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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Als wir das Licht in den Fenstern im Erdgeschoss gesehen haben, dachten wir…« Er sah mich hilfesuchend an.
    » Besser spät als nie«, sagte ich, gerührt sowohl von ihrem Eifer, sich zu entschuldigen, wie auch ihrer offensichtlichen Notlage. » Wollen Sie nicht hereinkommen?«
    Während sie an mir vorbei in die Eingangshalle traten, musterte ich die beiden. Sie mussten Anfang dreißig sein, ein Umstand, der gegen sie sprechen könnte, da Willis senior eigentlich ein reiferes Paar suchte. Declan war untersetzt, hatte rote Haare, eine Fassbrust, hellblaue Augen und ein rundes mit Sommersprossen gesprenkeltes Gesicht. Sein schwarzer Anzug, weißes Hemd und seine schwarze Krawatte mussten dringend gebügelt werden, doch unter den gegebenen Umständen war sein zerknitterter Aufzug durchaus verständlich. Er sprach mit unverkennbar irischem Akzent.
    Deirdre Donovan war hingegen ein ganz anderes Kaliber. Sie war schlank und fast einen Kopf größer als Declan und sprach mit tadellosem Oberschichtakzent. Zwar trug sie ein schlichtes, kurzärmeliges Sommerkleid und ziemlich ausgetretene Pumps mit niedrigen Absätzen, aber ihr Aussehen war alles andere als schlicht. Sie hatte einen hellen, zarten Teint, hohe Wangenknochen, eine ausgeprägte, gerade Nase und volle, geschwungene Lippen. Ihre Augen waren dunkelbraun, deren ungewöhnliche Mandelform von einem Muttermal in der Nähe ihres rechten Augenwinkels unterstrichen wurde. Ihr dickes kastanienfarbenes Haar trug sie zu einem perfekten französischen Knoten frisiert, der ihren Schwanenhals noch länger erscheinen ließ, und sie bewegte sich mit der Anmut einer Ballerina.
    Deirdre musste meinen prüfenden Blick gespürt haben, denn plötzlich trat ein schüchternes Lächeln auf ihr Gesicht.
    » Ich hatte leider keine Gelegenheit, mich frisch zu machen«, sagte sie und sah verstohlen auf ihre abgewetzten Schuhe.
    » Ich habe an Ihrem Aussehen nichts auszusetzen«, sagte ich errötend. Es war peinlich genug, dabei erwischt zu werden, wenn man jemanden anstarrte, noch dazu wenn es sich um eine Frau handelte, die man gerade erst kennengelernt hatte. » Aber meine Meinung zählt ohnehin nicht, weil ich nicht hier wohne. Fairworth House gehört meinem Schwiegervater, William Willis, es kommt also darauf an, seinen Ansprüchen zu genügen, nicht meinen. Kommen Sie mit, dann werde ich Sie ihm vorstellen. Übrigens, falls Sie bleiben, werden Sie sich daran gewöhnen müssen, mich Lori zu nennen«, fügte ich hinzu, während das Paar mir die Haupttreppe hinauf folgte. » Alle nennen mich so.«
    » Sehr gern, Lori«, sagte Declan und nickte eifrig.
    » Tut mir leid, dass es so schwierig für Sie war, hierherzufinden«, fuhr ich fort, während ich die beiden in die Bibliothek führte. » Aber Sie sind nicht die Einzigen– immer wieder verirren sich Fremde auf dem Weg nach Finch. Das Dorf ist so klein, dass man es auf den meisten Straßenkarten vergeblich sucht.«
    » Deirdre und ich lieben kleine Dörfer«, versicherte Declan.
    » Wir sind beide auf dem Land aufgewachsen«, pflichtete Deirdre ihm bei. » In einer großen Stadt würden wir uns hoffnungslos verloren fühlen.«
    Auch wenn ich mir nicht sicher war, ob sie die Wahrheit sagten oder aber mir nach dem Mund redeten, hatten sie mich bereits für sich eingenommen. Wenn Willis senior die Pros und Kontras abwägen würde, um zu entscheiden, ob er sie einstellen sollte, würde ihre Liebe zum Landleben womöglich den Nachteil ihres jugendlichen Alters wettmachen, überlegte ich.
    Ich ließ sie mit ihrem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber in dessen Arbeitszimmer allein und zog mich mit Bill in die Bibliothek zurück.
    » Declan scheint kräftig genug zu sein, um mit der vielen Gartenarbeit fertig zu werden«, sagte Bill mit gesenkter Stimme. » Deirdre hat ein bemerkenswertes Gesicht und wirkt äußerst kompetent. Wenn du mich fragst, hat Davina Trent diesmal ins Schwarze getroffen.«
    » Ich hoffe, dein Vater sieht es auch so«, erwiderte ich verdrießlich.
    » Am liebsten würdest du jetzt an der Tür lauschen, stimmt’s?« Ein amüsiertes Lächeln umspielte Bills Lippen.
    » Da irrst du dich«, sagte ich entrüstet. » Am liebsten säße ich da drinnen und würde den Donovans einflüstern, was sie sagen müssen. O Bill…« Ich seufzte trübselig. » Was mache ich bloß, wenn William sie nicht mag?«
    » Dann wird uns auch etwas einfallen.« Bill zog mich in seine Arme.
    Ich kuschelte mich an ihn und murmelte: » Aber wehe, du

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