Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und damit in ein Halbdunkel, das alles fiel ihr wieder ein.
    Stella öffnete die Augen. Es geschah recht langsam, weil sie den Eindruck hatte, dass sie verklebt waren. Aber letztendlich schaffte sie es.
    Sie konnte wieder sehen - und erkannte, dass ihre Umgebung anders aussah als in ihrer Erinnerung.
    Es war nicht mehr dunkel. Um sie herum war ein heller Schein, der sich allerdings nicht ruhig verhielt, sondern leicht flackerte.
    Kerzenschein!
    Der Mann in ihrer Nähe hatte das erste Flattern der Augendeckel bemerkt. Eine scharfe Stimme sprach sie an.
    »Spiel mir hier nichts vor, verdammt!«
    Stella wusste, dass ihre Lage nicht besonders war. Sie musste etwas tun. Sich weiterhin bewusstlos zu stellen war nicht mehr möglich. Das nahm ihr der Kerl nicht ab.
    Sie schaute hoch.
    Über ihr befand sich die Decke. Auch sie sah nicht mehr so aus wie sonst, denn sie war ausgefüllt mit zahlreichen Schattenspielen, die in einer gewissen Unruhe abliefen.
    Der Druck hatte sich vor allen Dingen in ihrem Nacken ausgebreitet, und er schien ihr auch einen Teil der Kraft genommen zu haben, denn sie fühlte sich matt und schlapp.
    Aber ihre Sicht verbesserte sich. Die Konturen traten schärfer hervor, und wenig später sah sie ihren Entführer genauer, der sich leicht nach vorn gebeugt hatte.
    Ja, es war der Schwarzhaarige mit dem Messer. Und die Waffe hielt er auch jetzt in der Hand, nur hatte sich die starre Klinge verändert, denn über sie huschte der Widerschein einiger Kerzenflammen, die in der Nähe zuckten.
    Stella bewegte ihre Augen und stellte fest, dass sie von mehreren Kerzen umgeben war. Was sich hier abspielte, erinnerte sie an ein Ritual, das vor dem eigentlichen Akt durchzogen wurde.
    Sie wartete. Sie dachte auch an nichts. Sie verfluchte nur ihre Schwäche, und es würde lächerlich aussehen, wenn sie sich aufrichten wollte.
    Deshalb blieb sie auf dem Rücken liegen.
    Dagegen hatte ihr Entführer nichts. Neben ihrer linken Seite ging er in die Hocke.
    »Weißt du, wer ich bin?«, flüsterte er scharf.
    »Nein.«
    »Ich heiße Earl Riddick.«
    Stella überlegte, obwohl es ihr schwer fiel, das Gehirn anzustrengen. »Nein, ich…«
    »Du kennst mich nicht?«
    »So ist es.«
    Er nickte. »Dann will ich dir sagen, wer ich bin. Ich bin dein Schicksal. Ich bin der Tod. So sieht der Tod für dich aus. Es ist nicht der Sensenmann, sondern ich. Ja, ich…«
    Sie blieb gelassen, denn sie merkte, dass es ihr allmählich besser ging.
    Mit leiser Stimme fragte sie: »Und warum willst du mich töten?«
    Er hob die Schultern. »Weil es so sein muss.«
    »Ach. Ist das alles? Mehr nicht? Einfach so?« Ihre Stimme sackte weg.
    »Ja, einfach so, hätte man meinen können. Aber nicht bei dir. Dich habe ich mir aufgespart. Du bist das siebte Opfer und damit auch das letzte Opfer. Die anderen sechs waren mir relativ egal - aber du, Stella, bist es nicht.«
    Die Schauspielerin war wieder so weit fit, dass sie alles begriff, was ihr gesagt worden war, und so kam ihr etwas in den Sinn, was hier in London und Umgebung in der letzten Zeit passiert war.
    Da hatte es sechs tote Frauen gegeben, und der Mörder war nie gefasst worden.
    Auch dieser Riddick hatte von sechs Toten gesprochen. Da lag es auf der Hand, dass er etwas mit diesen Morden zu tun hatte. Das Wissen breitete sich in ihr aus, und das machte sich auch im Ausdruck ihrer Augen bemerkbar, was Riddick durchaus erkannte.
    Er nickte und grinste widerlich.
    »Dann - dann…«, flüsterte sie, »… dann sind Sie der sechsfache Mörder, den so viele jagen?«
    »Ja, das bin ich!«
    Der Stolz in seiner Stimme war nicht zu überhören gewesen, und Stella fing allmählich an, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie sich verhalten sollte.
    Es baute sich keine tiefe Angst in ihr auf. Ihre Gedanken drehten sich um etwas anderes, und sie ließ alles mit sich geschehen, denn Riddick begann damit sie zu entkleiden.
    Er zerrte ihr die Hose von den Beinen. Durch den dabei entstehenden Luftzug fingen die Kerzen an zu flackern. Er zog ihr auch die halbhohen Stiefel aus, befreite sie von den dicken Strümpfen, riss an ihrem Pullover, hob die Frau an und zog ihr das Kleidungsstück über den Kopf.
    Dabei hechelte er wie ein Hund und vergaß auch nicht, den einen oder anderen Kommentar zu geben.
    »Das habe ich mir schon immer gewünscht.«
    »Was?«
    »Dich so zu sehen. Ich habe dich beobachtet. Tagtäglich habe ich mir jede Folge angeschaut. Es war so wunderbar für mich. Und meine Gier wurde von Tag

Weitere Kostenlose Bücher