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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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herunterstieg. Unten angekommen, leuchtete der Besucher mit einer starken Taschenlampe den Raum aus.
    Lennet lag, dicht an die Wand gedrängt, in einer Ecke. Das grelle Scheinwerferlicht blendete ihn. Mit dem typischen wiegenden Gang der Seeleute näherte sich die Gestalt. Sie blieb im Schatten. Lennet mußte die Augen schließen. Als er sie vorsichtig wieder öffnete, lag die Lampe am Boden. In ihrem Schein war der Besucher nur allzu deutlich auszumachen: ein struppiger Schnurrbart, ein brutales Gesicht, eine Tätowierung am Arm, die dem jungen Geheimagenten nur in allzu schlechter Erinnerung war...
    »Na", ertönte die bekannte, rauhe Stimme, »du willst also immer noch nach Dänemark?«
    »Cellar!« Lennet konnte nur schwer seine Überraschung verbergen. »Du hast also das Schiff nie verlassen! Wo hast du dich bloß versteckt?«
    »In einem Container wie diesem. Es gibt genügend Auswahl hier an Bord. Ich habe gehört, du willst der Saboteur sein?«
    »Ja, ich bin es.«
    »Und du arbeitest für die SPHINX?«
    »Ich arbeite für die SPHINX.«
    »Du lügst!« sagte Cellar trocken.
    »Nein, ich sage die Wahrheit!«
    »Stimmt nicht! Du lügst. Ich weiß genau, daß du lügst!«
    »Wie willst du das wissen?«
    »Ich weiß es, weil ich selbst der Saboteur bin. Und weil ich von der SPHINX dazu beauftragt wurde.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann ergriff der junge Geheimagent wieder das Wort. »Offenbar hatten sie nicht genügend Vertrauen in dich, und sie haben einen zweiten Saboteur an Bord geschleust", sagte Lennet, dem nichts Besseres einfiel.
    Cellar lachte böse. »Nein, nein, so läuft das bei uns nicht! Unser Handwerk ist zu gefährlich, als daß wir solche zusätzlichen Risiken auf uns nähmen. Entweder bist du tatsächlich ein Saboteur, dann arbeitest du jedoch nicht für die SPHINX, oder du arbeitest für die SPHINX, dann bist du kein Saboteur, eher ein Spitzel. Und der Vertrag zwischen der SPHINX und mir bestimmt, daß ich allein arbeite. Ohne Überwachung. Und daß ich die ganze Prämie einstreiche. Also wähle: bist du das eine oder das andere? Beides bist du keinesfalls!« Lennet überlegte fieberhaft. »Ich arbeite für eine andere Gesellschaft!« antwortete er schließlich.
    »Weshalb hast du dann von der SPHINX gesprochen?«
    »Um meine wirklichen Auftraggeber zu schützen!«
    »Und wer ist das, bitte schön?« Die Stimme von Cellar klang gefährlich.
    »Ich habe nicht das Recht...« Ein heftiger Fußtritt in die Seite schnitt Lennet das Wort ab.
    »Hör mal zu, Kleiner! Ich will wissen, wer deine Auftraggeber sind, und ich werde es erfahren!« Aus seinem Gürtel zog er ein spitzes Klappmesser, das so scharf aussah wie eine Rasierklinge. Der Arm mit dem Totenkopf und den gekreuzten Knochen näherte sich Lennets Gesicht. Kurz vor seinem linken Auge machte die Spitze halt.
    »Sprich!« befahl der Verbrecher.
    Jetzt machte sich das harte Training des Geheimagenten bezahlt. Blitzschnell rollte sich Lennet zur Seite und versetzte Cellar einen heftigen Tritt in den Magen. Rasch entledigte er sich seiner Fesseln und sprang auf. Nicht umsonst hatte er es bis zum braunen Gürtel der Karatekas gebracht. Er erwartete Cellars Reaktion in der typischen Haltung.
    Der Überraschungsangriff war geglückt! Cellar war auf den Rücken gefallen - doch er hatte sein Messer in der Hand behalten! Nun erhob er sich langsam. Seine Augen schossen Blitze.
    »Du willst also kämpfen, Kleiner!« Noch während er zwei Schritte zurück machte, zog er eine automatische Pistole aus der linken Tasche.
    »Wenn du mich tötest, werde ich dir nichts mehr erzählen können!« rief Lennet.
    »Wer spricht denn vom Töten? Wenn erst deine Kniescheibe durchschossen ist, wirst du schon reden!« Jetzt oder nie! Lennet wagte den schwierigsten und schönsten Schlag des Karatekämpfers. Er hatte ihn so häufig im Training geübt: den Stoß mit dem Fuß aus der Luft, den nur die erfahrensten Karatekas wirklich beherrschten. Der junge Geheimagent sammelte alle seine Kräfte in den Beinen, sprang in die Luft, schleuderte ein Bein nach vorne und stieß mit einem gewaltigen Tritt dem Gegner die Waffe aus der Hand. Der Schuß, den Cellar noch abgefeuert hatte, war in die Luft gegangen. Die Pistole landete auf dem Boden.
    Doch er hatte den schweren Seemann unterschätzt! Schnell wie ein Kletteraffe rannte dieser zur Leiter, kletterte hoch und schlug die Metalluke genau in dem Moment zu, in dem Lennet sie erreicht hatte. Der junge Geheimagent

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