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16 - Im Schatten des Grossherrn 05 - Durch das Land der Skipetaren

16 - Im Schatten des Grossherrn 05 - Durch das Land der Skipetaren

Titel: 16 - Im Schatten des Grossherrn 05 - Durch das Land der Skipetaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ich liebe die Wahrheit und hasse die Lüge; darum wurde ich so grimmig. Komm wieder heraus!“
    Ich folgte ihm und draußen tat ich, als sei es ganz selbstverständlich, mich frei zu bewegen, und hinkte zu dem Fluß hin. Es war kein Zweifel, daß die Aladschy mich so halb und halb als ihren Gefangenen betrachteten. Zurück durften sie mich nicht lassen und vorwärts auch nicht, weil ich sie sonst leicht verraten konnte, selbst wenn ich sie gar nicht kannte und auch keine Verräterei beabsichtigte. Darum mußten sie mich unter ihren Augen behalten.
    Unten, ganz nahe am Wasser, saßen drei Kinder, welche ich für diejenigen des Wirtes hielt. Ich gab ihnen die zehn Piaster, welche ich erhalten hatte, und sagte ihnen, daß sie zu dem Vater kommen sollten, weil ihr Schwesterchen gesund geworden sei. Jubelnd sprangen und krochen sie an dem Ufer hinauf und liefen in das Haus hinein. Als ich mich nun wieder an den Tisch setzte, sah ich es den Aladschy an, daß sie einen Entschluß gefaßt hatten.
    Hier waren sie nicht ganz sicher vor gefährlichen Begegnungen, und es nahte auch die Zeit, in welcher wir hier erwartet werden konnten; darum erriet ich, daß sie wohl übereingekommen sein mochten, um aufzubrechen. Und richtig: der eine, der bisher am meisten gesprochen hatte, sagte:
    „Ich habe dir bereits mitgeteilt, daß es nur eine einzige Stelle gibt, an welcher diese Fremden überfallen werden können. Sage uns einmal aufrichtig, wie du ihnen gesinnt bist. Wohl feindlich?“
    „Warum sollte ich feindlich gegen sie sein? Sie haben mir ja nichts getan!“
    „Also freundlich?“
    „Ja.“
    „Das freut uns, denn nun kannst du uns ein wenig helfen, für ihre Sicherheit und zugleich auch mit für die deinige zu sorgen.“
    „Das werde ich sehr gern tun, obgleich ich nicht weiß, wer sich die Mühe geben sollte, meine Sicherheit zu bedrohen. Sagt mir nur, was ich tun soll.“
    „Nun glaubst du vielleicht auch, daß die Fremden überfallen werden sollen?“
    „Ich habe es als ganz sicher gehört.“
    „So stecken die Skipetaren nur an der Stelle dort, welche ich erwähnte. Mein Bruder ist der Meinung, und ich stimme ihm bei, daß es sehr gut wäre, wenn auch wir uns dort verstecken würden. Dann könnten wir den Überfallenen Hilfe bringen. Bist du bereit dazu?“
    „Hm! Mich geht die Sache eigentlich gar nichts an.“
    „O doch! Wenn die Skipetaren dort lauern, so werden sie auch dich anfallen, sobald du weiter reitest. Übrigens wünschen wir, dir einmal so ein echtes und rechtes Skipetarstückchen zu zeigen, welches du dann in Skopia erzählen kannst.“
    „Da machst du mich allerdings neugierig, und ich reite mit.“
    „So steige auf!“
    „Habt ihr den Raki bezahlt?“
    „Nein, der Wirt hat ihn uns umsonst gegeben.“
    Umsonst geben müssen! So war es wohl richtig. Ich trat zum Fenster und warf meine wenigen Piaster hinein. Natürlich wurde ich von den beiden ausgelacht. Der eine ging hinter das Haus, um die Pferde herbeizuholen, und der andere blieb bei mir, damit ich ihnen sicher sei.
    Als wir dann über die Brücke ritten, wendete ich mich einmal im Sattel um. Vor seiner Tür stand der Wirt und erhob warnend die Hand. Ich dachte nicht, daß ich ihn wiedersehen würde.
    Jenseits der Brücke führte die Straße zuerst zwischen Feldern dahin, dann kamen Weiden, hierauf Buschwerk, und endlich ritten wir in einem dichten Wald.
    Kein Wort ward gesprochen.
    Diese Skipetaren hielten mich ohne Zweifel für einen sehr wenig urteilsfähigen Menschen, denn in dem, was sie gesagt hatten und taten, lagen grelle Widersprüche, die auch einem befangenen Menschen auffallen mußten.
    Wenn wirklich Feinde in dem Wald versteckt lagen, so war es doch eine helle Dummheit, die Bedrohten dadurch retten zu wollen, daß wir uns gleichfalls versteckten und dann erst im Augenblick des Kampfes zur Hilfe kamen. Wir hätten vielmehr den Standort der Räuber beschleichen und dann die Bedrohten warnen sollen. Vielleicht konnten sie den gefährlichen Ort umreiten, und wenn das wegen der Dichtheit des Waldes nicht möglich war, so konnten wir zu Fuß vereint den Skipetaren heimlich in den Rücken kommen und ihnen eine prächtige Schlappe bereiten.
    Mitten in dem Wald senkte sich der Weg, unter welchem man sich ja nicht etwa eine deutsche Heerstraße zu denken hat, abwärts und machte zugleich eine scharfe Wendung. Rechts und links gab es Felsenstücke, hinter denen man sich verbergen konnte, um dann von dem hohen Rand aus in die Höhlung des

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