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1606 - Die Zeit-Bande

1606 - Die Zeit-Bande

Titel: 1606 - Die Zeit-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darauf eingelassen hatten, darüber wunderte ich mich noch immer. Aber es gab eben nichts auf der Welt, was es nicht gab, und es war fast unmöglich zu erkennen, wie es in der Psyche mancher Frauen aussah.
    Verrückte gab es immer wieder. Aber dass sich diese Verrückten in eine derartige Lage begaben, das war für mich nicht nachvollziehbar.
    Möglicherweise hatte ihnen der Treff auf dem alten Eifel-Friedhof einen Kick bringen sollen, aber so genau wusste ich das nicht. Es war mir jetzt auch egal. Der Fall war gelöst. Der Vampir war erledigt, und auch mit den deutschen Behörden war ich klargekommen.
    Und es gab noch eine sehr gute Nachricht.
    Harry Stahl, ein deutscher Freund, war aus dem Koma erwacht, und wie es aussah, hatte er keine bleibenden Schäden davongetragen. Da er nicht mehr einsatzfähig gewesen war, hatte das seine Partnerin Dagmar Hansen auf die Idee gebracht, mich zu rufen, und uns war es gelungen, den Fall gemeinsam zu lösen. So war ich mit einem guten Gefühl zurück nach London gedüst und musste nur noch vom Airport in die Stadt fahren.
    Ich hätte mich abholen lassen können. Aber das hatte ich zu dieser späten Zeit meinen Freunden nicht zumuten wollen. Zudem fuhr noch eine U-Bahn und die wollte ich nehmen. Sie war ebenso schnell wie ein Taxi. Außerdem hatte ich Glück, dass ich eine Minute vor der Abfahrt auf dem Bahnsteig eintraf.
    Es war um diese Zeit recht leer. Und so gemütlich wie ein Kühlschrank von innen. Nur wenige Fahrgäste wollten mit mir in die Stadt. Drei Männer und eine Frau, die einen hellen Pelzmantel trug und halblaut vor sich hin gähnte.
    Ich hatte zwar auf dem Flug etwas geschlafen, fit fühlte ich mich trotzdem nicht. Deshalb war ich froh, als das Ungetüm in die Station einlief.
    Es rumpelte, es zischte, und die Geräusche kamen mir auf dem leeren Bahnsteig viel lauter vor. Die wenigen Fahrgäste verteilten sich auf die verschiedenen Wagen, und in meinem, in dem ich mich hinsetzte, war ich der einzige Fahrgast.
    Das war schon ungewöhnlich. Normalerweise waren die Wagen proppenvoll, wenn Suko und ich am Morgen mit der Tube zum Dienst fuhren. Das taten wir immer dann, wenn die Straßen zu voll waren.
    Meine Reisetasche stand neben mir auf dem Sitz, und ich streckte die Beine aus.
    Meine Gedanken drehten sich um den Tag, der vor mir lag. Was er bringen würde, wusste ich nicht, er würde erst mal mit einem Gang ins Büro beginnen. Dann musste ich den letzten Fall in Deutschland aufarbeiten, denn ich war geflogen, ohne einen offiziellen Auftrag zu haben. Das sollte kein Problem werden, denn oft genug heiligte in meinem Fall das Mittel den Zweck.
    Der lange Wurm aus Metall und Glas rumpelte los. Die Augen hielt ich halb geschlossen. Es war durchaus möglich, dass ich während der Fahrt einschlief. Da sich niemand in der Nähe befand, der nur auf eine solche Gelegenheit wartete, mich überfallen zu können, war das kein Problem.
    Außerdem wurden die Wagen überwacht. Die elektronischen Augen befanden sich überall. Man war aus den Überfällen der vergangenen Zeit klüger geworden.
    Und so schaukelte ich in die Dunkelheit hinein. Ich schlief nicht ein.
    Dafür hatte ich den Kopf gedreht und schaute aus dem Fenster.
    Draußen huschte eine Landschaft vorbei, die für mich keinen Kontrast hatte. Es war nichts auszumachen in diesem schwammigen Dunkel, in dem hin und wieder Lichter schimmerten wie Sternschnuppen, die aufglühten und dann wieder verloschen.
    Es gab auch Stopps. Nur wenige Fahrgäste stiegen zu. In meinen Wagen kam niemand. Ich blieb weiterhin allein und konnte mich meinen Gedanken hingeben.
    Und doch gab es etwas, was mich störte. Oder vielmehr aufmerksam machte. Im Wagen brannte nur ein schwaches Licht, aber es war plötzlich heller geworden.
    Zuerst dachte ich nicht weiter darüber nach, weil ich damit rechnete, dass dieses Licht wieder verschwinden würde. Das geschah nicht, wie ich mit einem blinzelnden Blick feststellte.
    Es blieb.
    Ich setzte mich aufrecht hin. So sah ich das Licht besser, aber ich entdecke keine Quelle. Die Helligkeit war wie ein breiter Streifen, der von irgendwo herkam.
    Aber wo war die Quelle?
    Ich fühlte mich zwar müde, doch nicht so müde, dass dies meine Neugierde überdeckt hätte. Sie war auch jetzt nicht verschwunden, und so interessierte ich mich näher für diese schon ungewöhnliche Helligkeit ohne richtige Quelle.
    Etwa in Brusthöhe eines normalen Menschen sah ich einen breiten, blassgelben Streifen, der den Wagen der

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