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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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und ging unter. Jetzt endlich war das Tau gespannt. Da! Maria Carolina schlug um sich. Sie kam wieder an die Oberfläche, versank von neuem unter den überschlagenden Wellen, führte einen mörderischen Kampf gegen die entfesselte Natur.
    »Eins... zwei... drei...«, zählte der Kommandant.
    »Hochziehen!« Walli und Eddi zogen. Die zierliche Gestalt wirbelte im Kreis, während sie hochgezogen wurde. Mit den Armen schlug sie um sich, die Schulter schien völlig verzerrt. Als man sie auf die Planken stellte, erbrach sie das Wasser, das sie geschluckt hatte.
    Unsanft wurde sie hingestellt, und mit einer fast übermenschlichen Anstrengung blieb sie stehen.
    Robarra gönnte ihr nur wenige Sekunden Ruhe, bis er mit schneidender Stimme fragte: »Wer bist du?« Das Mädchen wandte sich ihm zu und spuckte ihm alles in ihr verbliebene Salzwasser ins Gesicht. Mit dem Erfolg, daß Robarra schrie: »Noch mal!« Walli packte Maria unsanft und ließ sie erneut am Seil über Bord gehen.
    »Eins... zwei... drei... vier... fünf...«, zählte der Kapitän laut.
    Die See tobte. Mehrmals sah es so aus, als ob die riesigen Wellen Maria Carolina gegen die Bordwand schleudern würden, doch das starke Tau verhinderte dies.
    »Wieder nach oben!« Die Männer beugten sich über die Reling und starrten auf den leblosen Körper, den Walli an Bord zog. Es waren rauhe Gesellen, die viel erlebt und viel erlitten hatten. Jetzt schrien sie nach Rache, nach Vergeltung für den Sabotageakt, der ihr eigenes Leben hätte kosten können. Keiner von ihnen zeigte die geringste Regung von Mitleid, als Walli versuchte, das junge Mädchen auf die Füße zu stellen. Sie brach immer wieder zusammen.
    »Sie ist ohnmächtig geworden", bemerkte Nasri.
    »Na, dann bringt sie wieder zu sich!« erwiderte Li.
    »Und wie?« erkundigte sich Ali. »Man kann ihr schließlich kein Wasser ins Gesicht schütten.«
    »Hat keiner ein Riechfläschchen für die feine Dame?« feixte Walli mit hoher Stimme.
    Der Kapitän beugte sich über sein Opfer und klopfte ihm auf die Wange. Nicht heftig, fast freundlich. Maria Carolina öffnete die Augen. »Wer bist du?« fragte er.
    Es dauerte lange, bis sie antworten konnte. War nun endlich ihr Widerstand gebrochen? Suchte sie nach einer Lüge, die so wahrscheinlich klang, daß die Anwesenden ihr Glauben schenkten? Maria Carolinas Blick wanderte über die Männer, die sie umgaben. Auf Angelo, ihrem besten Freund, blieb er hängen. Wollte sie ihn zu Hilfe rufen? Es hätte ihr nichts genützt. Das wußte der junge Geheimagent genau. Doch Maria Carolinas Augen wanderten weiter. Schließlich sah sie stolz und unbeugsam dem Kapitän ins Gesicht.
    »Ich bin...« Ihre Antwort wurde durch einen heftigen Hustenreiz unterbrochen. »Ich bin diejenige, die dir deinen Lohn zahlt, für die Arbeit, die du für sie tust!« Robarra knirschte mit den Zähnen. »Noch mal!« schrie er wutentbrannt.
    Unbewußt hatte sich Walli zurückgezogen, und diesmal waren es zwei Filipinos, die das junge Mädchen an den Füßen packten und sie zur Reling zerrten.
    »Schluß jetzt!« war da plötzlich die Stimme von Lennet zu hören. »Der Saboteur, das bin ich!«

Gefangen!
    »Wenn du nicht den Mut hast, uns bei unserer Männerarbeit zuzusehen, dann verschwinde in die Küche! Aber laß uns zufrieden!« schimpfte der Kapitän. Dann wandte er sich den anderen wieder zu: »Noch mal von vorn!« Geheimagent Lennet hob die Hand. »So wartet doch! Das Mädchen ist unschuldig. Ich habe sie an Bord gebracht, weil sie meine Freundin ist und weil sie mit mir zusammen sein wollte.
    Aber von meiner wirklichen Aufgabe hier hatte sie keine Ahnung.«
    »Wenn du Lust hast, ebenfalls baden zu gehen, dann brauchst du es nur zu sagen!« brummte der Kapitän. »Aber jedes Ding an seinen Platz. Jetzt ist sie dran! Wir werden von ihr erfahren, was sie weiß. Du wirst dann der nächste sein. Nur so zum Spaß!«
    »Augenblick bitte, Kommandant", ließ sich die ruhige Stimme von Ramirez hören. »Dieser Junge spricht nicht mehr wie der Schafhirte aus Avila. Kann ich ihn etwas fragen?« Der Kapitän nickte.
    »Wie alt bist du, Schiffsjunge?«
    »Zwanzig Jahre.«
    »Und wie heißt du wirklich?«
    »Benito Juares.«
    »Und du wolltest die Oleo III sabotieren?«
    »Ja", sagte Lennet einfach.
    Ein leises Murren war von den Matrosen zu hören. Ramirez ließ sich davon nicht stören. Er setzte sein Verhör fort: »Und wie wolltest du das anstellen?«
    »Ich wollte das Schiff im Sturm manövrierunfähig

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