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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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konnte noch so fest dagegendrücken - sie öffnete sich nicht.
    Dennoch war Lennet zufrieden mit der plötzlichen Wendung.
    Er stieg die Leiter gemächlich wieder hinunter und suchte die Pistole. Die Waffe war offenbar nicht gerade die beste, doch sie war in jedem Fall besser als nichts. Und außerdem hatte er bei dem ungleichen Kampf ein weiteres, nützliches Objekt ergattert: die Lampe.
    Wenn er bloß nicht so durstig gewesen wäre...
    Würde Cellar jetzt gleich seine schmutzige Arbeit tun? Er hatte etwas gesagt oder gemacht, das Lennet wichtig vorgekommen war. Doch er konnte sich nicht daran erinnern...
    Was war es bloß gewesen? Lennet zermartete sich das Hirn. Er wußte, daß es von größter Bedeutung war, wenn er sich erinnerte. Da hörte er erneut Schritte. Leichte Schritte diesmal. Wie der Blitz warf sich der junge Geheimagent in die Ecke und legte die Fesseln an. Lampe und Pistole verbarg er zwischen sich und der Wand. Dann wartete er.
    Das Schauspiel wiederholte sich: ein heller Fleck erschien an der Decke, eine schemenhafte Gestalt stieg die Leiter hinunter.
    Allerdings mit weniger Geschicklichkeit als die vorangegangene. Ein Lichtkegel suchte den Raum ab, näherte sich. Doch der Besucher versuchte nicht, Lennet zu blenden. Im Gegenteil, er beleuchtete sein eigenes Gesicht, damit der Gefangene sah, mit wem er es zu tun hatte. Es war sein Retter: der Detektiv Miguel Ramirez. In der Hand trug er eine Flasche.
    »Nimm und trink!« sagte er mit seiner sanften Stimme.
    Lennet hob den Kopf und öffnete den Mund. Die Arme hielt er auf dem Rücken, als wäre er gefesselt. Ramirez hielt Lennet die Flasche an die Lippen, und der junge Geheimagent trank gierig. Daß lauwarmes Wasser so köstlich schmecken konnte! »Danke", murmelte er schließlich. »Danke für jetzt, und danke für... für vorhin.«
    »Keine Ursache", sagte Ramirez freundlich. »Ich weiß, daß Sie nicht der Saboteur sind, den wir suchen.«
    »Das wissen Sie?« Seit einiger Zeit schien hier jedermann über Lennet Bescheid zu wissen.
    »Ich weiß es durch Ihr Verhalten! Ein Mensch, der fähig ist, einen Supertanker, dessen Ladung eine ganze Küste verseuchen kann, auf den Meeresgrund zu versenken, ein Mensch, der für ein bißchen Geld das Leben von zwanzig anderen riskiert, solch ein Mensch sieht lieber zu, wie ein anderer über Bord geht, als selbst das gleiche Schicksal zu erleiden. Sie haben sich selbst verraten, als Sie die Unglückliche beschützen wollten.«
    »Das haben Sie gemerkt?« wunderte sich Lennet. »Ja, Sie haben recht, ich bin kein Saboteur, nur Angelo Medina.«
    »Nein, Angelo Medina sind Sie auch nicht. Die Art und Weise, wie Sie mit dem Kapitän gesprochen haben, war nicht die Art eines Angelo Medina. In Ihrer Stimme lag Autorität.
    Aber seien Sie beruhigt - ich bin auch kein Journalist. Ich bin ein Detektiv der Agentur Tigerauge. Wenn Sie wollen, können Sie meine Karte sehen. Und was Sie betrifft, vermute ich, daß Sie von irgendeiner Regierung beauftragt wurden, den Tankerkatastrophen in dieser Gegend ein Ende zu setzen. Habe ich recht?« Der junge Geheimagent zögerte einen Moment.
    »Ich frage ja nicht nach Ihrem Geheimnis", nahm Ramirez den Faden wieder auf. »Ich habe das Gefühl, daß wir, wie auch immer, auf derselben Seite stehen, und das reicht mir. Könnte ich überhaupt Detektiv sein, wenn ich nicht Vertrauen in meinen Instinkt hätte? Ich möchte nur mit Ihnen zusammenarbeiten.«
    Konnte Lennet ein solches Angebot zurückweisen? »Ich nehme an!« sagte er schließlich. »Meine Dienststelle - ich möchte ihren Namen nicht nennen - will nur eines erreichen: daß die Sabotageakte aufhören. Wenn Sie also an meiner Stelle den Saboteur fangen, ist mein Auftrag erledigt. Ich kenne ihn. Er heißt Pablo Cellar, und er war vor einer halben Stunde hier unten.«
    Ramirez schien überrascht. Ungläubig starrte er Lennet an.
    Doch als Lennet ihm den ganzen Zwischenfall erzählt und ihm die Taschenlampe und die Pistole gezeigt hatte, wich sein Mißtrauen.
    »Sie sind ein erstaunlicher junger Mann", sagte er mit seiner sanften Stimme. »Wenn Sie jemals Ihre Dienststelle verlassen wollen, dann gibt es sicherlich einen Platz für Sie in der Agentur Tigerauge. Es würde Ihr Schaden nicht sein. Im Moment..., was sollen wir tun?«
    »Das weiß ich leider nicht genau", gab Lennet zu.
    »Ich schlage folgendes vor", sagte Ramirez nach einiger Zeit der Überlegung, »Sie tun überhaupt nichts. Die unberechenbare Wut des Kapitäns und die

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