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1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuckten. Schweiß brach ihr aus, und das Herz begann zu schlagen wie nach einem Zehntausendmeterlauf.
    Die Angst griff nach ihr, und sie konnte nichts dagegen tun. Die Depression kam und zwang sie unter ihre Gewalt.
    In diesen Augenblicken, als der Autopilot den Gleiter sicher zum programmierten Zielort führte, wollte sie nichts mehr als sterben.
    Wenn ihr jetzt jemand gesagt hätte, daß auch das erst der Anfang war - sie hätte ihn trotz ihrer Verzweiflung laut ausgelacht.
     
    4.
     
    17. März 1174 NGZ; EIDOLON ES antwortete auch weiterhin nicht.
    Die EIDOLON flog Wanderer entgegen. Mit gemischten Gefühlen beobachteten die in der Zentrale Versammelten die Annäherung. Einige schienen sich zu wünschen, daß dieser Versuch ebenfalls keinen Erfolg hatte und man die Zellaktivatoren vorläufig weiter behalten durfte.
    Manchmal trafen sich die Blicke von Perry Rhodan und Reginald Bull.
    Sie waren beide mit der STARDUST als erste Menschen auf dem Mond gelandet. Gemeinsam hatten sie bis heute dafür gearbeitet, daß sich die Menschheit ihren Platz im Universum eroberte. Gemeinsam hatten sie so viele Krisen gemeistert, so viele Pläne geschmiedet und verwirklicht, so viele Erfolge verbucht.
    Bull hatte immer etwas im Schatten des großen Rhodan gestanden, aber das hatte ihn nie gestört.
    Er war mit seinem Los zufrieden gewesen. Sie waren verschiedene Charaktere - Bully war der sympathische Polterer, dem das Herz auf der Zunge lag, und Perry war der Realist, der einer großen Vision folgte und dafür schon mehr Opfer gebracht hatte, als andere Menschen ertragen konnten.
    Dennoch, immer waren sie ein Team gewesen - und vor allem zwei Freunde, die durch dick und dünn miteinander gingen.
    Jetzt war das anders.
    Bully hatte wirklich alle besten Absichten, ES zu helfen, aber es mußte doch auch etwas anderes geben, als das eigene Leben zu opfern.
    Er hoffte, daß die EIDOLON Wanderer nicht erreichte.
    Doch er rechnete bei seiner ganzen Versessenheit auf diesen Gedanken nicht mit dem, was dem Schiff und seiner Besatzung bei einem Fehlschlag passieren konnte.
    Als er die Gefahr begriff, schien schon alles zu spät zu sein.
    Perry Rhodan ging volles Risiko ein.
    Nachdem ES keine Antwort auf den immer und immer wieder gesendeten Anruf gab, sah er sich also vor dem Problem, den Energieschirm um Wanderer zu durchdringen. Er ging trotz aller Erfahrungen nicht davon aus, daß ES eine Gefährdung der EIDOLON, der Wesen an Bord und vor allem der Aktivatoren in Kauf nehmen würde.
    Er hoffte auf die Passierbarkeit des Schirmes, oder zumindest auf eine plötzliche Strukturlücke.
    Aber konnte ES noch irgend etwas bewegen?
    Wanderer flackerte.
    Um Überraschungen gegenüber nicht ganz wehrlos zu sein, hatte Rhodan den fünffach gestaffelten eigenen Schutzschirm der EIDOLON aktivieren lassen.
    Die mit vager Wahrscheinlichkeit vom Bordsyntron errechnete Plusphase war bereits wieder im Abklingen. Die EIDOLON flog dennoch in den Schutzschirm des Kunstplaneten, als dieser gerade zu verblassen begann.
    Und damit fing auch der Spuk an Bord des Kugelschiffs an.
    Bevor Perry Rhodan einen Alarmruf ausstoßen konnte, war es ihm, als drehte eine unsichtbare Kraft seinen Kopf so herum, daß er genau auf Voltago blicken mußte.
    Der schwarze Klon mit den Wadenblöcken hatte sich verändert.
    Sein an sich konturloses Gesicht war zerflossen. Dies kannte man von ihm. Er unterlag einer Art zwanghafter Mimikry, wenn er etwa von seinem ehemaligen Herrn Taurec berichtete. Dann bildete er dessen Gesicht nach.
    Das geschah aber auch dann, wenn er ganz allgemein die Züge von jemand annahm, über den er gerade sprach.
    Jetzt zeigte sein schwarzes Gesicht ganz eindeutig die Züge von ES, so wie die Superintelligenz den Terranern vor vielen Jahrhunderten als bärtiger Unsterblicher gegenübergetreten war.
    Aber über Voltagos Lippen, die mühsam Worte zu formen versuchten, kamen nur unverständliche Laute.
    Gleichzeitig wurde alles instabil.
    Menschen schrien. Die EIDOLON geriet ins Taumeln. Für Augenblicke versagten die Andruckabsorber und ließen die Besatzung übereinander fallen und gegen Wände und Einrichtung stürzen. Perry Rhodan hielt sich mit beiden Händen an seinem Sitz fest. Die Umgebung nahm er wie einen total überbelichteten Film wahr, in dem es keine klaren Konturen mehr gab, und der in einer sehr langsamen Zeitlupe ablief.
    Er sah die Anzeichen auf den Schirmen wie mitten im Raum stehende, tanzende Schriften und Zahlen. Sie vermischten sich

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