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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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die Winkel, Gänge, Kabinen erschwerten die Suche sehr. Es gehörte einiges dazu, sich in diesem Labyrinth zurechtzufinden. Und Lennet wußte nicht, ob Cellar nicht durch das Netz schlüpfen konnte.
    Doch aller Wahrscheinlichkeit nach befand sich der Pirat auch nicht im Heck des Schiffes. Nasri, Ramirez und Lennet hatten jeden Winkel gründlichst durchforscht.
    »Ich bin dein Leibwächter!« sagte Maria Carolina, die Lennet gefolgt war.
    Die Uhr ging bereits auf Mitternacht zu. Die Zeit drängte.
    Lennet ging zur Brücke zurück, um mit Nasris Hilfe die Position des Tankers festzustellen, nicht, weil er Angst hatte, an einer Klippe zu zerschellen, sondern weil er die automatische Steuerung überprüfen wollte.
    »Das verstehe ich nicht!« Lennet sah auf die Daten, die der Computer ausspuckte. »Es sieht so aus, als wären wir vor einer Stunde weiter nördlich gewesen. Um genauer zu sein: nordwestlich.«
    »Das stimmt", bestätigte Nasri. »Aber da der Sturm genau aus Nordwesten bläst, ist es normal, daß wir nach Südosten zurückgetrieben werden.«
    »Das wäre normal, wenn wir dahin treiben würden. Auch wenn ich kein großer Seemann bin, weiß ich, daß wir bei diesem Sturm keine sechsunddreißig Knoten in der Stunde machen.
    Doch unsere Maschinen arbeiten, die automatische Steuerung funktioniert - wir dürften nicht abgetrieben werden!« Nasri beugte sich über den Steuerungscomputer und wurde leichenblaß. »Da...«, stotterte er, »das war vorhin noch nicht! Das Kontrollicht der automatischen Steuerung leuchtet auf.«
    »Und was heißt das?«
    »Daß die Steuerung ausgefallen ist!«
    »Ist sie kaputt?«
    »Weiß ich nicht. Der Computer sagt nur: nicht verfügbar.«
    »Glaubst du, daß sich jemand daran zu schaffen gemacht hat?«
    »Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Aber natürlich ist das nicht ausgeschlossen.«
    Schwer stützte sich Lennet auf ein Schott. Er brauchte einen Augenblick Ruhe. Dann richtete er sich wieder auf. Jetzt war nicht der Moment, einer Schwäche nachzugeben. Er mußte durchhalten! Ich hätte daran denken müssen! dachte er. Ich habe das Ruderhaus unbewacht gelassen. Dieser Teufelskerl von Cellar muß ständig hinter mir her gewesen sein. Ich habe ihn unterschätzt. Klar, daß die SPHINX einen solchen Auftrag nur jemandem anvertraut, der sein Handwerk versteht! Er wandte sich an Maria Carolina. »Jetzt sitzen wir in der Tinte. Die automatische Steuerung funktioniert nicht mehr. Hast du eine Idee, was wir tun könnten?«
    »Wir müssen wieder auf Handbetrieb umstellen und das Ruder in die richtige Richtung drehen!«
    »Und wer weiß, wie das funktioniert?«
    »Ich. Zumindest hat mir Robarra gezeigt, wie ein solches Manöver ausgeführt wird. Es sah nicht schwieriger aus, als wenn man einen Wagen steuert.«
    »Dann bist du jetzt dran!« Wortlos übernahm Maria Carolina das Ruder. Es ist nicht viel Kraft nötig, um einen solchen Supertanker zu steuern. Doch das Gefühl, welches das zierliche Mädchen dabei empfand, war überwältigend. Langsam, eine Hand über die andere, drehte sie das große Metallrad nach links.
    Man konnte förmlich spüren, wie der Tanker reagierte und die Richtung wechselte. Er ging wieder hart an den Wind und kam in die vorhergesehene Fahrtrichtung.
    »Du mußt hierbleiben, Maria!« bestimmte der Geheimagent.
    »Du öffnest niemandem die Tür, außer mir. Wenn irgend jemand sonst versucht, hier einzudringen, mußt du schießen! Ist das klar?« Maria Carolina nickte stumm und verriegelte hinter den Männern die Tür.
    An Deck blies der Wind so heftig, daß einem das Gehen schwerfiel. Lennet biß die Zähne zusammen: kein Funkgerät mehr, keine automatische Steuerung mehr - er hatte seinen Gegner unterschätzt. Doch er wollte sich nicht geschlagen geben! Er wandte sich an Nasri, der ihm folgte wie ein kleiner Hund.
    »Du setzt dich vorne in den Bug mit den notwendigen Utensilien und sendest jede Minute ein SOS-Signal!«
    »In den Bug des Schiffes? Ganz alleine?«
    »Wovor fürchtest du dich? Dort ist Cellar ganz gewiß nicht.
    Also hau ab!« Lennet selbst eilte in die Mannschaftsräume, wo Ramirez in der Zwischenzeit die Leute zusammengerufen hatte. Der Detektiv hatte ihre Jagdlust und ihre Wut auf den Saboteur geschürt.
    »Keine Angst, Chef, wir werden Ihren Cellar finden!« sagte Ali zu Lennet, als dieser den Raum betrat.
    »Und wenn wir ihn gefunden haben...«, warf Eddie, der sonst so schweigsame Filipino, ein.
    »... lassen wir ihn über Bord gehen!« schloß

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