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1593 - Taurecs Geschenk

Titel: 1593 - Taurecs Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Chaotarch, als er neben dem Mächtigen stand, die Arme unter dem Umhang über der Brust verschränkt. „Darf ich fragen, wie weit du mit deinen Überlegungen gekommen bist?"
    „Ich habe mich entschieden", antwortete Sirixim. „Tu doch nicht so, als ob du das nicht schon wüßtest."
    Xpomul schwieg. Er wartete ab, bis Sirixim von sich aus weiterredete.
    Der Mächtige zögerte noch.
    Noch einmal sah er sich so, wie er gewesen war, bevor er den Ruf erhielt. Einst hatte er als Sohn eines großen Fürsten ein kleines Sternenreich übernommen und es in der Folgezeit vergrößert, bis ihm eine halbe Galaxis gehörte. Er war Feldherr, Monarch und Richter in einem gewesen. Er hatte selten ein anderes Wesen gekannt, das mächtiger war als er. Und wenn er auf einen solchen Gegner traf, dann vernichtete er ihn, und seine Macht wuchs weiter, ins Unermeßliche.
    Niemand war da, um ihn aufzuhalten, wenn er etwas wollte. Es gab keine Instanz, die ihn zügelte, wenn er raste. Millionen Planeten fürchteten ihn. Er hatte Sklaven und bekam auf einen Fingerzeig alles, was er wollte.
    Er konnte mit einem einzigen Wort über das Schicksal von ganzen Völkern entscheiden. Er war reich, unvorstellbar reich.
    Und er war stark.
    Es gab nur wenige Gegner, die sich nicht duckten, sobald er sie durch seine Augen in die Tiefe seiner Seele blicken ließ. Durch die schwarzen Schlünde hinein in das Feuer der unheimlichen Macht, das in ihm schlummerte. Er konnte sie alle vernichten, die ihm im Weg waren. Er konnte sie zähmen oder zu seinen Sklaven machen. Er konnte ihnen den eigenen Willen ausbrennen.
    Am Ende hatte er alles gehabt, was er sich wünschen konnte - Diener, Reichtümer, Welten, Macht. Es gab keinen Wunsch mehr, der unerfüllbar gewesen wäre.
    Schließlich hatte es ihn angeödet. Er war angewidert von einer Existenz, die keine Herausforderungen mehr bereithielt, und hatte sich auf eine Welt zurückgezogen, die nur er kannte. Er wußte nicht, wie lange er noch zu leben hatte. Leute seines Volkes machten sich darüber eigentlich nie Gedanken. Sie hatten eine extrem lange Lebenserwartung, und wenn ihre Zeit gekommen war, dann erloschen sie eben und wachten Jahre, Jahrtausende oder Jahrmillionen später in einem anderen Körper an einem anderen Ort wieder auf.
    Sirixim hatte Abschied von der materiellen Welt genommen und damit begonnen, andere Schätze zu sammeln.
    Es waren die, die in ihm selbst verborgen waren und darauf warteten, daß er sie entdeckte und barg. Er meditierte in seiner Einsamkeit und lachte traurig über die wilden Jahre seines bisherigen Lebens, über die Nebensächlichkeiten, die ihm bisher so viel bedeutet hatten.
    Das Verlangen nach Macht war in ihm abgestorben. Er suchte nach Wissen, und das Universum antwortete ihm. Er drang so tief in seine Seele ein, daß er Gefahr lief, sich darin zu verlieren. Doch immer wenn sein Geist an die Oberfläche zurückkehrte und die Sinne sich wieder der äußeren Welt zuwandten, sah er diese Welt mit anderen Augen. Dann lag er oft tage- und nächtelang unter freiem Himmel und sah die feinen energetischen Linien, die sich zu einem Netz um die Sonne spannen und alles miteinander verbanden, was lebte. Dann sah er die vitalen Ströme der Pflanzen und Tiere, die alles Lebende miteinander in Wechselwirkung brachten. Dann sah er die goldenen Pfade am Nachthimmel, die ihn geistig mit jedem Punkt seiner Welt verbanden, und er begab sich auf die Reise dorthin ...
    So entstand in Sirixim im Lauf der Zeit auch ein tiefes Verständnis für das Wesen des Universums, und er entwickelte ganz besondere Fähigkeiten, die wiederum daraus resultierten. Er begann allmählich aufgrund der innersten Kenntnisse der elementarnatürlichen Vorgänge, in diese kraft seines Willens einzugreifen und sich zum erstenmal eine Welt zu formen.
    Er war mit seinem Dasein vollkommen zufrieden. Nie war er glücklicher und zufriedener gewesen. Er hatte keine Ambitionen mehr. Es dürstete ihn nicht mehr nach Macht. Er hoffte nur, noch lange leben zu dürfen, um dem unendlichen Kosmos weitere Geheimnisse abzuringen.
    Nie hatte er damit gerechnet, auf die Ebene gerufen und einer von sieben Mächtigen zu werden, die durch ihr Tun die Geschicke des Universums weitgehend mitbestimmten.
    Um so größer waren seine Überraschung und sein Eifer gewesen, um so größer aber auch seine Enttäuschung, als er feststellen mußte, daß er und seine sechs Mitstreiter eine Aufgabe übernommen hatten, die von vorneherein zum

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