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1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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restliches Leben lang mit einem rabenschwarzen Gewissen herumlaufen will! Weil ich am Goshun-See keinen Tag Ruhe fände, ohne Freunde und Nachbarn wie diesen hundertmal verfluchten Mausbiber, der es uns allen vorgemacht hat. Und weil ... weil ..." Er fuchtelte noch mehr herum und stieß dann mit einer Grimasse hervor: „Weil Perry und ich immer Freunde waren und es immer bleiben müssen. Das ist das Schicksal. Wenn es eine Gerechtigkeit gibt, dann wird sie uns zuammenbleiben und leben lassen! Mach du von mir aus, was du willst. Ich ..."
    „Was, Bully?"
    Bull trat gegen den Tisch aus Formenergie und heulte auf, als sich der Tisch als fester erwies als sein Bein. „Ich will leben, aber nicht, um mich bis ans Ende der Tage, die ich durch den Zellaktivator vielleicht gewänne, als Verräter zu fühlen! Und ich werde jetzt zu Perry gehen und ihm das sagen. Ich muß verrückt sein, aber so wurde ich eben geboren. Mach du, was du willst, Mike. Julian auch. Ich will mich nicht von meinem Spiegelbild verstecken müssen."
    Perry Rhodan verkündete das Erscheinen der Nakken. „Warte, Bully", sagte Michael Rhodan. „Ich gehe mit."
    Bull sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Und was willst du freche Rotznase deinem Vater sagen?"
    Danton fing an zu lachen. Bull starrte ihn fassungslos an. „Oh, guter alter Bully! Durch die Wahl deiner Worte inspiriert, mußte ich an die alten Zeiten denken, als du mich auf dem Schoß sitzen hattest und Märchen erzähltest. Als du mit mir Raumpatrouille gespielt hast, und ..."
    Bull sah sich schnell nach aktiven Optiken um und machte eine abwehrende Bewegung. „Bist du wahnsinnig, Mike? Das gehört jetzt nicht hierher! Jeder kann uns hören?"
    „Dann soll er!"
    Roi Danton packte den Freund und zog ihn fest an sich. Als er ihn wieder losließ, taumelte Bully ein paar Schritt zurück und rief perplex und entrüstet: „Bist du jetzt verrückt geworden? Wenn uns jetzt jemand beobachtet, könnte er denken, daß..."
    „Daß ich dich zum Abschied noch einmal so haben wollte wie als Kind, Bully. Honni soit, qui mal ypense!
    Verdammt sei, wer Böses dabei denkt. Und jetzt gehen wir. Ich danke dir für alles, Onkel Bully.
    Und es wäre gelacht, wenn wir es nicht noch einmal schafften."
    Er beugte sich vor und machte eine gestelzte Bewegung, als nähme er seinen alten Dreizack vom Kopf und bäte Bully höflich, als erster die Messe in Richtung Zentrale zu verlassen. „Jetzt spielst du wieder den Freihändlerkönig", knurrte Bull. „Ich konnte diese Rolle nie leiden.
    Jetzt darf ich dir das ja sagen."
    „Ich mochte sie sehr."
    „Hast du Angst?"
    „Nein."
    Michael Rhodan sagte das so überzeugend, daß Bull es ihm tatsächlich glaubte.
    Eine gute Lüge zum richtigen Zeitpunkt hatte beim Freihändlerkönig Roi Danton schon immer zum Standardrepertoire gehört.
    Auch er hatte noch so viele Pläne gehabt. Aber irgendwann, das war ihm immer klar gewesen, war alles zu Ende.
     
    10.
     
    28. - 31. März 1174 NGZ
     
    Während Paunaro sein Dreizackschiff steuerte, befanden sich an Bord der CATALINA MORANI seine 240 wiedergenesenen Artgenossen und rund fünfzig weitere von außerhalb der Milchstraße zugereiste Blau-Nakken, zu denen auch Eladeru gehörte. Nur Udivar fehlte.
    Damit waren alle noch lebenden Blau-Nakken, abgesehen eben von Udivar, auf dem Raumschiff versammelt, alle nur von dem einen Gedanken besessen, zu ES zu gelangen und der Superintelligenz Rettung zu bringen. Es war wie ein letztes Aufgebot eines ganzen Volkes, das sich nun seiner Erfüllung gegenübersehen mochte, wie immer diese auch aussah.
    Die EIDOLON hatte den Mars verlassen und näherte sich in den frühen Morgenstunden des 28.
    März wieder dem Standort von Wanderer. Die Nakken warteten dort.
    Perry Rhodan stellte erschreckt fest, daß der Kunstplanet, insgesamt gesehen, blasser geworden war. Es gab nur noch selten Plusphasen, dafür verschwand er immer öfter und länger im Hyperraum.
    Alle außer Icho Tolot waren wieder in der Zentrale versammelt. Dao-Lin-H’ay und Siela Correl hatten das Schiff auf dem Mars verlassen. Um Dao kümmerte sich Dorina Vaccer persönlich.
    Rhodan war im Nachhinein nicht besonders glücklich darüber, daß alle Gefährten sich doch noch dazu durchgerungen hatten, auf die Aktivatoren zu verzichten. Zuletzt hatte Julian Tifflor zugestimmt, und ihm war es am schwersten gefallen. Er hatte noch mit sich gekämpft, als er seinen Entschluß verkündete.
    Und nun lag endgültig alle Last auf

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