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161 - Fabrik der Zombies

161 - Fabrik der Zombies

Titel: 161 - Fabrik der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Eingang zum Camp.
    In drei Stunden würde es zu dämmern beginnen. Im Camp herrschte eine friedhofähnliche Stille. In den Bungalows, Wohnwagen und Zelten schliefen Tausende von Menschen und träumten vielleicht vom nächsten Tag und dessen Freuden - und irgendwo anders, vielleicht ganz in der Nähe, feierte das Böse vielleicht in diesem Augenblick ein Freudenfest.
    Grabosc schüttelte sich bei der Vorstellung.
    Er machte sich nicht erst die Mühe, in sein Zelt zu gehen. Technische Hilfsmittel konnten ihm jetzt nicht helfen.
    Er spürte die Angst in sich auf steigen. Was er sich vorgenommen hatte, war selbstmörderisch. Je schneller er es hinter sich brachte, um so besser.
    Er ging den Strand hinunter, den gleichen Weg, den er vor ein paar Stunden mit Helga Bibrich gegangen war. Von den Kreaturen, die er mit den Silberkugeln niedergestreckt hatte, war nichts mehr zu sehen. Das Meer war ruhig und friedlich, und noch immer wischte der Lichtfinger des Leuchtturms in regelmäßigen Abständen über die Kimm.
    Das Schlauchboot war einsatzklar wie stets. Grabosc wuchtete das schwere Militärboot ins Wasser, stieg ein und griff nach den Paddeln.
    Die Ebbe erleichterte ihm die Arbeit - sie zog das Boot mit kräftigem Sog nach draußen. Nach fünfzig Metern konnte Grabosc aufhören zu paddeln, den Rest konnte er getrost dem Meer überlassen. Sanft schaukelnd trieb das Schlauchboot die Küste entlang. Die Strömung führte nach Norden, auch das war Grabosc recht.
    Er war ungeheuer müde - nur die Angst vor dem, was er jetzt freiwillig heraufbeschwor, hielt ihn noch wach.
    Sein Körper schmerzte. Jedes Schaukeln, jeder Kontakt mit der Gummiwand des Bootes tat weh.
    Es war still, nur das gleichmäßige Geräusch der Brandung war zu hören. In den ersten Nächten fanden viele Urlauber deswegen keinen Schlaf, später empfanden sie es als Einschlafhilfe. Grabosc erging es ähnlich. Die Müdigkeit wuchs - und mit jeder Minute schien sein Herz schneller zu schlagen.
    Er konnte nur hoffen, daß sein Vorhaben so ablief, wie er sich das vorstellte. Wenn nicht…
    Grabosc holte tief Luft. Er sah hinauf zu den Sternen. Wenn nicht gerade Wolken den Himmel verdeckten, bot sich des Nachts ein Anblick von beeindruckender Schönheit.
    Jetzt waren nur wenige Sterne zu sehen - Grabosc erkannte den Orion, fand die Plejaden und einige andere Sternbilder. Er versuchte sich damit zu beschäftigen.
    Nur nicht nachdenken, keinen Gedanken an das verschwenden, was noch kommen konnte - ein hoffnungsloses Unterfangen.
    Noch konnte er umdrehen, zur Küste zurückkehren und Dämonen Dämonen sein lassen. Niemand würde ihm einen Vorwurf machen - er war nur ein einfacher Polizeibeamter, kein berufsmäßiger Held. Sollte er wirklich sein Leben riskieren für etwas, das von der Mehrzahl der Menschen als blanker Unsinn abgetan wurde? War es das wert?
    „Nein", murmelte Grabosc kaum hörbar. „Wert ist es das alles nicht."
    Er streckte die Hände nach den Paddeln aus, und ließ sie wieder sinken.
    „Feigling", murmelte er.
    Er brachte einfach nicht den Mut auf, zurückzupaddeln und die Dinge sich selbst zu überlassen…
    Ein Stoß erschütterte das Schlauchboot. Grabosc wurde zur Seite geworfen, prallte gegen die Bordwand und stöhnte schmerzlich auf. Er war genau auf einem der blauen Flecke gelandet. Vorsichtig richtete er sich auf.
    Wieder wurde das Boot erschüttert, und dann sah er, worauf er die ganze Zeit gewartet hatte - ein paar kalkweiße, schuppige Krallenhände, die sich an der Bordwand festgekrallt hatten.
    Grabosc griff nach einem Paddel und holte aus. Der Schlag traf, aber das Scheusal ließ sich davon nicht abschrecken. Auf der anderen Seite der Bordwand wurde ein zweites Händepaar sichtbar.
    Ursprünglich hatte er nur zum Schein Widerstand leisten wollen - aber jetzt hatte ihn die Furcht gepackt.
    Er holte aus - und flog auf den Rücken. Der Bug des Schlauchboots wurde in die Höhe gestoßen. Grabosc rutschte auf den Gummiwulst des Hecks zu. Die glatte Oberfläche gab seinen greifenden Händen keinen Halt. Er glitt mit dem Oberkörper über den Wulst hinweg.
    Dann sah er unter sich vom Wasser grauenvoll verzerrt, das Gesicht eines Fischmonsters, danach nur noch zwei weiße Schuppenpranken, die aus dem Wasser nach oben schnellten und sich um seinen Hals legten…

    Das Erwachen glich dem Hineingleiten in einen Alptraum. Schmerzen waren es, die Willi Grabosc aufweckten. Sein Körper schien eine einzige Ansammlung pulsierender Wunden zu

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