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1593 - Taurecs Geschenk

Titel: 1593 - Taurecs Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mächtigen vorstehen und befehlen. Sie werden nicht an deiner Weisheit zweifeln können, denn es ist die Weisheit der Macht, die hinter dir steht - die Weisheit des Chaos."
    Sirixim atmete erleichtert auf. Er hatte gewonnen, wie es schien. Mehr am Rande nahm er wahr, daß Xpomul zum erstenmal von der Macht sprach, der er diente.
    Er nahm sich vor, ihn danach zu fragen. Jetzt interessierte ihn etwas anderes mehr. „Als ... Herr Heptamer?"
    „Es bedeutet ›Herr des Siebten Tages‹", erklärte Xpomul. „Ich verstehe nicht", beklagte sich der Mächtige.
    Xpomul ließ sein Lachen erschallen, unter dem sich die Oberfläche des Sees kräuselte.
    Vogelschwärme brachen aufgeregt aus ihren Bäumen und flogen davon. „Wer Großes vollbringen will im Multiversum", belehrte Xpomul seinen neuen Feldherrn, „der braucht einen Glauben, mit dem er das nötige Feuer in jenen entfacht, die er zu lenken hat. Denke jetzt nicht an Arufur, Sinveghal, Nairmivan, Aqossu, Kashirishgal und Oveltan. Auch für sie wird dieser Glaube nützlich sein, damit sie immer wissen, wohin ihr Weg führt. Denke vielmehr an die unzähligen Sterblichen, die im Universum Tarkan leben. Sie alle wirst du brauchen, um das Ziel zu erreichen. Sie müssen die Entropie erhöhen, jeder ein kleines Atom im großen Plan. Gemeinsam werden sie Dinge bewegen, die du dir heute noch nicht träumen läßt.
    Sie werden neue Sternenmassen aus anderen Universen nach Tarkan holen, um dessen Kollaps durch erhöhte Dichte zu einer rasenden Fahrt ins Verderben zu machen, in das Chaos! Du kannst sie mit Gewalt zwingen, für euch zu arbeiten, aber was nützen dir widerstrebende Sklaven ohne Begeisterung für ihre Aufgabe? Doch gib ihnen das Feuer eines starken Glaubens, und sie werden Welten versetzen."
    „Jetzt begreife ich", sagte Sirixim und lachte. „Sie werden glauben - an den Untergang, aus dem das Neue geboren wird, an den letzten Tag!" Wieder lachte er, diesmal überheblich. „Der auch ihr letzter sein wird, nicht wahr? Doch für mich und meine sechs ... Diener wird es der letzte und der erste Tag sein. Der letzte Tag - der siebte Tag des Untergangs von Tarkan!"
    „Ja, du hast es begriffen. Sirixim", sagte der Chaotarch. „Gib den Sterblichen den Glauben an die Sechs Tage, die vergehen werden bis zum Ende der alten Welt. Gib ihnen Götter, Legenden und Symbole.
    Sechs Tage und sechs Götter! Du wirst der Herr des Siebten Tages sein, doch mache deine bisherigen Mitstreiter zu deinen Fürsten! Zu den Fürsten der Stärke und des Feuers, das Tarkan verschlingen wird, und den Fürsten des Glaubens, der das Feuer schürt. Der Siebte Tag ist der Tag der neuen Geburt, der Beginn der Ewigkeit ..."
    „Er wird mein Tag sein, ja", murmelte Sirixim und starrte hinab auf den See. Er hatte das Bedürfnis, jetzt dort unten am Ufer zu sein, wo er so oft gesessen hatte, wenn er seine Gedanken ordnen mußte. „Du willst zum Wasser?" fragte Xpomul. Er schob beide Hände unter dem Umhang hervor und fuhr Sirixim damit über die Stirn. Es war wie die Berührung eines eisigen Windes, doch nicht unangenehm. „Was hast du mit mir getan?" fragte Sirixim, als sein Gast die Hände wieder unter dem Umhang verschwinden ließ. „Du wolltest zum See", sagte Xpomul ruhig. „Nun geh!"
    Sirixim versuchte zum hundertsten Mal, unter der Kapuze etwas zu erkennen. Er mochte es nicht, wenn mit ihm gespielt wurde.
    Die Kapuze bewegte sich leicht nach vorn. Xpomul nickte ihm zu. „Geh nur, mein Freund!"
    Und Sirixim ging.
    Er gab sich den entscheidenden Ruck, um sich in Bewegung zu setzen. Doch seine Füße taten keinen Schritt.
    Statt dessen geschah etwas anderes mit ihm. Bevor er wußte, wie ihm geschah, stand er am Ufer.
    Xpomul erschien neben ihm aus schwarzem Nebel. „Zerbrich dir jetzt nicht darüber den Kopf", riet er dem Verwirrten. „Du wirst noch weitere Dinge an dir entdecken, wenn ich gegangen bin."
    „Meinen Geist konnte ich auf weite Reisen schicken", sagte Sirixim beeindruckt. „Aber nie habe ich es geschafft, meinen Körper durch die Macht meiner Gedanken zu bewegen. Wenn die anderen sechs und ich auf der Ebene materialisierten, dann geschah dies immer mit Hilfe einer vollkommen unbekannten Technik."
    „Du wirst noch viel mehr können. Wer ein Universum verändern will, der braucht andere Mittel als diese lächerlichen Raumschiffe, die euch die Oberen jenseits der Weißen Schlünde gaben. Ich verlasse dich jetzt, Sirixim. Wenn wir uns wiedersehen, wirst du wissen, welche Macht

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