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1614 - Beauloshairs Netz

Titel: 1614 - Beauloshairs Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht einmal ein Fünftel eines Sonnenlaufes betragen. Die hochentwickelte Technik machte es möglich - der Predo-Antrieb, der in den letzten achtunddreißig Weltenläufen zur Serienreife entwickelt worden war.
    Daneben hatten die begabtesten Rechner der Roach die Nester gebaut, sie den Gravotests und der Schwerelosigkeit anvertraut und ihre Hüllen unzählige Male auf Festigkeit und Luftundurchlässigkeit untersucht.
    Die Nester trugen keine Luftspeicher in sich. Die in den Räumen vorhandene Atemluft mußte für den Flug bis zum Erreichen des Zieles ausreichen.
    Die Erkunder bestiegen die kleinen offenen Schalen, die sie am Rand der Lichtung abgestellt hatten. Sie flogen nach Süden und entschieden sich für einen Platz, der hundert Netzstrecken entfernt lag.
    Sirach entdeckte eine Lichtung mit Hütten, gut getarnt unter dichtem Blattwerk. Er ließ die vorderste Schale absinken, raste auf die Hütten zu, streifte sie mit der Unterseite und drückte sie platt. Schreiend flohen die Primitiven in den Dschungel und ließen ihre zerstörten Schutzgeflechte zurück. Sirach war sicher, daß sie nie mehr hierher zurückkehren würden.
    Für sein Volk stellten die Zweibeiner eine leichte Beute dar. Ihre langen Körper ragten über jede Deckung hinaus, sie waren weithin sichtbar und gut in Schwerkraftfallen zu fangen. Eine Gruppe auf dem Zweiten Kontinent hatte gemeldet, daß die Zweibeiner ein äußerst schmackhaftes Fleisch besaßen.
    Für die Scharen der Siedler mußten sie ein willkommener Leckerbissen zur Begrüßung auf der neuen Welt sein.
    Sirach führte die Schalen an ihren endgültigen Landeplatz und ordnete ein Nachtlager an. Die Roach bauten den Gravoschutz auf und legten sich zur Ruhe. Was sich dem starken Energiefeld aus den lang haltbaren Akkumulatoren näherte, wurde von einem übermächtigen Schlag zerschmettert und blieb als willkommene Ergänzung für das Frühstück liegen. Sie brauchten es nur einzusammeln.
    Mit dem Aufgang der gelben Sonne am nächsten Morgen machten sich die Mitglieder des Teams an die Arbeit. Sie richteten die Bolzer auf den Dschungel und warfen einfach zur Seite, was ihnen im Weg stand. Mit den starken Gravo-Schockfronten vernichteten sie jedes Leben, das tierische wie das pflanzliche. Nur Felsgestein widerstand der Wucht, aber dort, wo es Sprünge und Risse aufwies, wurde auch es zerfetzt und davongeschleudert. Auf diese Weise bereiteten sie den nächsten Landeplatz vor. Ein neues Areal stand zur Besiedlung bereit, und als der Stern am Venro seinen höchsten Stand erreicht hatte, trafen die nächsten Nester mit über zwei Millionen Roach ein.
    Die Umsiedlungsaktion verlief planmäßig, sie konnte in achtzehn Sonnenläufen abgeschlossen werden.
    Nicht alle Roach verließen ihre Ursprungswelt. Etwa eine halbe Million blieb zurück, ausreichend versorgt von den Anlagen tief am Grund des Ozeans, dort, wo es das einzige noch nachweisbare Leben gab. Die Zurückbleibenden wollten sich weiter der Forschung widmen, ansonsten bot ihnen ihre Heimat nichts mehr. Selten nur kam es vor, daß sie vereinzelt an die Oberfläche von Bourasha zurückkehrten. Sie lebten in der Tiefe inmitten der technischen Anlagen, die Generationen für Generationen erbaut hatten.
    Eines Tages würden sie sich vielleicht nicht einmal daran erinnern, daß sie Roach waren und zu einem großen Volk gehörten, das sich im Arcoa ausbreitete.
     
    *
     
    Die Zwanzigtausend-Jahr-Feier auf Noumantra fiel mit Grenders Geburt zusammen. Das erfuhr er natürlich erst viel später, aber die Kunde von dem Ereignis und dessen Bedeutung für alle Bewohner Noumantras entstand bereits während der Vernichtung der letzten Zweibeiner auf dem Ersten Kontinent. Während sich die Roach zum Festmahl versammelten, machte die Verkündung die Riinde, daß dem Volk ein mächtiger Fürst erwachsen würde, der seine ganze Kraft darauf richten würde, die Roach in eine noch glänzendere Zukunft zu führen.
    Das Fest und seine Ausschweifungen gerieten rasch in Vergessenheit, alle Aufmerksamkeit richtete sich auf Grender. Die Männer und Frauen der Sippe wanderten plündernd durch den Kontinent, rafften alles zusammen, was ihnen gut und wertvoll erschien, und dabei brachten sie tatsächlich einen stattlichen Reichtum an Muschelperlen, edlen Metallen und exotischen Früchten zusammen. Sie schleppten alles ins Virocha zu dem Nest, das nachträglich an den obersten und wärmsten Platz verlegt worden war. Sie huldigten Grol, der Mutter.
    Und was tat

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