Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
worden zu sein?
    Er näherte sich der Schleuse, und als er sie erreichte, schien eine Zentnerlast von seinen Schultern zu fallen.
    Die Antis verlieren ihren Verstand, dachte er. Sie haben genügend mit sich selbst zu tun.
    Er öffnete das Innenschott der Schleuse.
    Höhnisch lächelnd blickte ihn Bastar-Stredan an. Sie stand in der Schleuse. In ihrer ausgestreckten Hand hielt sie einen Degen, und die Spitze der Waffe zeigte genau auf sein Herz. „Hallo!" sagte sie in einem Ton, als begegne sie einem alten Freund. „Du willst mich schon verlassen?"
    Sie senkte den Degen ein wenig und trat auf ihn zu. „Nun gut. Ich habe nichts dagegen", fuhr sie mit beißender Ironie fort. „Nur sollten wir uns zuvor noch ein wenig miteinander beschäftigen."
    Sie machte einen Ausfallschritt und stieß mit der Waffe zu. Der Angriff kam so überraschend, daß er ihn nicht mehr parieren konnte. Die Klinge durchstieß den dünnen Stoff seiner Kombination und drang ihm in die Schulter, doch seltsamerweise fühlte er kaum Schmerzen. „Du wirst nie mehr eine Sonne sehen", sagte Bastar-Stredan. „Ich werde dafür sorgen. Endlich ist die Zeit gekommen, da du zahlen mußt."
    Er blickte ihr in die Augen, und er erkannte, daß sich ihr Verstand noch mehr als bisher verwirrt hatte. Sie hatte den Boden der Normalität verlassen. Offenbar hatten die Antis sich noch einmal mit der Energie des manipulierten Schwingquarzes vollgepumpt, so, wie sie es sich vorgenommen hatten.
    Und dann änderte sich der Ausdruck ihrer Augen erneut. Von einer Sekunde zur anderen wurden ihre Blicke stumpf und leer. Michael sah seine Chance. Er griff an, und es gelang ihm mühelos, ihre Verteidigung zu durchbrechen. Sie wirkte wie geistesabwesend und war nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Deshalb verletzte er sie nicht, sondern schlug nur den Degen zur Seite, um ihn ihr dann aus der Hand zu reißen. Mit einem wuchtigen Schlag gegen die Schulter schleuderte er sie in den Gang hinein. Sie stürzte und blieb ausgestreckt auf dem Boden liegen.
    Sie versuchte, auf die Beine zu kommen, war jedoch nicht in der Lage, sich kontrolliert zu bewegen.
    Michael betrat die Schleuse, schloß das Innenschott hinter sich und öffnete das Außenschott.
    Dann glitt er in einem Antigravfeld in die Tiefe, bis seine Füße den felsigen Boden berührten. Er versuchte, von der GALAKTAPTUL wegzurennen, doch das gelang ihm nicht. Die Schmerzen wurden unerträglich, wenn er die Füße zu stark belastete. So konnte er nur langsam gehen, mußte Fuß vor Fuß setzen und bei jedem Schritt um sein Gleichgewicht kämpfen.
    Schneller! trieb er sich an. Wenn du dich nicht beeilst, holen sie dich zurück, oder sie erschießen dich!
    Immer wieder blickte er nach oben zur Schleuse zurück, weil er fürchtete, dort Bastar-Stredan oder Sasta-Punal mit einer Schußwaffe in den Händen zu sehen. Doch keiner der beiden erschien. „Michael", vernahm er eine helle Stimme, und dann schwebte Eva Kattuna in ihrem SERUN auf ihn zu. Sie breitete die Arme aus, und als er stolperte, fing sie ihn auf und hielt ihn fest. Er fühlte, wie sie aufstiegen, und er sah, wie sie sich rasch von der GALAKTAPTUL entfernten. „Eva", sagte er keuchend. „Ich danke dir!"
    Sie blickte ihn mit einem strahlenden Lächeln an. „Mir scheint, das wurde höchste Zeit!"
    „Und ich dachte, du bist zu alt für so etwas."
    Sie lachte. „Rede nicht soviel", empfahl sie ihm.
    Michael blickte zurück. Sie hatten den Schatten der GALAKTAPTUL bereits verlassen und schwebten durch ein Gewirr von Felsbrocken, die ihm zum Teil die Sicht auf das Raumschiff nahmen. Dennoch sah er, daß sich zwei Rubiner unter dem Raumer befanden. Sie hatten einen Lastengleiter abgestellt und flüchteten nun auf einer kleinen Antigravplattform von ihm und der GALAKTAPTUL weg. „Sie haben es geschafft", erkannte er. „Sie haben das Howalgonium gebracht. Deshalb konnte Bastar-Stredan sich nicht mehr richtig bewegen. Das Howalgonium hat sie beinahe gelähmt."
    Sie erreichten ein kleines Plateau, und endlich setzte sie ihn ab. Er ließ sich sogleich auf den Boden sinken. „Ja", bestätigte sie. „Ketrion und And waren in letzter Sekunde erfolgreich. Hoffentlich bewirkt das Howalgonium, daß die Antis völlig durchdrehen."
    „Es macht sie apathisch", sagte Michael. „Es verurteilt sie zur Passivität."
    Er beobachtete, daß Ketrion und And zwischen den Felsen verschwanden. Die Antis hatten sie nicht bemerkt.
    In diesem Moment erwachten die Triebwerke der

Weitere Kostenlose Bücher