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160 - Die Mörderkette

160 - Die Mörderkette

Titel: 160 - Die Mörderkette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zeit wieder eingestellt oder verliefen im Sand. Man konnte »Giant City Project« nicht an den Karren fahren. Wer dies versuchte, bekam mehr Schwierigkeiten an den Hals, als er vertragen konnte - oder man fischte ihn tot aus der Themse, ohne daß jemals geklärt werden konnte, wer dieses Verbrechen begangen hatte.
    In Jessica Bruces Fall war man noch nicht soweit.
    Noch verhandelte man.
    Tammy Duvall kam mit einem Angebot, das Jessica eigentlich nicht hätte ablehnen können. GCP war noch nie so hoch gegangen. Wer soviel Geld ablehnte, konnte nicht bei Trost sein.
    Tammy Duvall war sicher, daß sie Jessica Bruce diesmal herumkriegen würde. Sie hatte den Vertrag in ihrer Handtasche; Jessica brauchte nur noch zu unterschreiben.
    »Sie dürfen sich dem Fortschritt nicht in den Weg stellen, Jessica«, sagte Tammy Duvall eindringlich. »Überlegen Sie doch mal, und versuchen Sie objektiv zu sein: Sie wohnen in diesem großen alten Haus ganz allein - auf einem riesigem Grundstück. Ist das nicht eine ungeheure Platzverschwendung? Sie brauchen soviel Raum doch gar nicht. Ein kleineres Grundstück und ein kleineres Haus täten es auch. GCP würde Ihnen vier Alternativen anbieten - Häuser in bester Lage. Die Übersiedlungskosten würden wir selbstverständlich auch übernehmen. Keinen Handgriff brauchten Sie zu tun. GCP würde alles für Sie - und bestimmt zu Ihrer vollsten Zufriedenheit - erledigen. Sie gehen hier raus und in das andere Haus hinein, und das Geld, das Sie von uns bekommen, macht Sie zu einer wohlhabenden Frau. GCP braucht diese Fläche, Jessica. Wir wollen hier das modernste Freizeitcenter Londons errichten - Restaurant, Bar, Discothek, Tennis, Squash, Sauna… Viele Menschen werden sich hier entspannen und erholen. Sollen sie darauf verzichten, weil Sie sich querlegen?«
    »Ihnen geht es nicht darum, vielen Menschen Gutes zu tun«, sagte Jessica Bruce kühl. »Sie wollen dieses Objekt aus dem Boden stampfen und an den Meistbietenden mit überhöhtem Gewinn verkaufen.«
    »›Giant City Project‹ lebt selbstredend nicht vom Draufzahlen«, erwiderte Tammy Duvall sachlich. »Jedes Unternehmen ist darum bemüht, Gewinne zu erzielen, das ist völlig legitim. Wollen Sie uns das ankreiden?«
    »Um ein Ziel zu erreichen, schlagt ihr schon mal eine recht unsaubere Gangart ein.«
    »Sie dürfen nicht auf das dumme Gerede der Leute hören. Zumeist melden sich ja nur die Neider zu Wort. Sie wären auch gern so erfolgreich wie wir. Da ihnen das aber nicht gelingt, versuchen sie uns mit solchen haltlosen, diffamierenden Gerüchten zu schaden. ›Giant City Project‹ ist ein absolut seriöses Bauunternehmen, darauf können Sie sich verlassen. Welche Anschuldigungen auch immer auftauchten, sie zerplatzten wie Seifenblasen. Man kann uns keine Unregelmäßigkeiten nachweisen.«
    »Weil ihr gerissen seid«, erwiderte Jessica.
    »Bitte keine Angriffe, Miß Bruce. Bleiben wir beim Thema. Ich bin ermächtigt, Ihnen eine Summe für Ihren Besitz zu bezahlen, die er genau genommen gar nicht wert ist.«
    »Warum tun Sie’s dann?« fragte Jessica schmunzelnd. »Doch nicht aus reinem Edelmut.«
    »Was soll dieser sarkastische Ton, Jessica? Ich habe den Scheck bei mir. Er könnte Ihnen gehören. Sie brauchten nur Ihren Namen unter den Kaufvertrag zu setzen.«
    Jessica hob den Kopf und schob das Kinn vor. »Das werde ich nicht tun.«
    »Sie machen einen Fehler.«
    »Meinen Sie? Ich brauche Ihr Geld nicht.«
    »Jeder Mensch kann Geld gebrauchen.«
    »Ich habe, was ich benötige«, versetzte Jessica, »und ich möchte von hier nicht fortgehen.«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe meine Gründe«, behauptete Jessica.
    »Würden Sie mir die verraten?« Jessica lächelte kühl. »Ich bin eine Hexe, und der Boden, auf dem dieses Haus steht, spendet mir Kraft. Es gibt solche Flecken überall auf der Welt, aber sie sind nicht leicht zu finden. Ich hatte das Glück, einen zu entdecken, und ich wäre dumm, wenn ich ihn verlassen würde.«
    Tammy Duvalls Augenbrauen zogen sich unwillig zusammen. »Ich habe es nicht gern, wenn man sich über mich lustig macht!«
    »Es steht Ihnen frei, zu gehen.«
    »Wieviel möchten Sie für Ihren Besitz haben?« unternahm Tammy Duvall einen letzten Versuch. »Nennen Sie den Preis.«
    »Es gibt keinen Betrag, den ich akzeptieren würde, Tammy. Vergessen Sie das geplante Objekt. Sie kriegen mich von hier nicht weg.«
    »Oh, vielleicht doch.«
    »Muß ich das als versteckte Drohung auffassen?« erkundigte sich

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