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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Grund haben, mitten in der Nacht unterwegs zu sein, und von ihnen wollte ich nicht gesehen werden.
    Als ich die Auffahrt von Fairworth erreichte, versteckte ich das Fahrrad im Gebüsch. Das letzte Stück legte ich, den Lichtstrahl der Taschenlampe nach unten gerichtet, zu Fuß zurück, und zwar auf dem Grasrand statt auf dem Kiesweg. Sobald Fairworth House in Sicht kam, schaltete ich die Taschenlampe aus und schlich zum Stall.
    An der Außenmauer des Stalls, von wo ich die Weide, die sich zwischen Stall und Waldstück befand, gut überblicken konnte, suchte ich eine trockene Stelle auf der Erde und setzte mich mit dem Rücken zur Wand hin. Wenn Declan erneut etwas im Wäldchen verstecken oder von dort holen wollte, würde ich ihn sehen.
    Zwar konnte ich nicht ins Innere des Hauses blicken, aber der Lichtschein, der durch die Vorhänge drang, sagte mir, dass die Bewohner noch nicht ins Bett gegangen waren. Ich stellte mir vor, wie Willis senior geduldig dasaß und ein weiteres Sperrfeuer mexikanischer Balladen über sich ergehen ließ, während er insgeheim bereits den Moment herbeisehnte, da er sein Haus wieder für sich haben würde.
    Beim Gedanken, dass dies womöglich Sallys letzter Abend mit Henrique sein würde, verspürte ich einen Stich im Herzen. Aber noch mehr ziepte mein Rücken in Erinnerung an das ganze Schrubben und Wienern, das ich zuvor erledigt hatte. Ich nahm mir vor, mich mit einem Schaumbad zu belohnen, wenn ich von meiner Mission zurück war. Dann zog ich die Kapuze über den Kopf, vergrub die kalten Hände in den Taschen des Sweatshirts und machte mich für eine lange Nachtwache bereit.
    Etwas später wachte ich schockartig auf, spürte eine Hand auf meinem Mund und fuhr hoch.
    » Ich bin’s, Kit«, sagte Kit Smith leise und nahm seine Hand wieder weg.
    Nach Atem ringend und mit rasendem Herzklopfen ließ ich mich an die Mauer zurücksinken. Dann schlug ich Kit auf die Schulter.
    » Um Himmels willen«, zischte ich. » Du hast mich beinahe zu Tode erschrocken! Neulich Rainey und jetzt du– ich kann froh sein, wenn ich diesen Sommer überlebe! Was machst du hier?«
    » Nell hat mich geschickt.« Er setzte sich neben mich.
    » Woher weiß Nell …« Meine Worte verebbten. Kits Frau hatte schon als junges Mädchen hellseherische Fähigkeiten gehabt. Insofern war es nicht völlig abwegig, dass Nells unheimlicher sechster Sinn Kit zu meinem Aufenthaltsort geführt haben könnte. » Hat Nell eine … eine Vorahnung gehabt, dass ich hier sein würde?«
    » Ja«, sagte Kit feierlich. » Zuerst wurde heute Morgen im Crabtree Cottage eingebrochen, und später hast du mich fast panisch angerufen, um zu fragen, ob ich gesehen hätte, wie Declan Donovan etwas in Williams Wald getragen hat, um mir dann mitzuteilen, du hättest heute Nacht etwas Dringendes zu erledigen: Folglich war Nell aufgrund ihrer parapsychologischen Fähigkeiten in der Lage, den Einbruch mit Declans Aufenthalt im Wald in Verbindung zu bringen und zu vermuten, dass du die Nacht in der Nähe von Fairworth House verbringen würdest.«
    » Gut, man kann also nicht behaupten, ich sei schwer zu durchschauen«, sagte ich kleinlaut.
    » Du bist so durchsichtig wie Glas«, pflichtete mir Kit bei. » Nell und ich hören nun einmal Alarmglocken läuten, sobald du die Formulierung ›Ich komme schon zurecht‹ verwendest. Ergo hat sie mich losgeschickt, um auf dich aufzupassen, ob du willst oder nicht. Zuerst bin ich zum Cottage gefahren, um sicherzugehen, dass du schon weg bist, und dann deinen Radspuren nach Fairworth gefolgt.«
    » Ich habe Spuren hinterlassen?«
    » Ja, zwischen den Pfützen. Aber wenn ich nicht gezielt nach ihnen gesucht hätte, hätte ich sie bestimmt übersehen. Den Pick-up habe ich am unteren Ende der Auffahrt gelassen und bin zu Fuß weitergegangen. Während der letzten halben Stunde habe ich auf der Suche nach dir den Wald durchkämmt. Nachdem ich dich nirgends fand, bin ich einmal ums Haus gegangen, bis ich ein Schnarchen vernahm.«
    » Ich schnarche nicht«, erklärte ich bestimmt.
    » Gut, dann habe ich eben jemanden schnurren gehört«, beeilte sich Kit zu sagen, und ich konnte seine weißen Zähne im Mondlicht schimmern sehen, als er grinste. » Und siehe da, du warst es, angezogen wie eine Fassadenkletterin und schlafend wie ein Kätzchen. Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe, aber du hättest es mir bestimmt nicht gedankt, wenn ich dich hätte schreien lassen.«
    » Nein, hätte ich nicht.«
    Kit war

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