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1604 - Panoptikum des Schreckens

1604 - Panoptikum des Schreckens

Titel: 1604 - Panoptikum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch.«
    »Aber das war nicht abgemacht.«
    Myra meldete sich. »Sie sind mein Gast. Ich denke, dass heute nicht viele Besucher kommen werden. Da kann ich gut und gern auf eine Einnahme verzichten. Außerdem hat Rudy Sie gebracht. Seine Gäste sind auch die meinen.«
    »Dann bedanke ich mich.«
    »Keine Ursache.«
    Die Staatsanwältin drehte sich nach rechts. Dort musste sie mit dem Rundgang beginnen. »Kann ich allein losgehen oder wollen Sie mich führen und Erklärungen abgeben?«
    »Sie können allein gehen, aber es ist besser, wenn jemand an Ihrer Seite bleibt.« Sie schaute Rudy fragend an. »Wie sieht es mit dir aus? Hast du Zeit?«
    »Klar.«
    »Dann begleite unsere Besucherin doch bitte.«
    »Das mache ich glatt.«
    Purdy Prentiss war noch nicht überzeugt und fragte deshalb: »Kennt sich der Junge wirklich aus?«
    »Ja, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Und weiter?«
    »Er liebt diese Umgebung. Er ist stolz, wenn er Menschen durch das Haus führen kann, das eine so starke Veränderung durchgemacht hat.«
    Purdy Prentiss war noch immer nicht überzeugt. »Ist das nicht etwas viel für jemanden in Rudys Alter?«
    Die Staatsanwältin wurde angeschaut, als hätte sie etwas Schlimmes gesagt.
    »Pardon, Madam, ich will Ihnen ja nichts. Aber wo leben Sie?«
    »In der normalen Welt.«
    »Aber Sie haben wenig mit Kindern zu tun. Rudy ist vierzehn Jahre alt. Er ist ein Kind der Mediengesellschaft. Was, glauben Sie, hat er schon alles gesehen?«
    »Nun ja…«
    »Jede Menge, Madam. Denken Sie an das Fernsehen, in dem die Serien laufen, in denen es nur Gewalt und Action gibt. Ich bitte Sie, dagegen ist unser Panoptikum harmlos.«
    »Was bekomme ich denn zu sehen?«
    »Lassen Sie sich überraschen.«
    Damit wollte sich Purdy nicht zufrieden geben. »Rudy hat mir erzählt, dass in diesem Haus ein schreckliches Verbrechen geschehen ist. Ein vierfacher Mord.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und weiter?«
    »Nichts, Madam, gar nichts. Gehen Sie einfach davon aus, dass hier der richtige Ort für ein Panoptikum ist.« In den dunklen Augen war ein Glitzern zu sehen, als hätte diese Myra einen höllischen Spaß. In ihrem glatten Gesicht bewegte sich nichts, sodass Purdy den Eindruck hatte, eine künstliche Person vor sich zu haben.
    »Das ist schon okay. Haben Sie denn etwas, was auf dieses Verbrechen hinweist?«
    »Nein wäre Ihnen wohl die liebste Antwort. Rudy wird Ihnen allerdings die Familie zeigen. Die Mitglieder sehen sehr echt aus, aber ich kann Ihnen versichern, dass sie aus Wachs bestehen.« Myra hob einen Finger »Übrigens sehr gut nachgemacht. Eben wie alles hier. Sie werden sich noch wundern. Wir brauchen uns nicht hinter Madame Tussaud zu verstecken.«
    »Dann bin ich gespannt.«
    Myra lächelte und deutete zur Seite. »Dann kann ich Ihnen nur noch ein schauriges Vergnügen wünschen.«
    »Danke, ich hoffe, das werde ich haben.« Purdy Prentiss nickte. Sie nahm an, dass es schaurig werden würde, aber das gehörte nun mal bei einem Panoptikum des Schreckens dazu.
    Doch dann dachte sie an etwas ganz anderes und horchte in sich hinein.
    In ihr hatte sich ein Gefühl ausgebreitet, das ihr ganz und gar nicht gefiel…
    ***
    »Soll ich Sie an die Hand nehmen, Madam?«, fragte der Junge.
    Purdy lachte. »Neinrnein, das ist nicht nötig, Rudy. Ich bin nicht so schreckhaft.«
    »Aber ich habe Sie hergebracht. Deshalb fühle ich mich auch für Sie verantwortlich.«
    »Das musst du aber nicht. Außerdem bin ich erwachsen.«
    »Ich kenne auch Erwachsene, die Angst haben.«
    »Ja, das gibt es.«
    Sie hatten den Bereich der Kasse inzwischen verlassen, und als Purdy sich umdrehte, um einen Blick zur Kasse zu werfen, da sah sie, dass sie nicht mehr besetzt war. Sie maß dem keine Bedeutung bei.
    Purdy brauchte nicht zu fragen, wohin sie gehen mussten. Einfach immer dem Licht nach, das immer gleich hell blieb.
    Am Ende wurde der Gang von Eisenstäben abgesperrt. Das Licht hatte in diesem Bereich eine andere Farbe angenommen. Als Purdy näher kam und besser sehen konnte, entdeckte sie hinter den Gitterstäben Gestalten, die erst dann richtig zu erkennen waren, als sie nahe genug herangekommen war.
    »Sehen Sie die Gestalten?«, fragte Rudy.
    »Jetzt schon.«
    »Und wissen Sie, wer die sind?«
    »Bis jetzt noch nicht.«
    »Das ist die Armee aus dem Grab«, flüsterte Rudy und versuchte, seiner Stimme einen schaurigen Klang zu geben.
    »Sprichst du von Zombies?«
    »He, Sie kennen sich aus!«
    »So dumm bin ich

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