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1591 - Beschützer aus dem Jenseits

1591 - Beschützer aus dem Jenseits

Titel: 1591 - Beschützer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleine Mitbringsel aus den verschiedenen Ländern, die ihre Eltern als Souvenirs mitgebracht hatten.
    Aber auch Bücher gab es genug, und der große Flachbildschirm nahm einen breiten Raum in einer Regallücke ein.
    Zwei Türen führten in die anderen Zimmer der Wohnung. Da gab es den Schlaf räum und das behindertengerecht eingerichtete Bad der jungen Frau.
    Normalerweise wäre Alma um diese Zeit ins Bett gegangen, und Frenchy hätte ihr dabei geholfen. Nach dem, was sie erlebt hatte, war allerdings nicht daran zu denken, und sie wusste auch, dass die ganze Sache noch längst nicht zu Ende war. Sie würde bestimmt noch Besuch bekommen. Dieser Johnny war praktisch gezwungen, die Polizei zu alarmieren. Zwei Tote konnten nicht einfach auf der Straße liegen gelassen werden.
    Davor fürchtete sich die junge Frau nicht. Sie wollte sich die Zeit verkürzen und hoffte auf etwas Bestimmtes, von dem sie nicht genau wusste, was es war. Aber es sollte etwas eintreten, denn sie wollte nicht, dass man sie im Stich ließ.
    Alma rollte durch den großen Raum mit den beiden Fenstern, die viel Licht einließen. Jetzt waren die Scheiben durch Rollos verdeckt. Alma überlegte, ob sie die Rollos nach oben fahren lassen sollten. Doch das würde nicht viel bringen. Das herbstliche Bild des Gartens war in Dunkelheit getaucht, und sie würde nicht mal Schatten sehen können.
    Alma stoppte ihren Rollstuhl an einer bestimmten Stelle. Die nahm sie immer dann ein, wenn sie in die Glotze schauen wollte. Der große Flachbildschirm bot so etwas wie ein Kinogefühl, wenn sie sich Filme aus ihrer DVD-Sammlung anschaute, die sie sich im Laufe der Zeit zugelegt hatte.
    Fernsehen oder nicht?
    Noch konnte sich Alma nicht entscheiden. Sie überlegte auch, ob sie in die Küche fahren und sich einen Kaffee kochen sollte. Das wäre nicht das Schlechteste gewesen, aber das Schicksal hatte etwas anderes mit ihr vor.
    Zu sehen war nichts. Sie spürte nur, dass sich im Zimmer etwas verdichtet hatte.
    Hätte jemand von ihr eine Erklärung verlangt, dann wäre sie nicht fähig gewesen, ihm diese zu geben. Es war auch nichts zu sehen, sondern nur zu spüren, und das von allen Seiten.
    Plötzlich war der Bildschirm für sie uninteressant geworden.
    Almas Lippen verzogen sich nur zu einem feinen Lächeln, denn sie hatte plötzlich das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Sie hatte es in dieser Nacht schon einmal erlebt. Da waren ihre Feinde erschienen.
    Aber jetzt war niemand zu sehen.
    Und doch war jemand da.
    Vielleicht noch nicht ganz. Möglicherweise erst auf dem Weg zu ihr.
    Alma Davies saß bewegungslos in ihrem Rollstuhl. Jetzt wollte sie nicht mehr gestört werden. Auch Frenchy konnte sie jetzt nicht mehr gebrauchen. Sie wusste mit untrüglicher Sicherheit, dass wieder ein wichtiges Ereignis dicht bevorstand.
    Das Zimmer sah noch immer normal aus. Keine äußerlichen Veränderungen, und doch fühlte Alma, dass sie nicht mehr allein war.
    Ihre Beschützer waren auf dem Weg zu ihr.
    Sie musste sich zusammenreißen, um nicht zu jubeln. Dafür ballte sie ihre Hände und wartete voller Spannung auf das, was geschehen würde.
    Die Luft im Zimmer war eine andere geworden. Alma hätte sie nicht richtig beschreiben können. Sie schien kühler zu sein als zuvor. Ein normales Atmen war möglich. Sie kam sich vor, als würde sie irgendwelche Glücksgefühle einatmen, sodass ihr eigenes Schicksal in den Hintergrund trat.
    Plötzlich war die Stimme da.
    Sie sah keinen Menschen, aber das Flüstern war nicht, zu überhören.
    »Keine Sorge, Alma, wir haben dich nicht vergessen. Es ist doch einfach wunderbar.«
    Sie nickte.
    »Warte noch einen Moment.«
    »Ja, ja…« Ihr Herz hüpfte in ihrer Brust. Ihre Augen nahmen einen anderen Ausdruck an. Sie erhielten einen seltsamen Glanz, der auf eine gewisse Freude hindeutete.
    Ihr Atem ging nicht mehr so ruhig. Sie holte durch die Nase Luft und stieß sie durch den Mund aus. Einige Male leckte sie über ihre Lippen, um die Trockenheit dort zu vertreiben.
    Sie waren in der Nähe, auch wenn Alma sie noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Aber dieses besondere Fluidum, das sich innerhalb ihrer vier Wände ausgebreitet hatte, war deutlich zu spüren. Eine Botschaft, die nicht von dieser Welt stammte.
    »Freust du dich, Alma?«
    »Ja.«
    »Wir auch, meine Liebe…«
    Alma wusste nicht, wer von ihren unsichtbaren Freunden gesprochen hatte. Sie war nicht in der Lage, die geisterhaften Stimmen zu unterscheiden. Sie waren sich in ihrer

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