

Titel: 1587 - Rebellion der Sterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habe die Galaxis bereist, habe vor der Große der Aufgabe kapituliert. Ich habe vergessen, daß eine kleine Veränderung denselben Wert besitzt wie eine große. Ich verdiene keine Ehre. Ihr habt mich immer als Werkzeug benutzt, und so soll es bleiben. Ich will keine Herrscherin sein, sondern eine Dienerin. Und nun geht. Bestellt eure Garten. Kümmert euch um eure Kinder. Sie verdienen eure ganze Aufmerksamkeit, besonders heute vor der Mittagshitze. Keine einzige Stunde, die ihr mit Verehrung verliert, könnt ihr spater je wiedergutmachen."
    Als sie geendet hatte, sprachen die Leute kein einziges Wort.
    Und Hagea spurte das überwältigende Gefühl der Scham, das sie alle überkam. Doch wie anders hatte sie sagen sollen, was zu sagen war? „Ich bitte euch, verzeiht mir. Wenn nur einer unter euch ist, der meine Hilfe fordert, werde ich sie ihm gewahren. Aber ich bitte euch, gebt mir Zeit."
    Die Linguiden drehten sich um und gingen zu ihren Booten.
    Nur Nondon Hefftic trat nahe an sie heran. „Wir können warten", sagte er freundlich, jedoch mit zitternder Stimme. „Wir verstehen nicht, was geschieht. Aber wir haben keine Angst."
    Dann drehte auch er sich um und schloß zu den anderen auf.
    Sekunden spater wurden die Boote ins Wasser geschoben. Das feine Summen der Antriebe entfernte sich rasch, und gegen die tiefstehende Sonne blieben leuchtend weiße Gischtkronen zurück. Bald waren die Boote verschwunden. Hagea Scoffy und Alaresa Anceott kletterten über die Reste des alten Riffs und gingen landeinwärts. Dort standen ihre Fahren.
    Hagea Scoffy befand sich im Besitz hochbrisanter Unterlagen. Der Arkonide Atlan, eine bekannte Persönlichkeit auf der galaktischen Buhne, hatte ihr den Datenträger übergeben.
    Nur Alaresa Anceott und Nonari Vojerina hatte sie ins Vertrauen gezogen. Beide trugen keinen Zellaktivator. Sie unterlagen ebensowenig wie Hagea selbst den Veränderungen, die das ewige Leben mit sich brachte.
    Im Orbit um den Planeten Dauho kreisten ihre Delphinschiffe. Es waren Alaresas PASTRAL und ihr eigenes Schiff, die DARMIR. Nonari Vojerina wurde noch erwartet, wahrscheinlich kam sie in den nächsten Stunden.
    Eigentlich hatte noch die BASTIS des Friedensstifters Farid a-Nesram hier sein sollen; diesem Linguiden nämlich unterstand das Riffo-System als Protektorat. Doch wie die meisten aus ihrer Mitte, die nun Aktivatoren trugen, war Farid a-Nesram irgendwo in der Milchstraße unterwegs. Auf Dauho drohte Hagea und den beiden anderen keine Gefahr der Entdekkung. Was sie zu bereden hatten, konnten sie ohne Störung tun.
    Zwei Stunden spater traf die KOLOMA ein.
    Nonari Vojerina folgte aus dem Orbit mit ihrer Fahre dem Leitstrahl, und das kleine Fahrzeug ging direkt neben den beiden anderen nieder.
    Eine grazile, schwächliche Gestalt trat durch die geöffnete Schleuse ins Freie. Sie reckte sich ausgiebig, dann erst sah sie die beiden anderen an. „Wir grüßen dich", sagte Hagea. „Bist du allein gekommen?"
    „Das bin ich", antwortete die Frau. Sie war einssiebzig groß und hatte kurzgeschorenes Gesichtshaar. Damit sah sie fast aus wie eine Terranerin -doch Hagea wußte, daß Nonari sich die Haare nur aus Kummer über die Aktivatortrager geschoren hatte. Ebenso wie stellenweise ihre Haut schimmerten auch die Tücher ihrer Kleidung in hellem Grün. Der Gürtel steckte voller Aufzeichnungs- und Kommunikationsgerate. Aber Nonari hatte schon immer einen Hang zur Technik gehabt.
    Die Friedensstifterin berührte Hagea und Alaresa grüßend an den Händen, dann fragte sie: „Du hast eine Nachricht für uns, Hagea?"
    „Ja", gab sie einsilbig zurück.
    Und wahrend sie mit den beiden auf ihre Fahre zuging, zog erstmals Alaresa Anceott die Aufmerksamkeit auf sich. „Ich habe dich in den letzten Stunden beobachtet, Hagea. Mir ist aufgefallen, daß du die falschen Zeichen gibst. Deine Korpersprache stimmt nicht mit deinen gelassenen Worten uberein. Du verbirgst dich. Weshalb?"
    „Es liegt an der Nachricht", antwortete Hagea bedruckt. „Ich wollte dich nicht früher beunruhigen, als unbedingt notwendig ist."
    In diesem Augenblick jedoch, vor der Schleuse ins Innere der Fahre, ließ sich Hagea Scoffy gehen. Ihre Gesichtszüge zeigten mit einemmal den Schmerz, der in ihr war. Die Glieder verkrampften sich, und all die Hilflosigkeit und die Trauer brachen sich Bahn. Plötzlich war ihre dunkelbraune, strahlenförmige Gesichtsfrisur naß vor Tränen.
    Als sie den Blick wieder hob, standen Alaresa Anceott und Nonari

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