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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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nickte. »Ja, ich glaube, daß ich die Daten liefern kann. Aber ich befürchte, daß sie uns nichts nützen.«
    »Warum denn das?«
    »Weil das Funkgerät nicht mehr funktioniert!«

Jagd auf den Piraten
    Als kleiner Junge hatte Lennet natürlich, so wie alle anderen Jungen auch, von Jules Verne Ein Kapitän mit fünfzehn Jahren gelesen. Der fünfzehnte Geburtstag lag lange zurück, und hier hatte Lennet es auch nicht nur mit einem kleinen Segelboot aus dem neunzehnten Jahrhundert zu tun. Jetzt steckte er selbst in der Haut seines Lieblingshelden...
    »Das Funkgerät funktioniert nicht mehr? Seit wann?«
    »Vor einer Stunde hat es noch gearbeitet.«
    »Und was ist daran kaputt?« Nasri zuckte die Schultern. Das war wirklich zuviel verlangt.
    Er hatte keine Ahnung! »Hast du deine Ausbildung als Funker auch im Fernlehrgang gemacht?«
    »Irrtum! Ich habe auch das Funken nie gelernt!« Natürlich kannte sich Lennet mit Funkgeräten aus. Das gehörte zum Training der Agenten des FND. Doch bei diesem Gerät hier an Bord mußte er feststellen, daß es völlig anders gebaut war als die Modelle, mit denen er es bisher zu tun gehabt hatte. Sein Wissen um die Technik nützte ihm hier gar nichts. Er wandte sich an Miguel Ramirez.
    »Sind Sie nicht Amateurfunker?« fragte er. »Können Sie mir sagen, ob dieser Apparat hier gewaltsam außer Betrieb gesetzt wurde?« Ramirez schüttelte den Kopf.
    »Ich ein Funkamateur? Nein, davon verstehe ich überhaupt nichts. Ich dachte nur, daß Ihr Transistorgerät vielleicht Geheimmaterial enthielte. Und offenbar hatte ich damit nicht unrecht... Ihr Radio erschien mir verdächtig. Das ist alles!« Unruhig ging Lennet einige Schritte auf und ab. Er war verantwortlich für ein gigantisches Schiff von 300000 Tonnen und für zwanzig Menschenleben. Und er hatte keine Möglichkeit, Hilfe herbeizurufen. Nicht auszudenken, wenn die nächste Ölpest an der französischen Küste durch seine Schuld ausgelöst würde.
    »Haben Sie schon einmal ein Schiff gesteuert?« erkundigte er sich bei Ramirez.
    »Meine Ahnungslosigkeit übertrifft vermutlich noch diejenige von Nasri!« erwiderte der Detektiv mit einem entschuldigenden Achselzucken.
    »Aber du, du kennst dich doch mit Schiffen aus, Lennet!« rief Maria Carolina. »Du hast schließlich auch das Kommando hier übernommen.«
    »Ich? Das größte Schiff, das ich je gesteuert habe, war ein Segelboot von etwas mehr als zwanzig Meter Länge. Das ist alles.«
    »Wer, wer kann dann...«
    »Das ist genau der Punkt. Es ist keiner da!« Jetzt erst wurde Maria klar, wie groß die Schwierigkeiten waren, in der sie alle steckten. »Zum Glück besitzt der Tanker eine automatische Steuerung. Solange sie funktioniert, haben wir nichts zu befürchten. Zumindest nicht für die nächsten Stunden. Sobald ein anderes Schiff in unsere Nähe kommt, müssen wir eben Lichtsignale hinüberschicken: SOS, SOS, SOS...«
    »Ja, im Augenblick haben wir keine andere Möglichkeit. Ich hoffe nur, daß uns die automatische Steuerung nicht im Stich läßt!« sagte Lennet düster. »In der Zwischenzeit müssen wir uns um die dringendsten Probleme kümmern: um Robarra und um Cellar.«
    Vorsichtig wurde der Kapitän von zwei Filipinos in seine Kabine transportiert. Der Unglückliche war mit dem Kopf aufgeschlagen, und er war immer noch bewußtlos. Ein Schädelbruch schien nicht ausgeschlossen. Er brauchte dringend ärztliche Hilfe. Das einzige, was Lennet für ihn tun konnte, war, ihm ein feuchtes Tuch auf die Stirn zu legen. Nachdem er einen der Filipinos angewiesen hatte, beim Kapitän zu wachen, lief er los, um sich selbst an der Suche nach dem Saboteur zu beteiligen. Systematisch wurde der Teil des Schiffes, in dem sich die Öltanks befanden, durchsucht. Dort fand sich nicht die geringste Spur des Piraten. Vorausgesetzt, er steckte nicht in einem der Tanks, was nach menschlichem Ermessen unmöglich war, dann mußte er sich im Heck des Schiffes befinden.
    »Zur Sicherheit wirst du hier Wache halten, Li!« befahl Lennet. »Rühr dich nicht von der Stelle!« Li wurde an der Stahltür postiert, die zum Tanklager führte.
    Er sollte Alarm schlagen, falls sich Cellar zeigte.
    »Also, paß gut auf, Li!« mahnte der junge Geheimagent.
    »Sollte der Saboteur erscheinen, drückst du hier nur auf den Alarmknopf und haust ab, so schnell du kannst! Verstanden?«
    »Verstanden, Kommandant.«
    »Ich bin nur Leutnant, das reicht mir. Merk dir das!« Das riesige Ausmaß des Schiffes, die vielen Decks,

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