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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
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Prolog

    Zu Unrecht

    Die junge Frau mit dem blonden, langen Haaren stand mit dornenumschnürten Händen in einem weißen samtigen Mantel gekleidet und mit der Kapuze über ihren Kopf gestülpt, vor dem Pult der obersten Richter.
    Sie hatte Angst. Furchtbare Angst, sie versuchte aber keine Gefühle zu zeigen. Ihre Miene war wie Stein.
    Auch als man ihr Fragen stellte und ihr die Beweise vor ihr Gesicht legte, behielt sie die Ruhe, denn sie wusste, alles was sie sagen würde, sprach sowieso gegen sie. Alle glaubten ihm , alle glaubten, sie habe diese schreckliche Tat wirklich getan. Niemand zweifelte mehr daran. Egal wie sehr sie sich bemühte, egal, was sie für das Volk in der Vergangenheit getan hatte, niemand glaubte ihr auch nur ein Wort. Sie hielten sie alle für eine Mörderin. Eine skrupellos, gewissenslose und bösartige Mörderin, dabei konnte sie nicht mal an das Böse denken, konnte nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun, so Rein und Selbstlos war sie, so gütig und herzensrein. Nein, sie war nun wirklich nicht die Mörderin von der Königin.
    Sie nicht. Aber sie wusste, wer es stattdessen war.
    Kaum hatte sie an ihn gedacht, öffneten sich auch schon die Türen zum Gerichtssaal und ein junger Mann kam herein. Er war schön und strahlte wie ein weißer Ritter, doch das war er nicht. Er war der Mörder, das Böse und der Lügner. Nicht sie.
    >>Unser wichtigster Zeuge ist eben eingetroffen.<<, sagte einer der zwölf Richter. Er war ein Adler. Die anderen Richter waren ein Delfin, ein Eichhörnchen, ein Frosch, eine Eule, ein Fuchs, ein Hund, eine Katze, ein Pferd, ein Reh, ein Luchs und eine Schildkröte. Und sie alle saßen in ihren schwarzen Richterroben hinter ihrem Pult und sahen zu der jungen Frau herab, die angeklagt war.
    >>Das ist euer Zeuge!<<, rief die junge Frau entrüstet. Als sie ihn sah, konnte sie sich nicht mehr halten. Er hatte alle getötet, die sie liebte und dennoch empfand sie immer noch so viel für ihn . Wäre sie doch nur nie auf ihn herein gefallen. Sie hätte den Mann wählen sollen, der sie tatsächlich liebte und sie hat ihn für ihn zurückgewiesen, dabei wollte er nur ihr Herzfinster haben, nur ihre Macht. Jetzt weiß sie, er wollte das Chaos und die Dunkelheit in die Welt bringen. Er hat alles kaputt gemacht, hat das Gleichgewicht des Lebens zerstört und ihr Herz gebrochen.
    >>Habt Ihr etwas dagegen?<<, fragte der Richter die Frau.
    >>Ja!<<, schrie sie. >>Denn er hat den Mord begangen, nicht ich! Ich bin unschuldig! Er hat die Königin ermordet! Er hat Mondprinz und Sonnendieb getötet!<<
    Die Zuschauer im Saal lachten. Niemand glaubte ihr, egal wie oft sie ihre Unschuld beteuerte, niemand glaubte ihr. Die Verzweiflung in ihr war groß. Zu groß, sie begann zu weinen. Tränen rollten über ihr Bildschönes Gesicht.
    >>Oh, jetzt weint sie!<<, sagte der strahlende Ritter und lachte. Er saß auf dem Zeugenstuhl und begann den Richtern zu erzählen, was in jener Nacht geschehen war, er erzählte eine Geschichte, die nie so gewesen war, und doch glaubten sie nur ihm und nicht ihr. Nicht einmal annährend wurde ihr geglaubt.
    >>Und was passierte zum Schluss?<<, fragte der Richter.
    Er sah sie an.
    >>Dann … wollte sie mit dem Herzfinster in die Welt der Menschen fliehen.<<
    Ein Raunen ging durch die Zuschauermenge.
    >>Das ist nicht wahr!<<, rief sie.
    >>Oh doch, meine Liebe.<<
    Er grinste sie an. Und sein Grinsen, sein Verrat, sein böses Herz ließen ihr Herz brechen. Sie konnte ein knacken hören, wie von Glas, das gerade zerbrach. Und die Scherben fielen in ihre Dunkelheit, in den Hass und die Wut, die in ihr wuchsen. Noch nie hatte sie Wut oder Hass empfunden. Er hatte alles verändert, alles zerstört, auch sie, das reinste Wesen dieser und anderer Welten.
    Einer der Richter schlug mit seinem Hammer auf den Pult, damit die Zuschauer sich wieder beruhigten. Währenddessen lächelte er immer noch. Siegessicher war er .
    >>Die Richter haben entschieden. Die Sternenkönigin wird verurteilt. Und das Urteil lautet: Eine eintausend jährige Haftstrafe im gläsernen Gefängnis!<<, urteilten die Richter.
    Die Zuschauer jubelten.
    Die Sternenkönigin schaute ins Leere. Sie hatte so viele Jahrhunderte in dieser Welt zugebracht als Gleichgewicht und als Göttin, und als sie endlich glaubte, sie habe diese Welt vor allem Unheil gereinigt, hatte sie es gewagt ihr Herz zu öffnen für die Liebe und wurde reingelegt. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein? Sie hätte es besser wissen

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