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1614 - Beauloshairs Netz

Titel: 1614 - Beauloshairs Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Grender?
    Er spielte mit Kieseln und kleinen Flöhen, kostete Blattläuse und trieb sich ansonsten mit den winzigen Silbertieren herum, die ihn umschwänzelten und mit ihren silbernen Leibern wie eine Garde Leibwächter aussahen. Sie erachteten es als selbstverständlich, daß sie ihm nicht nur die Zeit vertrieben, sondern von ihm auch genüßlich verspeist wurden.
    Aber ansonsten spielte er wirklich nur mit Kieseln und mit Ungeziefer, und einmal erwischten sie ihn, wie er in einer der zerstörten Lichtungen herumwühlte und die Knochen der verwesten Zweibeiner untersuchte.
    Erst betrachteten die Roach ehrfürchtig, was er da tat. Es hatte den Anschein, als würde aus Grender nicht nur ein Fürst, sondern auch ein begnadeter Wissenschaftler werden. Dann aber wurde ihnen sein Tun immer unverständlicher, und sie holten ihn weg und brachten ihn nach Hause. Sie baten Grol, besser auf ihn aufzupassen, damit ihm ja kein Leid geschah.
    In der Tat, Grender konnte nur von einer so begnadeten Mutter wie Grol stammen, und ihr Name sagte aus, daß sie aus dem alten Geschlecht Grels kam und die Ursippe der Grwan ihre Vorfahren gewesen waren.
    Als Grender den zweiten Sommer erlebte, war die Besiedlung des fernen Konveira-Systems abgeschlossen. Die Nester der Roach hatten weit verstreut elf Sonnensysteme gefunden, die über mindestens eine Welt verfügten, deren Atmosphäre und Oberfläche den Roach ein Überleben garantierten. Nicht alle Planeten waren so herrlich wie Noumantra. Schwärmer hatten anfangs immer gesagt, dies sei das wahre Bourasha, das Paradies, das das Arcoa ihnen verliehen hatte.
    Die Ansicht setzte sich nicht durch. Vier Milliarden Roach lebten inzwischen auf Noumantra, die Enge auf den zwölf Kontinenten war überall spürbar. Die Zweibeiner existierten nicht mehr, andere Arten hatten sich in die letzten noch unberührten Flecken des Waldes zurückgezogen. Doch die Roach streckten ihre Zangen auch in Richtung der Hochtäler der Gebirge aus, und ihre Population bewegte sich immer weiter dem Venro der gelben Sonne entgegen.
    Grender aber spielte weiter. Er erfand merkwürdige Würfelspiele und experimentierte mit runden und zwölfflächig geschliffenen Steinen. Er führte ein kümmerliches Leben, weil er sich so gut wie nichts aus dem Kampf um Beute machte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sich sein Lebtag von den winzigen Silbertieren ernährt, die ihm Tag und Nacht ihre Anhänglichkeit unter Beweis stellten. Er wäre irgendwann verhungert, wenn Grol ihn nicht ständig gefüttert hätte.
    Dann aber wurde Grol von einem ihrer Liebhaber gefressen, und ihre Brut verkümmerte im Nest. Grender ließ niemanden an die Leckerbissen, kostete aber auch selbst nicht davon. Er saß ungezählte Sonnenläufe vor dem Nest, und schließlich zerstörte er es. Dann verschwand er über Nacht und wurde erst viel später wieder gesehen, oben am Rand der Hochtäler, wo er ein umfangreiches und mehrstufiges Fallensystem aufgebaut hatte, in dem sich fast ausschließlich Roach verfingen.
    Grender verspeiste sie nicht, doch sein Körper war stattlicher geworden. Er ließ die Fallen mit ihren Opfern so, wie sie waren, und die Roach lernten das Grauen kennen, als sie es wahrnehmen.
    Grender aber kümmerte sich nicht darum und ebensowenig um seine Sippe und sein Volk.
    Nach dreißig Weltenläufen redete keiner mehr von dem Herrscher, der damals geboren worden war.
    Und doch war Grender etwas Besonderes. Sie spürten es zweihundertelf Jahre GREL später, als die letzten die verödeten Ebenen verließen und der Druck auf das letzte grüne Hochtal immer stärker wurde. Sie drückten mit den Bolzern die letzten Baumstämme zur Seite, rissen tiefe Gräben und Spalten in das Erdreich und glaubten, so die Fallen beseitigen zu können, die noch immer jeden aufhielten, der sich auf die Höhen wagte. Die Roach starteten ihren Angriff gleichzeitig auch mit Schalen aus der Luft, und hoch oben richteten die Nester ihre alles vernichtenden Gravowaffen auf das Ziel.
    Aber Grender war schlauer. Plötzlich verschwand das fruchtbare Hochtal zwischen den Bergen.
    Ein tiefes dunkles Loch gähnte ihnen entgegen, und spätestens jetzt begriffen sie, daß sie es versäumt hatten, ihn zu einem der Ihren zu machen. Er war noch ein Kind gewesen, als sie es ihm zu spüren gegeben hatten, daß er anders war und damit aus dem Rahmen ihrer Kultur fiel. Jetzt präsentierte er ihnen die Rechnung dafür. Woher er das Wissen und das Material für die Maschinen

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