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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Es muß andere Ursachen haben. Aber ruhig jetzt - da scheint jemand etwas sagen zu wollen ..."
    Der unbekannte Sprecher mußte sich in mittelbarer Nähe des eingebauten Mikrophons befinden, sonst hätte seine Stimme den Lärm nicht übertönen können. Es war keine sehr klare Stimme, aber sie verriet die Entschlossenheit, dem Gerät etwas mitzuteilen.
    Und damit jenen, die eines Tages das Gerät vielleicht fanden.
    Der Mann mußte sich in einem Zustand höchster Erregung befinden, aber seine unzusammenhängenden Wortfetzen verrieten auch tiefste Verzweiflung und beginnende Resignation. Er verlor immer wieder den Faden, wiederholte manche Worte immer wieder und brach Sätze in der Mitte ab.
    Trotzdem lauschten Alaska und Selma der Stimme mit äußerster Konzentration, um kein Wort zu verlieren. Guckys Interesse hingegen schien erloschen zu sein, aber der Eindruck täuschte. Er hockte in seinem Sessel vor den Funkgeräten und hielt die Augen geschlossen. Aus dem offensichtlich sinnlosen Bericht, den er zu hören bekam, suchte er sich genau das heraus, was er zur Untermauerung seiner eigenen Theorie benötigte. „... alle sind wahnsinnig geworden", sagte der Sprecher in dem unterirdischen Zufluchtsort, von Geschrei und Grölen aus dem Hintergrund begleitet., „Nichts stimmt mehr, alles ist verrückt, nicht mehr richtig ... Die böse Macht, sie wartet vor der Tür ... aber sie kann nicht zu uns hereinkommen. Noch nicht. Oder doch? Einem Teil der Macht muß es gelungen sein... es würde sonst besser hier sein."
    Es entstand eine Pause, die verstärkt von dem Hintergrundgeräusch ausgefüllt wurde. Dumpf dröhnende Schläge verrieten, daß mit Metallgegenständen die Tresortür bearbeitet wurde.
    Vielleicht wollten einige Siedler die Station verlassen, bevor der allgemeine Aufbruch erfolgte.
    Der Mann ergriff wieder das Wort. Er schien sich ein wenig erholt zu haben, denn er wurde verständlicher und sprach auch zusammenhängender, wenn das Rätsel dadurch auch nicht gelöst wurde. „Die böse Macht will uns nicht töten, aber sie ist dabei, uns den Verstand zu rauben. Sie macht uns wahnsinnig. Unsere Verzweiflung ist unbeschreiblich. Wir werden diese Welt verlassen, wir werden alles aufgeben müssen, was wir hier erreichten - das Paradies ist zur Hölle geworden.
    Wir wissen nicht, was es ist, das uns bedroht, aber ich habe eine Ahnung. Vielleicht haben wir keine Chance, dem Verderben zu entgehen, wenn wir nicht bald aufbrechen. Ich glaube, ja ich fürchte direkt, daß ich dem Geheimnis auf der Spur bin ..."
    Abrupt brach die Stimme ab, als hindere ihn jemand - oder etwas - daran, weiterzusprechen. Das Geräusch der Halbirren im Hintergrund blieb jedoch. Es schien lauter zu werden. Manchmal nur setzte sich eine lautere Stimme durch, brüllte sinnlose Befehle und wurde prompt ignoriert.
    Alaska gab Selma ein Zeichen. Sie schaltete das Gerät ab und lehnte sich mit einem Ausdruck des Entsetzens im bleich gewordenen Gesicht zurück. Mit einer fahrigen Bewegung strich sie sich die grauen Haare aus der Stirn. „Unfaßbar, unglaublich! Eine offenbar unsichtbare böse Macht - was soll das, Alaska? Nichts Greifbares wahrscheinlich. Ein mentaler Einfluß von irgendwoher? Und heute ist nichts mehr davon vorhanden?"
    „Die Siedler werden diese Macht in ihrem Schiff mitgenommen haben, Selma. Ihr Leidensweg ist noch nicht zu Ende."
    Endlich rührte sich der Mausbiber. Er schien wie aus einem tiefen Schlaf zu erwachen, seufzte und sagte: „Ich glaube, ihr seht beide zu schwarz. Meiner Meinung nach handelt es sich bei dieser bösen Macht nur um eine den Siedlern einsuggerierte Gefahr, um sie zu veranlassen, diesen Planeten zu räumen."
    Alaska drehte sich zu ihm um, auf seinem Gesicht machte sich Unglaube breit. Dann schüttelte er entschieden den Kopf und meinte mit leichtem Vorwurf: „Wie kommst du denn auf die Idee? Das war keine Theatervorführung, die wir eben hörten. Das war bitterer Ernst. Verzweifelte Menschen waren das, kurz vor dem Wahnsinn und seelischen Zusammenbruch."
    Ed kam in den Kontrollraum. Er kaute nicht mehr. „Habe ich etwas versäumt? Habt ihr den Kasten reparieren können? Ich hörte fremde Stimmen."
    „Kannst du dir später anhören", riet ihm Gucky und wandte sich wieder an Alaska: „Die Angst der Siedler war echt, das streite ich gar nicht ab. Ich habe nur behauptet, daß es sich nicht um eine echte, um eine reale Gefahr handelte, sondern um eine, die ihnen mental einsuggeriert

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