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1608 - Ennox an Bord

Titel: 1608 - Ennox an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht betrogen", sagte er.
    Rhodan versuchte wider jedes bessere Wissen wieder einmal, in den Augen des Klons zu lesen. „Das heißt, du wußtest die ganz Zeit über, was ...?"
    „Ich wußte nichts", unterbrach ihn Voltago. „Ich glaubte dir auch, daß Ariane nicht mehr an Bord sei. Vieles sprach dafür. Doch ich sehe auch die Notwendigkeiten. Du mußtest so handeln, wie du es getan hast. Ich weise allerdings darauf hin, daß ich keine Kontrolle über meine Mimikry-Fähigkeiten habe."
    „Das ist uns begannt", sagte Rhodan. „Ich wollte es nur noch einmal erwähnen für den Fall, daß ihr von mir vielleicht Auskünfte über die Gesichter erwartet, die ich gezeigt habe."
    „Du hast nicht etwa die eine oder andere ... Eingebung gehabt?" fragte Rhodan dennoch nach. „Ich meine, daß sich etwas in deinem Bewußtsein materialisiert hat, was von der Ennox kam?"
    „Sie ist fremd", lautete die ausweichende Antwort des Kunstwesens. „Sie ist seltsam verkehrt."
    Rhodan nickte. „Wenn es etwas zu sehen gibt, dann werden es uns die Aufnahmen der versteckt angebrachten Kameras zeigen. Und auch Arianes Reaktion wird uns..."
    Er stockte, als er sah, wie sich der schwarze Klon wieder zur Wand drehte und den Blick ins Unendliche richtete. „Voltago?"
    „Es tut mir leid, daß ich nicht helfen konnte", sagte Voltago, doch die Stimme schien von weit, weit her zu kommen. „Glaube mir, es tut mir leid ..."
    Rhodan schauderte beim Klang dieser Stimme unwillkürlich zusammen. Er kannte sie inzwischen in allen möglichen Modulationen, doch so wie jetzt war sie ihm selten unter die Haut gegangen.
    Es klang wie das Eingeständnis eines mächtigen und geheimnisvollen Wesens, das vor einer Barriere stand, die selbst es nicht überwinden konnte. „Ich hoffe", sagte Rhodan, „daß uns die Aufnahmen weiterhelfen werden. Ich bin froh, daß es zwischen uns keine Mißstimmungen gibt."
    Ich bin es auch, hatte er insgeheim zu hören gehofft.
    Doch Voltago schwieg jetzt wieder
     
    8.
     
    Alles in allem gesehen, war es ein Schlag ins Wasser gewesen.
    Die Aufzeichnungen von Voltagos „Gesichtern" waren allesamt nichts geworden, aus dem man etwas hätte machen können. Hatten die Züge bei dem Kyperklon schon bei der Originalgegenüberstellung mehr geflackert als etwas Erkennbares hergegeben, so waren sie in der Filmaufzeichnung absolut unbrauchbar. Es waren verwaschene Schemen, in die sich alles oder nichts hineininterpretieren ließ.
    Sah man sie sich länger an, so erkannte man am Ende immer nur eines: Voltago.
    Nicht weniger enttäuschend war das, was die Beobachtung der Ennox erbracht hatte.
    Daß die moderne Scanner-Technik ohne die ihr im wesentlichen zugrundeliegende 5-DTechnologie nur sehr beschränkt einsetzbar war, das hatte man schon vorher gewußt.
    Entsprechend gering waren die Erwartungen gewesen. Doch Rhodan hatte immerhin gehofft, zumindest so lapidare Dinge wie plötzliche Veränderungen des Stoffwechsels, des Blutdrucks, der Reaktionen, der Körpertemperatur und so weiter bei Ariane messen zu können, wenn sie auf einmal Voltago vor sich hatte. (In Ermangelung ausreichender Kenntnisse der ennoxschen Körperfunktionen mußte man von den Bedingungen ausgehen, die für Menschen und vergleichbare bekannte Völker galten.) Es gab jedoch nicht einmal diese bescheidenen Ergebnisse. Die Scanner lieferten keinerlei brauchbare Werte. Wo versucht worden war, die Ennox zu durchleuchten und ihren Körper mit den verschiedensten Strahlen abzutasten, zeigten die Aufnahmen Ariane lediglich in Konturen, als Phantomerscheinung. Es waren gespenstische Bilder, aber ohne jeden Aussagewert. „So etwas nennt man wohl Pech", faßte Mertus Wenig die Enttäuschung der Anwesenden zusammen. In der relativ kleinen Nebenzentrale befanden sich außer ihm und Rhodan Mariaan ten Segura, Kunar Seljuk und dessen Sohn Gogogo, Norman Glass und eine Reihe von Wissenschaftlern, die sich jetzt sehr überflüssig vorkamen und einer nach dem anderen verschwanden. „So wie wir nun müssen sich einmal die Steinzeitwilden vorgekommen sein, als sie versuchten, ohne Feuer einen erlegten Saurier zu braten."
    „Das ging wohl kaum zusammen", murmelte Rhodan geistesabwesend. „Was? Der Vergleich ist doch ..."
    „Gut bis auf die Saurier." Rhodan schüttelte die Resignation ab, die ihn zu überkommen drohte, und schaltete die endlos wiederholten Bilder des Scanner-Versuchs ab. „Ich will, daß überall in der ODIN nach Ariane gesucht wird", wandte er sich an den

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