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16 - Im Schatten des Grossherrn 05 - Durch das Land der Skipetaren

16 - Im Schatten des Grossherrn 05 - Durch das Land der Skipetaren

Titel: 16 - Im Schatten des Grossherrn 05 - Durch das Land der Skipetaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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geschlafen?“
    „In Ostromdscha.“
    „Ah, dort! Das ist uns interessant.“
    Beide warfen einander einen Blick zu, welcher heimlich sein sollte.
    „Warum? Seid ihr etwa von dort?“
    „Das nicht; aber wir hörten, daß in letzter Nacht dort ein großes Feuer gewesen sei.“
    „Groß? – O nein!“
    „Es soll die halbe Stadt niedergebrannt sein.“
    „Das hat euch ein großer Lügner gesagt. Einen Brand hat es gegeben, das ist wahr; aber er war ganz unbedeutend und nicht einmal in der Stadt.“
    „Wo denn?“
    „Oben auf dem Berg.“
    „Dort gibt es doch gar kein Haus!“
    „Aber eine Hütte.“
    „Etwa diejenige des alten Mübarek?“
    „Ja, dieselbe.“
    „Kennt man denn den Brandstifter?“
    „Der Mübarek ist es selbst gewesen.“
    „Das glaube ich nicht. Ein solch frommer Mann soll ein Brandstifter sein?“
    „O, er ist gar nicht so fromm gewesen, wie er sich gestellt hat.“
    „Also wäre es doch wahr, was wir hörten!“
    „Was habt ihr denn gehört.“
    „Daß er eigentlich ein großer Schlingel, ein Verbrecher sei.“
    „Diesmal seid ihr recht berichtet.“
    „Weißt du das genau?“
    „Ja, denn ich war dabei, als er gefangengenommen wurde. Ich war auch bei dem Feuer und überall.“
    „So hast du vielleicht auch die vier Fremden gesehen, welche das alles angestellt haben?“
    „Ich habe sogar mit ihnen in demselben Khan gewohnt und geschlafen.“
    „Wirklich? Wohl auch mit ihnen gesprochen?“
    „Mit allen vieren!“
    „Würdest du sie wiedererkennen, wenn sie dir jetzt begegneten?“
    „Augenblicklich!“
    „Das ist gut, sehr gut. Wir erwarten sie nämlich, denn wir müssen mit ihnen reden. Da wir sie aber noch nicht gesehen haben, so können wir uns sehr leicht irren. Willst du uns nicht auf sie aufmerksam machen, wenn sie kommen?“
    „Gern, sehr gern, wenn ich nicht etwa zu lange warten muß.“
    „Du hast doch Zeit!“
    „Nein, ich muß übermorgen in Skopia eintreffen.“
    „Du brauchst nur etwa noch drei Stunden zu warten.“
    „Das ist mir viel zu lange.“
    „Wir bezahlen dich dafür.“
    „Bezahlen? Ah, das könnte der Sache eine andere Wendung geben. Wieviel wollt ihr denn bezahlen?“
    „Fünf Piaster, bis sie kommen.“
    „Und wenn sie aber nicht oder sehr spät kommen, so daß ich dann nicht weiterreiten kann, weil es dunkel ist?“
    „So bezahlen wir für dich hier das Nachtquartier und das Essen.“
    „So bleibe ich; aber ihr müßt mir die fünf Piaster sofort auszahlen.“
    „Scherif! Denkst du etwa, daß wir kein Geld haben?“
    „Nein, sondern ich denke, daß ich keins habe; darum möchte ich solches bekommen.“
    „Nun, diese Kleinigkeit können wir sehr leicht vorauszahlen. Da!“
    Er warf mir zehn Piaster hin, und als ich ihn erstaunt anblickte, sagte er verächtlich:
    „Nimm es nur, wir sind reich.“
    Sie waren allerdings gut bei Geld, denn der Geldbeutel dieses Menschen war groß, und es klang darin nach Gold.
    Nun wurde ich über meine eigene Person gefragt. Ich mußte mich und meine Begleiter genau beschreiben und dann auch sagen, ob ich gesehen, daß uns die Kugeln nicht getroffen hätten.
    „Hast du denn nicht gehört, wann diese vier Männer aufbrechen wollen?“
    „Ich war dabei, als der eine von ihnen sagte, daß sie zur Mittagszeit fortreiten würden.“
    „Das haben auch wir erfahren; aber wir denken, daß sie dennoch nicht kommen werden.“
    „Warum nicht?“
    „Weil sie sich fürchten.“
    „O, diese Fremden sehen nicht so aus, als ob sie sich fürchten könnten! Vor wem auch sollen sie denn Angst haben?“
    „Vor den Skipetaren.“
    „Das glaube ich nicht; habe doch nicht einmal ich selbst Angst vor ihnen. Und nun gar diese vier! Ihr solltet nur die Waffen des einen sehen.“
    „Ich habe davon gehört. Man soll ihm jedoch gesagt haben, daß die Skipetaren ihm auflauern wollen.“
    „Davon weiß ich nichts; wohl aber habe ich von zwei Räubern gehört.“
    „Also doch! Was ist's mit ihnen?“
    „Der alte Mübarek hat zwei Räuber gedungen, diese vier Fremden unterwegs zu töten.“
    „Woher weiß man denn das?“
    „Aus einem Gespräch, welches belauscht worden ist.“
    „Teufel! Wie unvorsichtig! Hat man die Namen der Räuber gewußt?“
    „Nein, und ich glaube, man kennt dieselben überhaupt nicht.“
    „Und was sagen denn die vier Fremden dazu?“
    „Sie lachen.“
    „Allah w' Allah! Sie lachen?“ brauste er auf. „Sie lachen über diejenigen, von denen sie angefallen werden sollen?“
    „Ja, über

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