Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1601 - Die wilde Schlacht

1601 - Die wilde Schlacht

Titel: 1601 - Die wilde Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
es Unterschiede.«
    »Wie meinst du das?«
    Ich wählte meine Worte sorgfältig.
    »Es gibt auch welche, die auf der anderen Seite stehen. Und Engelwesen entstammen ja nicht unbedingt der christlichen Religion. In der Religion des alten Orients und auch in denen des alten Ägypten kamen sie vor.«
    »Ich weiß nicht, ob meine Mutter Flügel gesehen hat. Davon hat sie nichts erwähnt.«
    »Um Flügel drehen sich oft die Diskussionen. Manche haben welche, manche nicht. Man hat sie mal als Schwingen der Macht definiert. Jedenfalls sind die Engel geheimnisvoll. Sie können Trost und Hilfe demjenigen geben, der an sip glaubt und sie anruft. Aber Engel können auch Angst und starke Furcht oder Panik auslösen.«
    »Ich weiß nicht…«
    »Und Engel, wie sie in der Bibel beschrieben werden, sind alles andere als die lieblichen Wesen, die man jetzt auf den Weihnachtsmärkten sieht. Das sind Überbleibsel aus der Barock-und Rokokozeit. Zum Kitsch haben sie die Menschen gemacht. Die Wahrheit sieht anders aus.«
    »Meinst du das wirklich, John? Ich habe sie bisher immer als Boten Gottes angesehen.«
    »Das ist auch der Fall. Es gibt mächtige Engel, die auf seiner Seite stehen. Du wirst mein Kreuz gesehen haben. Auch darauf haben die Engel ihre Zeichen hinterlassen. An den vier Enden meines Kreuzes findest du die Anfangsbuchstaben der vier Erzengel, dieser wunderbaren Lichtträger. Ich kann mich auf sie verlassen.«
    »Himmel, John. So hätte ich dich nicht eingeschätzt.«
    Ich hob die Schultern. »Man lernt immer dazu, wenn man einen Menschen näher kennt.«
    »Und wie schätzt du die Engel ein, die meine Mutter gesehen hat? Oder die Fremden?«
    »Sollten es tatsächlich Engel sein, müssen wir davon ausgehen, dass sie zur anderen Seite gehören.«
    »Zur Hölle?«
    »Das kann man so sagen.«
    »Und was suchen sie hier?«
    »Sorry, da kann ich dir keine Antwort geben, wenn ich nicht spekulieren will. Ich kann mir vorstellen, dass diese Engel als Spione geschickt worden sind. Obwohl sie anders sind, fallen sie nicht so auf wie dieses Riesenmonster. Sie kamen vielleicht auf dessen Befehl und könnten für ihn spionieren.«
    »Wahnsinn.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Warum sagst du das?«
    »Weil das plötzlich wie ein Schwall kaltes Wasser über mich gekommen ist. Vor zwei Tagen kam ich her, um einige friedliche Tage zu verbringen, aber jetzt…«
    »Wir werden uns darauf einstellen müssen, und wir haben jetzt eine Aufgabe.«
    »Welche denn?«
    »Wir werden uns auf die Engelsuche machen.«
    Anna Eichler war überrascht. Sie musste zunächst mal schlucken. Dann legte sie den Kopf zurück und stöhnte leise auf.
    »Was ist?«
    Sie presste ihre Hände gegen die Schläfen.
    »Nichts, möchte ich sagen, nichts. Es ist für mich einfach nicht zu fassen. Du sprichst von Engeln wie von normalen Menschen. Tut mir leid, John, aber daran muss ich mich erst gewöhnen.«
    »Ja, das verstehe ich. Man hat schließlich nicht alle Tage mit solchen Phänomenen zu tun.«
    »Du schon - oder?«
    »Ja, ich kann es nicht abstreiten. Um es mal ganz profan zu sagen: Es ist mein Job.«
    Sie schaute mich an und nickte. »Ja, das nehme ich dir sogar ab. Aber du musst verstehen, dass sich für mich die Welt auf den Kopf gestellt hat.«
    »Dafür habe ich Verständnis. Und auch dafür, wenn du mir sagst, dass du lieber hier bei deinen Eltern bleiben willst und so was wie den Schutzengel für sie spielst.«
    »Nein, nein, ich gehe schon mit. Ich bin einfach zu neugierig auf die ganze Wahrheit.«
    »Gut, dann sollten wir uns etwas überlegen. Du kannst dir nicht vorstellen, wohin die beiden gegangen sein könnten?«
    »Nein.«
    »Denk lieber mal nach.«
    »Das tue ich doch.« Sie schlug mit der Handfläche auf ihre Oberschenkel. »Aber ich finde einfach keine Lösung. Außerdem bist du der Fachmann, und du hast sie sogar als Spione bezeichnet.«
    »Eben. Das ist der springende Punkt, an dem sich meine Frage anschließt. Was können sie ausspionieren? Was würde sich hier im Ort für sie lohnen?«
    Jetzt konnte sie sogar lachen, und es hörte sich alles andere als fröhlich an.
    »Ich weiß es nicht. Hier gibt es nichts, was sich für sie lohnen würde. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    Das wollte ich nicht unterschreiben. »Ich sage dir, Anna, man hat sie nicht grundlos geschickt.«
    »Ja, das denke ich auch. Aber nein…«, sie schüttelte den Kopf. »Ich komme mit meinen Gedanken nicht weiter. Was sollten sie denn suchen und finden? Oder was könnten sie

Weitere Kostenlose Bücher