Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1593 - Taurecs Geschenk

Titel: 1593 - Taurecs Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wiederholte sich in festgesetzten Intervallen und war nur vom Syntron erfaßbar. Für die Somer und die Galaktiker war es, als begänne die Hypertrop-Spindel ganz plötzlich zu glühen, um dann in einem phantastischen Schauspiel 5-D-Energien in den Raum abzugeben. Deren Quantum konnte nach Boreas Berechnungen die Transmitterstation nicht gefährden.
    Dieses Energiegewitter sollte insgesamt drei Minuten dauern und sich im Abstand von jeweils fünf Minuten wiederholen.
    Der Alarm schrillte grell durch das Heraldische Tor, und für die Somer sah es tatsächlich so aus, als stünde der Weltraum in Flammen. Über dem Hypertrop zuckten energetische Trichter.
    Sie mußten glauben, daß er jeden Moment explodierte und die ganze Anlage in den Untergang riß.
    Die zeitliche Verzögerung von drei Stunden und die gespielte Überraschung der Galaktiker sollten verhindern, daß die Somer das Spiel sofort durchschauten.
    Die Somer rannten aufgescheucht durcheinander, kreischten und schrien mit ihren hellen Stimmen. Es war unmöglich, daß sie sich in der ausgebrochenen Panik selbst noch verstanden. Nardir versuchte vergeblich, sich Gehör zu verschaffen und seine Artgenossen zu beruhigen. Dafür war er selbst viel zu entsetzt.
    Tekener gab das Zeichen. In dem Durcheinander zogen sich seine Spezialisten, Dao-Lin-H’ay und er aus der Zentrale zurück.
    Die zehn zurückbleibenden Wissenschaftler deckten ihr Verschwinden, indem sie ihnen Sichtschutz gaben oder die Somer ablenkten, die sich in ihre Richtung bewegen wollten. Teks Gruppe erreichte einen Antigravschacht, der nach oben führte, ohne daß jemand versucht hätte, sie aufzuhalten. „Ich hätte nicht geglaubt, daß Boreas verrücktes Ablenkungsmanöver so gut funktioniert", meinte Dao-Lin-H’ay, als sie neben Tekener aufwärts schwebte. „Einfach ein Programm in den Hypertrop speisen, und schon ..."
    „... spielt er scheinbar verrückt - oder fällt aus", vollendete Tekener für sie. „Er ist nicht ausgefallen", sagte die Kartanin.
    Ronald Tekener lächelte. „Dieser nicht, aber der andere. Und ich weiß jetzt, was die Plophoserin meinte, als sie sagte, wir müßten die Nakken mit deren eigenen Mitteln zu bekämpfen versuchen."
    „Du meinst ...?"
    „Drücke die Daumen, oder wetze die Krallen, damit wir es hier erfahren.
     
    5.
     
    Voltago: Sirixim Xpomul erschien wie stets, ohne Vorankündigung in Sirixims Kosmischer Residenz. Er schälte sich mitten in der großzügig angelegten Wohnlandschaft aus dem schwarzen Feuer. Die Landschaft verdiente diese Bezeichnung. Sie dehnte sich über das gesamte mittlere Deck der gigantischen Kugel aus, die dem Mächtigen seit dem ersten Besuch der Ebene als Wohnsitz diente. Der Durchmesser der Scheibe betrug 25 Kilometer. Auf ihr waren Hügel und Wälder angelegt, ein See und Bäche. In die Vegetation waren Wohn- und Verweilinseln integriert, wie von einem genialen Architekten entworfen. Die Bauten und Möbel aus Formenergie paßten sich ihrer natürlichen Umgebung optimal an. Man konnte glauben, beides wäre aus einer gemeinsamen Schöpfung hervorgegangen.
    Zu dieser Schöpfung gehörten wunderschöne Tiere - bunte Schmetterlinge, leuchtende Käfer, Singvögel und allerlei kleines Getier in den Wäldern, auf den Wiesen und in den Bächen und Seen.
    Hoch über der Landschaft strahlten fünf Kunstsonnen unmittelbar unter der Himmelsscheibe, die natürlich nichts anderes war, als die Unterseite des nächsthöheren Decks. Die Höhe und die Beschaffenheit des künstlichen Firmaments sowie raffinierte Projektionen erweckten den Eindruck, sich im Freien aufzuhalten.
    Es gab alles hier, nur keine Diener. Sirixim brauchte sie nicht. Die Technik machte sie überflüssig. Ein gedanklich formulierter Wunsch genügte, um Dinge entstehen zu lassen.
    Nein, Sirixim war kein Wesen, das die Gesellschaft anderer herbeisehnte. Er wollte so oft wie möglich allein sein und sein Reich genießen. Jedenfalls war das bisher so gewesen.
    Jetzt reichte ihm das nicht mehr.
    Er stand oft da und blickte von einem erhöhten Punkt aus hinab auf sein Land, das er geschaffen und geordnet hatte. Früher war es ein Paradies gewesen, in dem er die Suche nach größerer Weisheit und eigener Vervollkommnung betreiben konnte.
    Heute war es ihm alles zu eng. Er kannte alles. Was noch nicht da war, konnte er kraft eines Wunsches dazuerschaffen. Aber es kam immer aus ihm, es war nie etwas, das ihn überraschte. Es war langweilig geworden. „Du kannst das ändern", sagte

Weitere Kostenlose Bücher