Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1611 - Jäger der Nacht

1611 - Jäger der Nacht

Titel: 1611 - Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lag, ließ sich einfach nicht vertreiben. Da die Wände ihm keine Auskunft gaben, musste er sich auf den Boden konzentrieren, der so glatt aussah.
    War er das wirklich?
    Hier gab es keine Hinterlassenschaft aus der Vergangenheit. Der Untergrund bestand aus glatten Steinen, die als Rechtecke nebeneinander lagen, und zwar fugendicht, wie es den Anschein hatte.
    Stephan war trotzdem nicht restlos davon überzeugt. Also ging er in die Knie und machte sich auf die Suche. Wenn er hier nichts fand, dann musste er annehmen, dass die andere Macht ihn tatsächlich aus den Wänden erreichte.
    Und wieder strich er über die Fläche hinweg. Diesmal waren es die glatten Steine. Er dachte dabei an eine ägyptische Grabkammer, die man durch raffinierte Fallen und Tricks geschützt hatte. Wer da an eine falsche Stelle fasste, der konnte sein blaues Wunder erleben, wenn sich plötzlich die Decke öffnete und durch das Loch ein tonnenschwerer Stein in die Tiefe fiel, um den Neugierigen zu zerschmettern.
    Glatt, nur glatt - oder?
    Plötzlich stutzte er, denn er hatte unter seinen tastenden Händen eine Erhebung gespürt. Vielleicht auch so etwas wie eine Fuge, die nicht in die Glätte passte.
    Für die Dauer einiger Sekunden richtete er sich auf. Über Stephans Lippen glitt ein Lächeln. Die Suche hatte ihn angestrengt. Hinzu kam seine innere Aufgeregtheit. Plötzlich waren Hunger und Durst vergessen.
    Erst jetzt spürte er den Schweiß auf seiner Stirn.
    Jedenfalls war ein erster Erfolg da. Er musste jetzt weitermachen und darauf hoffen, dass ihn niemand störte. Auf eine erneute Begegnung mit der Katzenfrau konnte er gut verzichten.
    Wieder arbeitete er sich mit beiden Händen vor. Stephan wollte herausfinden, wie weit die Erhebung der Fuge reichte und ob sie sich um den gesamten Quader herumzog.
    Ja, das tat sie. Er konnte es deutlich spüren. Sein Herz schlug jetzt schneller, und das eigene Schicksal hatte er in den Hintergrund gestellt.
    Nachdem er sich vorgetastet hatte, lächelte er erneut. Er hatte jetzt die Ausmaße gefunden. Die leichte Erhebung zog sich über zwei Quader hinweg.
    Zum ersten Mal klopfte er gegen das Material. Klang es hohl? Ja, der Laut war etwas anders. Beim Gehen hatte er das nicht festgestellt, jetzt schon, und das Jagdfieber in ihm wurde stärker. Er war einem Geheimnis dicht auf der Spur und hoffte, der Lösung des Falls nahe zu kommen.
    Mit den Händen klopfte er jede Stelle ab. Er sorgte hin und wieder für einen bestimmten Druck, denn er dachte daran, einen Mechanismus zu finden, der die Platte in Bewegung setzte.
    Und er hatte Glück.
    Es war eine Stelle am Rand, die dafür sorgte. Ein leises Knirschen klang auf, als würde Sand gegen Sand reiben, und Sekunden danach bewegte sich die Platte tatsächlich.
    Sie kippte nach unten.
    Allerdings fiel sie nicht. Sie teilte sich nur in zwei Hälften, die zu den Seiten schwangen.
    Der Agent hatte freie Sicht.
    Vor ihm lag so etwas wie eine kleine Grube. Von oben her leuchtete das Licht hinein, und Stephans Augen weiteten sich, als er sah, was da vor ihm lag…
    ***
    Die Katzen wollten uns. Das stand fest. Mara hatte ihnen das Feld überlassen. Sie selbst hatte sich zurückgezogen, weil die Kraft des Allsehenden Auges zu stark gewesen war.
    Uns wäre am liebsten gewesen, sie verfolgen zu können. Dagegen hatten die Katzen etwas, die so normal aussahen, tatsächlich aber kleine Bestien waren.
    Sie kamen von allen Seiten. Manche waren recht flink, andere näherten sich uns mit trägen Bewegungen. Wieder andere sprangen auf Grabsteine, um sich besondere Startpositionen auszusuchen.
    In einem waren sie sich gleich. In ihnen steckte etwas Böses, etwas, für das wir noch keine Erklärung hatten. Die konnte uns nur Mara geben, die sich leider zurückgezogen hatte.
    Und das mussten auch wir. Okay, wir hätten unsere Pistolen ziehen und schießen können. Doch damit wäre das Problem nicht erledigt gewesen.
    Einige wären ausgeschaltet gewesen, nicht aber die Masse.
    Wir mussten auf alle Fälle zusammenbleiben. Und einen kleinen Vorteil sahen wir. Es hatte zwar so ausgesehen, als wollten die Tiere über uns herfallen, doch das war nur eine Finte gewesen. Sie hielten sich seltsamerweise zurück. Sie schlichen zwar auf uns zu, sprangen uns jedoch nicht an. Wahrscheinlich hatten sie die Flucht ihrer Anführerin mitbekommen, was sie nicht nachvollziehen konnten.
    Es kam noch etwas anderes hinzu. Ich hatte das Kreuz mit dem Allsehenden Auge nicht wieder weggesteckt. Noch

Weitere Kostenlose Bücher