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1607 - Totenlied der Diva

1607 - Totenlied der Diva

Titel: 1607 - Totenlied der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoffen.
    Er kam näher und blieb dann außer unserer Reichweite stehen. Es schien, als wollte er uns seinen Triumph zeigen.
    Er hatte seinen Degen gezogen. Aber er bedrohte sein Opfer nicht damit. Das sah ich schon mal als einen leichten Vorteil an. In dieser Lage konnte jeder noch so kleine Strohhalm für uns zu einem Rettungsanker werden.
    Warum präsentierte er sich? Da musste etwas dahinterstecken, und wir erlebten es nur wenig später.
    Plötzlich blendete das Licht auf. Im Nu waren wir auch davon eingehüllt.
    Ich spürte einen scharfen Schmerz im Kopf und glaubte, Lord Lipton lachen zu hören.
    Dann hielt mich ein dumpfes Gefühl umfasst, das jedoch verschwand, als ich ein mir bekanntes Geräusch hörte.
    Es war die Hupe eines Autos.
    Ich hörte Suko auch lachen und er sagte: »Willkommen zurück in unserer Welt, John…«
    ***
    Ja, das war es. Wir waren aus der Vergangenheit weggeschafft worden.
    Wir saßen in unserem Wagen und standen anderen Fahrzeugen im Weg, denn der Stau, aus dem wir weggeholt worden waren, hatte sich mittlerweile aufgelöst.
    Jemand klopfte von außen gegen meine Scheibe.
    Ich wandte den Kopf und sah ein wütend verzogenes Gesicht und somit einen Fahrer, der sich mächtig aufregte.
    Ich ließ die Scheibe ein kleines Stück nach unten gleiten.
    »Keine Sorge, Mister, wir fahren sofort weiter.«
    »Das wird auch Zeit. Woher sind Sie eigentlich so plötzlich gekommen? Ich habe Sie nicht gesehen.«
    Mein rechter Daumen wies in die Höhe.
    »Das ist doch ganz einfach. Wir sind vom Himmel gefallen.«
    »Idiot!«, fuhr er mich an und zog sich zurück.
    Suko fuhr schon an, doch sehr weit fuhren wir nicht, denn mein Freund hatte eine Parklücke entdeckt, in die der Wagen hineinpasste. Der Ort war zwar für ein Dienstfahrzeug der Stadt reserviert, aber das störte uns nicht.
    Suko lächelte. »War das in deinem Sinn?«
    Ich hielt das Handy bereits in der Hand.
    »Und ob.«
    Es wurde Zeit, einigen Menschen Bescheid zu geben, die sich bestimmt große Sorgen um uns gemacht hatten.
    Suko stieg aus, weil er mit Shao reden wollte.
    Mein Anruf galt dem Büro, und ich lächelte, als ich Glendas Stimme hörte, die auf dem Display meine Nummer erkannt hatte.
    »Wo steckst du, John?« Ihre Stimme überschlug sich fast.
    »Nun ja, auf halber Strecke zwischen dem Yard und den Conollys. Ich sehe, dass es hell ist. Wo Suko und ich herkommen, war es das nicht.«
    »Wieso sagst du das?«
    »Weil es die Wahrheit ist.«
    »Und wo seid ihr gewesen?«
    »Nur um hundert Jahre in die Vergangenheit versetzt.«
    »Nein!« Das war ein Aufschrei.
    »Doch, Glenda.« Ich drückte das Handy gegen mein linkes Ohr. »Aber jetzt tu mir einen Gefallen und verbinde mich mit Sir James.«
    »Kommt ihr dann her?«
    »Nein, ich denke nicht. Wir müssen zu den Conollys. Außerdem dürfen wir Godwin de Salier nicht vergessen. Er ist das dritte Bindeglied in diesem Dreieck.«
    »Verstehe. Und lasst euch nicht wieder entführen.«
    »Wir werden uns Mühe geben.«
    Für mich stand natürlich fest, dass wir erst so etwas wie einen Anfang erlebt hatten.
    »Da sind Sie ja, John«, sagte Sir James wenig später, und ich hörte deutlich die Erleichterung aus seiner Stimme heraus.
    »Ja, Sir. Unkraut vergeht nicht.« Ich warf einen Blick nach rechts, weil Suko soeben einstieg und mir beruhigend zunickte.
    »Und wo hätten wir Sie suchen sollen?«
    »In der Vergangenheit, Sir. Aber es wäre fraglich gewesen, ob Sie uns gefunden hätten.«
    »Dann höre ich gern zu.«
    Er erhielt seüien Bericht, und ich ging davon aus, dass ihn meine Worte sprachlos gemacht hatten. Sogar seinen Atem hatte er reduziert, denn ich hörte nichts von ihm. Selbst dann nicht, als ich mit meinem Bericht fertig war.
    »Das ist ja Wahnsinn, John«, murmelte er schließlich.
    Ein derartiger Gefühlsausbruch war bei ihm selten. Er schien zu ahnen, was alles dahintersteckte.
    »Irgendwie schon, Sir. Aber dieser Wahnsinn hat Methode und richtet sich gegen drei Personen. Die genauen Gründe sind mir nicht bekannt, aber im Hintergrund muss es jemanden geben, der einiges gegen uns hat.«
    »Ich hörte den Namen Landru.«
    »Ja, Sir, das ist richtig. Leider habe ich nicht mehr herausfinden können.«
    »Haben Sie denn noch Hoffnungen?«
    »Die stirbt ja bekanntlich zuletzt. Ich denke schon, dass wir irgendwo einen Ansatz finden. Jedenfalls ist die andere Seite noch längst nicht aus dem Spiel.«
    »Gut. Was haben Sie jetzt genau vor?«
    »Wir setzen unsere Fahrt fort.«
    »Zu den

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