Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1614 - Beauloshairs Netz

Titel: 1614 - Beauloshairs Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
körperlich derart geschwächt, daß ihre Spinnwarzen nicht mehr störungsfrei arbeiteten. Sie brachten nur noch kleine Netze zustande, und wenn sie die großen Kreationen nachvollziehen wollten, dann blieb alles Stückwerk.
    Die kunstvoll in die Zwischenräume früherer Netze eingewobenen Liebeslauben strahlten keine Anziehung mehr auf die Männer und Frauen aus, sie verwaisten und füllten sich mit Unrat und den Resten von Käfern, die in Schwärmen in das kahle Land einfielen und zum Streit führten, wer sich daran satt essen durfte und wer nicht.
    Pred kümmerte das nicht. Er hatte einen Weltkalender berechnet, aber keinen für das Waldland oder die Welt, auf deren Boden die Hoas lebten, Diesen Kalender trugen sie bekanntlich im Körper mit sich, und das einzige, was sie akzeptierten, war die Zeitrechnung, die ihnen die Arbeit mit den Netzen erleichterte. Im achtzehntausendsten Jahr GREL hatte sich an ihm nichts geändert. Nein, Pred hatte einen Kalender für das Aroc angefertigt, für das Leuchten und Glitzern draußen. Er bestimmte die Wiederkunft der Sterne und maß an ihren Bahnen und dem Lauf Skala die Neigung des Stabes, um den sich ihre eigene Welt drehte. Den Stab hatte nicht Pred gefunden, das war vor zehntausend Weltenläufen ein Grwan namens Terb gewesen. Der Stab hatte sich wie die Hoas nie verändert. Sie hatten sich vermehrt, alle ihnen ersehließbaren Nahrungsquellen aufgezehrt und das Waldland verbraucht, Zurück blieben die Markierungspfähle am nächtlichen Venro - kahlgefessene Bäume in einer kahlen Landschaft. Der Boden hatte seine Feuchtigkeit verloren, danach war der Venro vertrocknet, und manche Hoas hatten ihren Organismus bereits wie vor langer Zeit die Grwan auf salzhaltiges Wasser umgestellt.
    Das einzig Erfrischende und Bekömmliche war eigentlich nur noch eine junge Brut.
    Pred inspizierte die Depots und unterhielt sich mit den Spähern, die hinter den aufgeschütteten Erdwällen hockten und den Strand beobachteten, der in Sichtweite lag. Immer wieder hatte es in letzter Zeit Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff gegeben. Es konnte nicht mehr lange dauern.
    Als Ghaww unter den Horizont gesunken war, begann der Boden zu zittern. Die Erscheinung hielt etliche Sonnenläufe an, verschwand wieder und kehrte verstärkt zurück. Der Ursprung der Beben lag irgendwo tief im Ozean. Die fähigsten Wissenschaftler der Hoas rechneten und rechneten und kamen zu dem Schluß, daß sich der Boden unter dem Ozean bewegte und gewaltige Kräfte entfesselt wurden. Sie verstärkten ihren Anstrengungen für die Verteidigung und schickten alle Bewohner des Waldlandes hinter die Wälle mit Ausnahme derer, die sich auf dem Weg zum Krater befanden.
    Glücklicherweise gab es nur die eine Frontlinie entlang der Küste. Das Felsenland auf der anderen Seite des Waldlandes stellte seit dreitausend Weltenläufen keine Gefahr mehr dar. Kahl und ausgedörrt lag es unter der Sonne. Die letzten Gror waren lieber gestorben, als in der Ebene um Nahrung zu betteln. Sie hatten sich eingegraben und auf den Tod gewartet. Nur ihre leeren Hüllen waren von Neugierigen gefunden worden. Seither gab es kein Leben mehr im Felsenland, und die Gror, die einst die Grel besiegt und vollständig aufgerieben hatten, existierten nicht mehr.
    Zwischen den Felsnadeln und dem Wasser gab es nur noch die Hoas, und sie übertrafen die Zahl der ehemaligen Felsenbewohner um ein Millionenfaches.
    Erste Fontänen stiegen über dem Meer auf und brachten ein wenig Feuchtigkeit für die trockene und staubige Luft. Die alten Netze wurden schwer, sanken nach unten und rissen an unzähligen Stellen ab. Es dauerte nur kurz, bis die letzten Baumstämme nackt und kahl in den Venro ragten. Nichts deutete darauf hin, daß es hier noch Leben gab.
    Mit den Fontänen kamen die Grwan. Die Späher meldeten die dunklen Teppiche, die mit der Brandung dem Land entgegentrieben. In Scharen von Zehntausend ließen sie sich an den Strand schwemmen und machten sich unverzüglich auf den Weg.
    Draußen vor dem Horizont kochte das Meer, warf hohe Dampfwolken in den Venro und garte alles, was sich nicht in Sicherheit bringen konnte.
    Für einen Teil der Grwan kam jede Hilfe zu spät. Ihre aufgeplatzten Leiber wurden angeschwemmt, und ihre Artgenossen machten sich unverzüglich über sie her, um sich für die bevorstehenden Auseinandersetzungen zu stärken.
    Die Späher der Hoas zogen sich bis hinter den zweiten Wall zurück. Das Heer der Grwan zählte inzwischen

Weitere Kostenlose Bücher