Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gebe ich dir recht. Nicht für diese Phänomene. Aber doch für andere. Du verstehst, was ich damit meine?«
    »Nein, nicht so richtig.«
    »Dieser Vorgang ist ein Phänomen, und er ist von einer Kraft gelenkt worden. Ich habe beim ersten Betrachten der Bilder ebenso gedacht wie du, John. Dann jedoch habe ich meine Meinung ändern müssen, und das will ich dir beweisen.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Kannst du auch sein.«
    Bill schaltete das Licht der Schreibtischleuchte ein, damit die Helligkeit fächerförmig auf die Bilder fallen konnte und ihnen einen fremden Glanz gab.
    »Soll ich noch mal hinschauen?«, fragte ich.
    »Klar. Aber damit!« Bill reichte mir eine Lupe.
    Ich war leicht verwundert. »Traust du meinen Augen nicht mehr?«
    »Doch. Aber es ist besser, wenn du die Lupe nimmst. Und konzentriere dich dabei auf eine bestimmte Stelle. Sieh dorthin, wo die Lichtstrahlen auftauchen.«
    Es war meinem Freund ernst, das sah ich ihm an. Das hier war keine Rätselstunde, und ich war gespannt, ob auch ich das herausfand, was Bill entdeckt hatte.
    Also konzentrierte ich mich auf diese bestimmte Stelle, Durch die Wirkung der Lupe holte ich das Geschehen näher heran und konzentrierte mich ausschließlich auf diese Helligkeit.
    Zunächst sah ich nichts. Bill gab mir auch keinen weiteren Tipp. Bis ich mich dann tiefer beugte und dieses helle Phänomen noch genauer untersuchte. Und da sah ich es.
    Ich war so überrascht, dass ich etwas in die Höhe zuckte und den Kontakt mit dem Bild verlor. Sofort danach beugte ich mich wieder vor und stellte fest, dass ich mich nicht geirrt hatte.
    Das Licht war da. Aber es war nicht allein, denn in ihm und seiner Helligkeit zeichnete sich etwas ab. Es waren die schwachen Umrisse einer geisterhaften oder engelähnlichen Gestalt. Egal, was zutraf.
    Jedenfalls war die Gestalt keine Täuschung.
    Mein Herzschlag hatte sich leicht beschleunigt, als ich mich wieder in die Höhe drückte und Bills fragenden Blick auf mich gerichtet sah, wobei er fragte: »Du hast sie gesehen?«
    »Wenn du diese geisterhafte Gestalt meinst, dann ja.«
    »Genau das habe ich gemeint.«
    »Und weiter?«
    »Jetzt bist du an der Reihe. Jetzt weißt du, weshalb ich dich geholt habe.«
    Ich musste lachen. »Meinst du, dass ich dir nur allein vom Hinsehen eine Lösung präsentieren kann?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Aber man könnte dieser Spur oder dem Phänomen nachgehen.«
    Ich brauchte noch einen Schluck. Aber nicht nur Whisky. Ich entschied mich für Bitter Lemon. Die Flasche holte ich aus dem Kühlschrank.
    Bill ließ mich erst trinken und fragte dann: »Na, sind deine Gedanken klarer geworden?«
    »Das waren sie schon immer.«
    »Und was sagst du jetzt?«
    Ich blies die Wangen auf. Danach nickte ich meinem Freund zu.
    »Ja, es ist ein Phänomen. Diese Gestalt existiert, und wenn man schnell eine Erklärung finden will - egal ob sie zutrifft oder nicht -, muss man davon ausgehen, dass dieses Phänomen von der geisterhaften Gestalt gelenkt wurde.«
    »Da fahren wir auf einer Schiene, John.«
    »Gut. Und weiter?«
    Bill schlug auf seinen Oberschenkel. »Wir müssen uns einfach um den Fall kümmern.«
    Da war ich nicht mehr abgeneigt, aber ich musste natürlich mehr wissen.
    »Diese Fotos sind bezeichnend. Es ist schon wert, dass man nach einer Erklärung forscht. Aber gibt es nur diesen einen Vorgang? Oder ist auch an anderen Stellen Ähnliches passiert?«
    »Ja!«
    Ich horchte auf. »Wo?«
    Der Reporter strich über sein Gesicht. »Ich habe ja mit dem Fotografen gesprochen. Dieser brennende Himmel hat sich auch an anderen Orten gezeigt. In Irland und auch im Norden von Schottland.«
    »Gut. Was ist dort geschehen?«
    »In Irland ist ein Maisfeld verbrannt. Und in Schottland ein altes Gemäuer: Die Ruinen einer Burg, die es schon seit Hunderten von Jahren gab. Das hat der Mann durch seine Recherchen herausgefunden. Er wollte einfach nicht glauben, dass der brennende Himmel nur einmal aufgetaucht ist. So hat er sich eben auf die Suche gemacht.«
    Ich stellte die nächste Frage. »Sind Menschen zu Schaden gekommen?«
    »Zum Glück nicht. Oder besser gesagt, bisher nicht.«
    »Dann gehst du davon aus, dass der brennende Himmel noch mal erscheinen wird.«
    »Unbedingt«, erwiderte Bill mit ernster Stimme. Er trat auf mich zu und senkte dabei seine Stimme. »Ich fürchte auch, dass dabei Menschen umkommen könnten.«
    Ja, das war nicht auszuschließen. Da ich mich gedanklich bereits mit dem Phänomen beschäftigte,

Weitere Kostenlose Bücher