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1607 - Totenlied der Diva

1607 - Totenlied der Diva

Titel: 1607 - Totenlied der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Conollys?«
    »Das hatten wir vor.«
    »Und was versprechen Sie sich davon?«
    »Ich habe keine genaue Ahnung. Es ist mehr ein Versuch. Außerdem bin ich nicht der Einzige auf der Liste. Es hat auch Johnny erwischt, und ich möchte doch ein Auge auf ihn halten.«
    »Das sehe ich ein, John. Aber bitte, lassen Sie sich nicht noch mal entführen.«
    »Wir werden uns bemühen, Sir.« Das Gespräch war beendet. Ich fühlte mich wieder besser und nickte Suko zu, der ebenfalls ein zufriedenes Gesicht machte.
    »Und?«
    Mein Freund verzog die Lippen zu einem breiten Lächeln.
    »Shao ist glücklich.«
    »Das kann ich mir denken.«
    Suko berührte zwar schon den Zündschlüssel, drehte ihn aber noch nicht.
    »Und du meinst, dass es der richtige Weg ist, wenn wir jetzt zu den Conollys fahren?«
    »Ich denke, das muss sein. Es geht ja nicht nur um den Lord, da mischen noch andere mit. Zum einen diese Suri Avila und natürlich auch der Ritter, der schon seit einigen hundert Jahren tot sein müsste, aber irgendwie in dieser Zeitinsel gefangen war. Ich gehe einfach davon aus, dass es Zusammenhänge geben muss.«
    »Gut, irgendwo müssen wir ja anfangen.« Er stellte noch eine Frage.
    »Sollen wir die Conollys überraschen oder willst du sie anrufen?«
    »Keine Überraschung.«
    »Dann mach mal.«
    Suko startete den Rover, und ich wählte die Nummer meiner Freunde.
    Es war Bill, der abhob. Ich erkannte schon am Klang seiner Stimme, in welch einem Zustand er sich befand.
    »Was ist denn mit dir los?«
    Pause. Dann der Schrei. »John?«
    »He, denk mal an mein Trommelfell.«
    »Verdammt, John, wo steckst du? Ich meine, woher rufst du an?«
    »Rechne mal mit knapp zwanzig Minuten, dann sind wir bei dir. Und lass Sheila einen Kaffee kochen. Danach lechze ich jetzt.«
    »Das ist doch ein Witz - oder?«
    »Was meinst du?«, fragte ich lachend. »Das mit dem Kaffee?«
    Der gute Bill war immer noch durcheinander.
    »Nein, John, ich meine, dass du wieder da bist und…«
    »Warte bis gleich. Dann sehen wir uns.«
    Nach diesen Worten beendete ich den Anruf.
    ***
    Godwin de Salier, der Templerführer, saß auf dem Knochensessel und bewegte sich nicht. Seine Frau Sophie beobachtete ihn schweigend, doch sie hatte seine letzten Worte nicht vergessen.
    Godwin hatte tatsächlich das Lied einer Frau gehört. Ein fremdes Lied, ein Totenlied. Danach war kein Wort mehr zwischen dem Templer und seiner Frau gefallen.
    Jetzt wartete Sophie darauf, dass sich Godwin erneut meldete.
    Er sagte noch nichts. Es war nur sein flaches Atmen zu hören. Seine Hände waren um die Knochen der Sessellehnen verkrampft. Hin und wieder drang ein leises Stöhnen aus seinem Mund.
    »Hast du es, Godwin?« Sophie hatte es einfach nicht mehr ausgehalten.
    Außerdem fürchtete sie sich davor, dass ihrem Mann etwas passieren konnte.
    »Bitte, du musst…« Sie stockte, weil sie sah, dass sich ihr Mann bewegte. Er schaute sie jetzt direkt an.
    Seine Worte drangen als Flüstern über die Lippen. »Ich - ich - höre den Gesang, Sophie. Er ist da, wirklich.«
    »Wo denn?«
    »Das weiß ich nicht. So fern und doch so nah. Ich bin da überfragt.«
    Sophie gab nicht auf.
    »Hat der Gesang etwas mit Randolf von Eckenberg zu tun?«
    »Nein…«
    »Bist du sicher?«
    »Es ist die Stimme einer Frau. Das weiß ich. Kein Mann, kein Ritter. Sie hört sich so hoch an. So kann nur eine Frau singen. Ich kann sie nur hören, nicht sehen. Ich habe auch keine Ahnung, wo sie sein könnte.«
    »Du kannst sie nicht sehen?«
    »So ist es.«
    »Was siehst du dann?«
    Godwins Lippen zuckten.
    »Ich sehe dich und auch das Zimmer, Sophie. Das ist schon alles okay. Da musst du keine Sorge haben. Aber ich sehe euch schon verzerrt, wie unter Glas. Es ist etwas im Gange, das spüre ich.«
    »Was willst du tun? Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?«
    Er deutete ein Nicken an.
    »Ich möchte zu ihr. Ich will sehen, wer da singt. Es muss sehr wichtig sein…«
    »Aber du siehst nichts?«
    »Leider.«
    Sophie Blanc schössen zahlreiche Gedanken durch den Kopf. Sie überlegte krampfhaft, wie sie ihrem Mann helfen konnte.
    Dass er sich auf dem richtigen Weg befand, stand für sie fest. Der Knochensessel war so etwas wie eine Station oder ein Bahnhof, der den auf ihm Sitzenden in eine andere Sphäre oder Dimension brachte. Ein Bahnhof für die Vergangenheit, das hatte Godwin schon öfter erlebt.
    Auch sein Freund John Sinclair hatte den Sessel als Startplatz schon öfter benutzt. Sie ging deshalb davon aus,

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