1604 - Der Fluch von Rubin
immer mal wieder über Funk melden."
„Wir helfen dir, wenn du in Schwierigkeiten bist", versprach der Ingenieur.
Eva Kattuna griff nach Michaels Arm und hielt ihn fest. „Nein", widersprach sie. „Du darfst nicht zur GALAKTAPTUL gehen. Das wäre dein Ende.
Hast du Bastar-Stredan vergessen? Ich bin sicher, daß sie zur GALAKTAPTUL geflogen ist. Sie hat nichts anderes im Sinn, als dich zu töten. Und wenn du jetzt zur GALAKTAPTUL gehst, wird sie es tun."
„Ich werde ihr keine Gelegenheit geben. Notfalls werde ich sie zuerst töten." Er blickte sie ernst und eindringlich an. „Eva, es gibt keine andere Möglichkeit. Alles deutet darauf hin, daß Sasta-Punal das Howalgonium manipulieren kann. Wir müssen herausfinden, wie er es macht, und das kann ich nur an Bord der GALAKTAPTUL. Nirgendwo sonst. Ich muß also zu ihm."
„Dann geh nicht allein! Nimm einen der Rubiner mit!"
Er schüttelte den Kopf. „Sie würden mich nur behindern. Ketrion und And sind Ingenieure. Sie haben keine Erfahrung mit dem, was mich an Bord erwartet. Und du bist für solche Dinge ein bißchen zu alt. Deshalb gehe ich allein."
Er ließ keine weiteren Ermahnungen und Einwände zu, löste sich von ihr und glitt mit Hilfe seines Gravo-Paks an der Flanke des Berges entlang, wobei er sorgfältig darauf achtete, daß er von den Beobachtungssystemen der GALAKTAPTUL nicht erfaßt werden konnte. Erst als er sich mehrere Kilometer weit von den beiden Rubinern und der Ethnologin entfernt, hatte und ihr Versteck nicht mehr verraten konnte, verließ er die Deckung und näherte sich offen dem Kugelraumer der Antis. „Ich muß mit dir reden, Sasta-Punal", sprach er"den Kommandanten über Funk an. „Melde dich!"
Der Anti antwortete nicht, und auch am äußeren Bild des Raumschiffs änderte sich nichts. Es schien, als sei niemand an Bord. Doch der Terraner gab nicht auf. Im Schutz eines Energieschirms, den er vorsorglich aufgebaut hatte, schwebte er näher und näher an die GALAKTAPTUL heran, ständig darauf gefaßt, von ihr attackiert zu werden, und wurde dann doch überrascht, als der Angriff kam.
Zunächst bemerkte er nicht, daß Sasta-Punal sein Schweigen brach, denn der Anti nahm auf eine gänzlich unerwartete Weise Verbindung zu ihm auf. Die hypnosuggestiven Kräfte wirkten in einem so geringen Maß auf ihn ein, daß sie ihm nicht bewußt wurden. Erst als sie stärker wurden und dazu führten, daß er Trugbilder sah, wurde er aufmerksam. Er glaubte an ähnliche Verzerrungen, wie er sie am Raumhafen und dem roten Energieschirm beobachtet hatte, und er versuchte, ihnen zu entgehen, indem er zur Seite glitt oder in anderer Weise seine Position zur GALAKTAPTUL veränderte. Dann aber merkte er, daß er langsamer reagierte als sonst. Er wollte etwas tun und brauchte Sekunden, um den Entschluß in die Tat umzusetzen.
Erschrocken lehnte er sich auf und wollte sich abschirmen, doch es blieb bei der Absicht.
Sosehr er sich auch bemühte, den geistigen Einfluß der Antis abzuwehren, es gelang ihm nicht. Er erlag ihm mehr und mehr, bis er schließlich in seinem SERUN auf den Anti-Raumer zuschwebte, ohne etwas dagegen tun zu können.
Umkehren! schrie eine innere Stimme in ihm. Du verlierst deinen eigenen Willen! Nicht weiter!
Keinen Meter weiter!
Einen entsprechenden Befehl an den Syntron seines SERUNS brachte er jedoch nicht über die Lippen.
Er meinte, das Gesicht von Sasta-Punal sehen zu können, seine kühlen Augen, aus denen nicht das geringste Gefühl sprach, und er wußte, daß der Anti sich als Hoher Baalol sah, ohne daß es ihm jemand gesagt hätte.
Eine Mannschleuse öffnete sich, und er schwebte hinein, schaltete das Gravo-Pak aus, und während sich das Schott hinter ihm schloß, machte er sich auf den Weg ins Innere der GALAKTAPTUL.
Er war bei vollem Bewußtsein, und er erkannte, daß ein fremder Geist die Macht über ihn ergriffen hatte. Er wehrte sich dagegen, erreichte damit jedoch nichts. Als er meinte, so etwas wie ein höhnisches Gelächter zu hören, stellte er seine Abwehr zurück und nahm sich vor, geduldig auf eine günstige Gelegenheit zu warten.
Die Antis führten ihn mit Hilfe ihrer hypnosuggestiven Kräfte wie eine Marionette bis in die Hauptleitzentrale des Raumschiffs. Hier warteten Sasta-Punal und Bastar-Stredan. „Das habe ich mir gedacht", sagte er, als er sie sah. „Du bist hier!"
„Allerdings", antwortete sie belustigt. „Es lag nahe, daß ich zu meinen Freunden gehen würde.
Hier hat das Chomäl auf sein
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