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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Opfer gewartet, und es ist gekommen!"
    „Sasta-Punal, ich wußte nicht, daß der Kopf einer kosmischen Mafia-Organisation zu deinen Freunden zählt", bemerkte er. „Bisher habe ich dich für einen Ehrenmann gehalten."
    Stöhnend griff er sich an den Kopf, denn die Antwort des Kommandanten bestand aus einem parapsychischen Angriff auf sein Hirn, und er wäre kraftlos zusammengebrochen, wenn der SERUN ihn nicht gehalten hätte. „Du hast dich nicht unter Kontrolle, Terraner", stellte Sasta-Punal verächtlich fest. In seinen Augen war ein eigenartiges Licht.
    Michael spürte, daß sich die geistigen Fesseln lockerten. Die Antis mußten ihm mehr gedankliche Freiheiten gewähren, wenn sie mit ihm reden wollten. „Der Einfluß der Toten Zone, vermutlich im Zusammenwirken mit dem Howalgonium, hat euch Antis mutieren lassen", sagte Michael. „Sie hat die Antimutantenfähigkeiten wiedererweckt und verstärkt."
    „Richtig", bestätigte der Kommandant. „Dadurch sind wir wieder zu Baalols geworden. Ich würde dir raten, uns nicht noch einmal Antis zu nennen. Das würde dir nicht bekommen."
    Der Terraner fühlte plötzlich einen unangenehmen Druck auf den Magen, denn ein eigenartiger Unterton in diesen Worten war ihm nicht entgangen. Sasta-Punal hatte seine Drohung ohne großen Nachdruck ausgesprochen. Er behandelte ihn wie einen Delinquenten, über den das Urteil längst gesprochen war.
    Er will dich töten! erkannte Michael. Das ist beschlossene Sache für ihn.
    Und dann erfaßte er plötzlich weitere Zusammenhänge. „Die GALAKTAPTUL empfängt die Energien, die aus dem Hansekontor und dem dort gelagerten Howalgonium abgesaugt werden", sagte er. „Doch sie bewahrt diese Energien nicht allein für sich, sondern gibt einen Teil davon an euch ... Baalols ab."
    Die Antis hatten ihren geistigen Einfluß auf ihn mehr und mehr verringert, da sie sicher waren, daß er sich in ihrer Gewalt befand. Seine Blicke klärten sich, und er wußte das Verhalten der beiden Antis immer besser zu beurteilen. Er bemerkte die unsteten Blicke der beiden, das eigenartige Leuchten in ihren Augen und wie die Mundpartien allmählich erschlafften, und ihm wurde klar, daß die abrupte Potenzierung ihrer Antimutantenfähigkeiten zu einer geistigen Verwirrung geführt hatte. Ihre Bewegungen waren ein wenig zu langsam, sie waren zögernd, so als hätten sie Mühe, die Kontrolle über die motorischen Nerven zu behalten.
    Sie sind nicht mehr voll da! Das manipulierte Howalgonium lahmt sie! „Du hast es wirklich erkannt", erwiderte Sasta-Punal. „Damit ist genau eingetroffen, was ich schon auf Olymp vorhergesagt habe."
    „Dein Plan stand also von Anfang an fest", bemerkte Michael. „Doch das hilft dir alles nichts.
    Er kann nur aufgehen, wenn du dich unbemerkt davonmachen kannst und wenn niemand erfährt, mit welchen Mitteln du zum Ziel gekommen bist. Aber das kannst du nicht, denn es sind schon zu viele informiert."
    Sasta-Punal dachte angestrengt nach. Dabei hatte er erkennbare Mühe, sich zu konzentrieren. Ähnlich ging es Bastar-Stredan. Er atmete keuchend, als habe er körperliche Anstrengungen hinter sich. „Ich bin der Hohe Baalol, auserwählt, meinem Volk die ursprüngliche Macht und galaktische Bedeutung zurückzugeben. Ich bin sicher, daß die Tote Zone nur über uns gekommen ist, um uns auf unserem Weg nach oben zu helfen und endlich das Joch zu überwinden, das uns das Galaktikum und vor allem die Terraner auferlegt haben. Durch das Howalgonium sind wir stärker geworden, als unsere Vorfahren jemals waren. Weitere Hyperenergien werden uns auf unserem Weg nach oben begleiten."
    Er gab Bastar-Stredan ein Handzeichen. „Diese Angelegenheit ist für mich erledigt. Ich übergebe ihn dir", sagte er. „Wie du ihn tötest, überlasse ich dir."
    Ein Blitz schien den Kopf Michael Rhodans zu treffen. Er war unfähig, einen eigenständigen Gedanken zu fassen. Wie eine Marionette bewegte er sich, als er nun zusammen mit Bastar-Stredan die Zentrale verließ. Sie hatte die Macht über ihn ergriffen, und sie war entschlossen, ihn nicht mehr freizulassen. Sie führte ihn zu einer Kabine, nahm ihm den SERUN ab und schloß ihn ein. Er hörte, wie sie in die benachbarte Kabine ging, den SERUN dort verstaute und dann über den Gang davoneilte.
     
    7.
     
    „Michael meldet sich!" rief Eva Kattuna. Aufgeregt winkte sie Ketrion und And zu sich heran.
    Die beiden hielten sich hoch über ihr zwischen den Felsbrocken auf. Mit mächtigen Sprüngen näherten

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