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1591 - Beschützer aus dem Jenseits

1591 - Beschützer aus dem Jenseits

Titel: 1591 - Beschützer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entzogen hatten, sich aber noch nicht zurückgezogen hatten. Im Gegenteil, jetzt zeigten sie, dass sie anwesend waren, denn die Bewegungen um Alma herum nahmen zu. Erneut spürte sie die Berührungen an ihrem Körper. Sie genoss sie auch, bevor sie dann dieses kleine Wunder vor sich sah.
    Sie standen zwischen ihr und der Tür!
    Drei Gestalten, die aussahen wie Menschen und doch keine waren, denn ihre Körper waren durchsichtig. Der Begriff feinstofflich fiel ihr nicht ein, stattdessen dachte sie mehr an Gespenster, was auf sie allerdings nicht befremdlich wirkte.
    Sie waren keine Kinderschrecks, jedenfalls für sie nicht. Alma hatte eher den Eindruck, dass diese Besucher oder Beschützer eine gewisse Güte ausstrahlten, die genau das Vertrauen abgaben, was sie jetzt brauchte.
    Die Starre in ihrem Gesicht wich einem weichen Lächeln, als sie ihre Beschützer der Reihe nach anschaute.
    Da war zum einen die Gestalt, die für sie so normal aussah, weil sie aus der heutigen Zeit zu stammen schien. Ein starres Gesicht mit einer hohen Stirn.
    Dann der Zweite. Der Bärtige mit den wirren Haaren. Er wirkte wie ein zerstreuter Professor, der nur mit seiner Wissenschaft beschäftigt war und dem normalen Leben ansonsten abgeschworen hatte.
    Und dann gab es noch den Dritten. Den Traurigen. Den mit den herabgezogenen Mundwinkeln, der aussah, als hätte er in seinem Dasein nur schlimme Dinge erlebt. Er trug stets diesen weinerlichen Ausdruck zur Schau. Rechts und links seiner Höckernase waren scharfe Falten zu sehen.
    Alma kannte ihre Namen nicht. Sie wusste auch nicht, ob sie als Geister Namen trugen, und deshalb bezeichnete sie sie mit Synonymen.
    Der Normale, der Bärtige und der Traurige.
    Und jetzt standen sie vor ihr, um ihr zu zeigen, dass sie sie nicht im Stich lassen wollten.
    »Es ist schön, dich so zu erleben…«
    Alma wusste nicht, wer die Worte gesprochen hatte.
    Sie nickte und gab die Antwort mit leiser Stimme. »Ja, ich freue mich auch.«
    »Möchtest du nicht laufen?«
    »Gern.«
    »Dann tu es.«
    Alma stellte noch eine Frage. »Warum soll ich das tun? Was habt ihr davon?«
    »Wir schauen dir so gern zu«, drang ihr die geflüsterte Antwort entgegen. »Ja, das ist so einmalig und wunderbar. Es macht uns glücklich, dich so zu erleben. Das ist für uns eine große Freude. Da wissen wir, warum wir existieren…«
    »Danke, das freut mich.«
    »Dann gehe…«
    Darauf hatte Alma nur gewartet, wenn sie ehrlich gegen sich selbst war.
    Sie erlebte den Vorgang nicht zum ersten Mal. Es war für sie immer wieder etwas Neues und Wunderbares, so zu sein wie ein normaler Mensch. Der Vergleich mit einem kleinen Wunder wollte ihr nicht aus dem Sinn, und so ging sie den ersten Schritt, als hätte sie nie etwas anderes in ihrem Leben getan. Sie ging auf ihre drei Beschützer zu, die nicht zur Seite wichen. Auch das war ihr nicht neu, und so schritt sie kurzerhand durch sie hindurch und spürte dabei wieder die sanfte Kühle auf ihrer Haut.
    Alma ging immer weiter. Dabei berührten ihre Füße normal den Boden, was sie kaum spürte. Nach wie vor hatte sie den Eindruck zu schweben, und das Glücksgefühl ließ ihr ansonsten starres Gesicht weich werden.
    Es war einfach herrlich, und wäre die geschlossene Tür nicht gewesen, sie hätte das Zimmer und auch das Haus gern verlassen.
    »Nein, nicht…«
    Alma hörte die geflüsterte Anordnung und blieb stehen. Die andere Seite wollte nicht, dass sie das Zimmer verließ. Niemand sollte sehen, was mit ihr war, und da sie auf die Hilfe ihrer Freunde angewiesen war, richtete sie sich danach, obwohl die Türklinke zum Greifen vor ihr lag.
    Von einem Moment zum anderen wurde sie traurig, und so klang auch ihr Frage.
    »Warum darf ich das nicht?«
    »Es muss unser Geheimnis bleiben.«
    Diese Antwort konnte sie nicht zufriedenstellen, aber sie musste sich damit abfinden. Sie hatte keine Wahl. Ihre Freunde wollten nicht, dass sie ein zu großes Aufsehen erregte.
    Dann kam ihr der Gedanke an die zurückliegenden Stunden. »Aber man hat doch etwas gesehen. Die drei Männer…«
    »Davon sind zwei tot.«
    »Ja, schon, nur…« Sie schloss für einen Moment die Augen. »Da ist noch jemand gewesen. Ein junger Mann. Er ist Zeuge geworden, wie …«
    »Das wissen wir.«
    Obwohl die Antwort geflüstert worden war, hatte sie den gewissen Unterton darin nicht überhört. Sie machte sich jplötzlich Gedanken und fragte: »Was Soll das heißen? Mögt ihr ihn nicht? Er ist mir sehr sympathisch. Er hat mir

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