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1591 - Beschützer aus dem Jenseits

1591 - Beschützer aus dem Jenseits

Titel: 1591 - Beschützer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kollegen bekommen, der mir sowieso ein wenig überfordert erschien, da musste ich nur einen Blick in sein Gesicht werfen, das eine gewisse Starrheit angenommen hatte.
    Er stecke in einem Fall, der ungewöhnlich und auch kaum zu glauben war. Zumindest für ihn nicht. Zudem hatte ich mich eingemischt, und Murphy war bekannt, mit welchen Vollmachten mich Scotland Yard ausgerüstet hatte. Da kam für ihn nur das Spielen der zweiten Geige infrage.
    Auf dem Weg zu Alma Davies’ Haus meldete sich sein Handy. Toll fand Murphy es nicht. Er war allerdings pflichtbewusst genug, um das Gespräch anzunehmen. Dabei hielt er an, und auch Johnny und ich gingen nicht mehr weiter.
    »Ich habe ihn nicht gern dabei«, flüsterte Johnny mir zu.
    »Kann ich verstehen. Denn der Kollege wird die Abläufe nicht so sehen, wie wir es gewohnt sind.«
    »Ja, das muss er wohl.« Johnny wollte noch etwas sagen, aber er sah, dass ich einen Finger auf meine Lippen gelegt hatte, und hielt den Mund.
    Mein Verhalten hatte einen Grund, und der lag bei Murphy.
    »Was sagen Sie? Sofort?« Er hörte die Antwort, fluchte leise, stimmte aber zu. »Gut, wir sind so schnell wie möglich da. Lassen Sie alles so, wie es ist.« Er klappte das Handy zu und steckte es weg.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Ja und nein. Es ist der Job.« Er schaute für einen Moment auf seine Schuhspitzen. »Ich muss diesen Fall hier abbrechen.«
    »Wieso denn das?«
    »Man braucht mich woanders, Mr. Sinclair. Es hat da eine Familientragödie gegeben. Angeblich drei Tote.«
    »Okay, dann fahren Sie. Wir kommen hier sicher auch allein zurecht.«
    Er verzog die Mundwinkel, und sein Blick sprach Bände. »Ja, das glaube ich Ihnen unbesehen.«
    Mehr gab es nicht zwischen uns zu sagen. Mit einer abrupten Bewegung wandte er sich um und ging zurück zu seinen Leuten.
    Johnny nickte hinter ihm her. »Eigentlich bin ich froh, dass es so gelaufen ist. Nicht wegen der Toten, sondern allgemein. Ich kann mir vorstellen, dass er keine große Hilfe gewesen wäre.«
    Ich enthielt mich eines Kommentars. Andere Dinge waren jetzt wichtiger.
    Johnny hatte nicht feststellen können, in welchem Haus Alma Davies verschwunden war. Aber wir kannten ja ihren Namen.
    Wir mussten nicht mal weit gehen, bis wir ein Schild mit dem Namen Davies entdeckten, das sich leicht glänzend von einer dunklen Mauer abhob.
    Ich klingelte noch nicht und sah Johnny an, der neben mir stand.
    Er machte einen sehr angespannten Eindruck, sodass ich fast automatisch fragte: »Probleme?«
    »Kann ich dir nicht sagen, John. Es ist schon komisch. Mir geht wieder durch den Kopf, was ich erlebt habe, und jetzt frage ich mich, wer diese Alma Davies wirklich ist. Oder was hinter ihr steckt. Mal abgesehen von ihrer Behinderung, ich würde sie nicht als normal bezeichnen. Für mich ist sie ein Mensch, der tief in seinem Innern ein Geheimnis verbirgt. Sie kam mir auch gar nicht so überrascht vor, als sie die Gestalten sah.«
    »Du bist nicht dabei gewesen.«
    Er nickte. »Auch wenn ich es aus einer gewissen Distanz gesehen habe, ändert das nichts an meiner Aussage.«
    »Gut, Johnny. Dann wollen wir mal sehen, ob sich das alles bestätigt.«
    Ich drückte entschlossen auf den Knopf der Klingel und war gespannt darauf, was uns erwartete.
    Vom Tor aus sahen wir die Umrisse des Hauses. Es war ein moderner Bau, einfach nur ein rechteckiger Klotz. Hinter einigen Fenstern sahen wir einen weichen Lichtschimmer, der auch nicht verschwand, als ich geschellt hatte.
    Und wir bekamen Antwort. Es war die Stimme einer Frau, die sich erkundigte, wer da etwas wollte.
    Ich stellte mich namentlich vor und fügte hinzu, von welch einer Institution ich kam.
    »Wirklich Scotland Yard?«
    »Ja, Madam.«
    »Und was wollen Sie von uns?«
    »Mit Alma Davies sprechen. Sind Sie das?«
    »Nein ich bin nur die Hilfe.«
    »Aber Alma ist im Haus?«
    »Das schon.«
    »Dann muss ich mit ihr sprechen.«
    »Darf ich denn fragen, weshalb?«
    »Sie wissen es nicht?«
    Meine Frage musste die Frau wohl überrascht haben. Ich hatte das Gefühl, dass sie nach einer Ausrede suchte, sie aber nicht fand und uns deshalb den Weg freigab.
    »Könnte es sein, Johnny, dass Alma nichts erzählt hat?«
    Er hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Ich kenne sie nicht so gut.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Wir betraten ein recht geräumiges Grundstück, das allerdings kein Parkformat hatte. Der breite Weg führte zum Haus hin, und es fiel uns auf, dass keine Lampen ihr Licht abstrahlten. Die

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