Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1591 - Beschützer aus dem Jenseits

1591 - Beschützer aus dem Jenseits

Titel: 1591 - Beschützer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
deckungslos auf der Schwelle zu stehen. Er ging vorsichtig zu Werke, schaute in den Garten hinein und sah nichts Verdächtiges.
    Das meldete er auch seinem Sohn, bevor er die Tür weiter aufzog.
    Beide schauten in den großen Vorgarten. Und beide mussten schon den Blick senken, um zu erkennen, was das polternde Geräusch verursacht hatte.
    Jemand hatte sie besucht und ihnen einen bewegungslosen Körper vor die Tür gelegt. Die Außenleuchte gab genügend Licht ab, um das Gesicht deutlich erkennen zu können.
    Darin war kein Leben mehr.
    Bill hatte den dunkelhaarigen Mann nie zuvor gesehen.
    Bei Johnny war das anders.
    »Das ist er!«, flüsterte er.
    »Wer?«
    »Der dritte Entführer, Dad…«
    ***
    In den folgenden Sekunden herrschte das große Schweigen. Bis Bill schließlich fragte: »Bist du dir sicher?«
    »Ja, völlig. Auch wenn es dunkel war, ich erkenne ihn wieder. Der hat noch gefehlt.«
    Bill stöhnte leise auf. Er wischte über seine Augen und schüttelte den Kopf. Einige Bemerkungen drangen als Flüstern über seine Lippen. Er schluckte und ließ seinen Blick durch den menschenleeren Vorgarten schweifen.
    Da bewegte sich nichts. Das Tor zur Straße hin war verschlossen, und dennoch lag der Tote hier. Von demjenigen, der den Leichnam hier abgelegt hatte, war nichts zu sehen.
    »Sie sind noch im Spiel«, flüsterte Bill.
    »Wenn du von den Geistern sprichst, Dad, dann kann ich dir nur recht geben.«
    Bill schüttelte den Kopf, während er auf die Leiche schaute.
    »Ich frage mich allerdings, warum sie uns den Toten direkt vor die Füße gelegt haben.«
    »Keine Ahnung.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, Dad.«
    »Dann geh mal davon aus, dass es eine Warnung an uns ist. Dass wir uns aus der Sache heraushalten. Tun wir das nicht, wird es uns ebenso ergehen wie diesem Menschen.«
    Johnny konnte es nicht fassen. »Das hätte ich Alma Davies niemals zugetraut.«
    »Vielleicht sollest du jetzt anders von ihr denken.«
    »Warum?«
    »Sie muss Bescheid wissen, Johnny. Aber ich gebe dir recht. Zwar kenne ich sie nicht, aber ich hätte es ihr nach deinen Erzählungen auch nicht zugetraut. Es könnte ja auch sein, dass sie von dieser Sache gar nichts weiß.«
    »Klar, das sind diese drei Geister gewesen. Die Killer aus dem Jenseits oder wie auch immer.«
    »Richtig.« Bill beugte sich tiefer. Er hatte etwas gesehen und wollte feststellen, ob er sich auch nicht geirrt hatte.
    Er hatte es nicht getan. Dieser Mensch war auf eine grausame Weise umgebracht worden. Nicht durch eine Kugel, auch nicht durch einen Messerstich. Man hatte ihm die Knochen gebrochen und letztlich wohl auch das Genick.
    »Was machen wir, Dad? Sagen wir der Polizei Bescheid?«
    »Ja. Aber wir werden den Toten hier liegen lassen. Wir schieben ihn nur ein Stück zur Seite, damit der Eingang nicht blockiert ist.«
    »Was willst du denn den Beamten sagen?«
    »Nichts.«
    »Wieso?«
    »Weil ich nur einem Beamten Bescheid geben werde. Und das ist…«
    »John Sinclair«, sagte Johnny. »Genau…«
    ***
    Den Schlafsand hatte ich mir inzwischen aus den Augen gerieben, als ich das Grundstück der Conollys erreichte und den gewundenen Weg bis zum Bungalow hoch fuhr.
    Der Anruf hatte mich aus dem Schlaf gerissen und mich auch alarmiert.
    Wir durften keine Zeit mehr verlieren, denn die andere Seite machte offenbar kurzen Prozess. Wobei ich nicht glaubte, dass die gelähmte Alma Davies daran die Schuld trug. Da gab es bestimmt noch andere Verbindungen, aber die kannte bisher nur Johnny, der zusammen mit seinem Vater vor dem Haus stand.
    Ich wusste, was mich erwartete.
    Jetzt sah ich den Toten neben der Tür liegen. Der Letzte der Entführer, den das gleiche Schicksal wie seine Kumpane getroffen hatte.
    »Man scheint uns keine Ruhe geben zu wollen«, begrüßte mich der Reporter. »Sieh dir den Toten an, John. Ich würde sagen, dass man ihn auf eine schlimme Weise gekillt hat.«
    Das Licht war nicht zu hell. So nahm ich meine kleine Leuchte zu Hilfe.
    Das Gesicht war zur Auffahrt hin gedreht. So konnte ich es anleuchten und wusste bereits beim ersten Blick, dass es mir unbekannt war.
    Ich richtete mich wieder auf und sagte: »Ich frage mich, warum man ihn euch vor die Tür gelegt hat.«
    »Das ist uns auch nicht ganz klar«, meinte Johnny.
    »Aber ihr habt darüber nachgedacht?«
    »Das schon.«
    »Und?«
    Diesmal erhielt ich die Antwort von Bill.
    »Wir sehen es als eine Warnung an, damit wir die Finger von dem Fall lassen und uns um nichts mehr kümmern. Das ist

Weitere Kostenlose Bücher