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162 - Wer den Sturm sät...

162 - Wer den Sturm sät...

Titel: 162 - Wer den Sturm sät... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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richtigen Weg sind«, bemerkte Elkon Mur fast gut gelaunt.
    »Dort!«, rief Chandra plötzlich, als sie die nächste Biegung hinter sich ließen.
    Etwa fünfhundert Meter entfernt, an den Felsen geschmiegt, sahen sie die glatten, fugenlosen Mauern eines Gebäudes. Zwei gewundene Säulen an der Vorderseite flankierten den Eingang.
    Windtänzer schüttelte den Kopf und rieb sich die Stirn. »Ja, das ist es«, stieß er heiser hervor. »Aber wir sollten uns beeilen, die Strahlung ist nicht gut…«
    »Er hat wieder einmal Recht«, bemerkte Rasfar. »Ich messe Schwingungen, die dem Verteilerkristall beim Strahl sehr ähnlich sind. Sie schlagen bis in den ESP-Bereich aus. (ESP=extra-sensory perception) Kein Wunder, dass empathisch veranlagte Menschen wie Windtänzer darunter leiden. Aber auch wir sollten vorsichtig sein. Auch wenn wir die Schwingungen nicht so offenkundig spüren wie unser Freund aus dem Wald, so können sie doch Einfluss auf uns nehmen.«
    »Welcher Art?«, fragte Maya.
    »Ich glaube, das finden wir besser nicht heraus«, murmelte Matt.
    »Das heißt also, wir werden hier fündig«, sagte Elkon Mur, dessen Lebensgeister erwachten, zuversichtlich.
    »Ja und nein«, versetzte Rasfar. »Der geborstene Kristall im Verteilerknoten war erloschen. Wenn wir hier nur Kristalle finden, die dieselbe negative Frequenz ausstrahlen, nützen sie uns gar nichts, weil sie die Energie nicht weiterleiten, vielleicht nicht einmal absorbieren können.«
    »Das wollen wir nicht hoffen«, brummte Matt. Es beunruhigte ihn, dass er keine Verbindung zur AENEA herstellen konnte. Wahrscheinlich störte die hohe Strahlung der Kristalle.
    Sie legten die letzten fünfhundert Meter in wenigen Minuten im Laufschritt zurück und standen dann vor dem vier Meter hohen und drei Meter breiten Eingang. Die über dem Giebel angebrachten Schriftzeichen stammten eindeutig von den Hydree, und Matt übersetzte: »F1 Sektor B Quadrant 6/07« – was nicht allzu aufschlussreich war, aber auf eine Fabrik oder eine Steueranlage hinwies; jedenfalls nicht auf ein antikes Vergnügungszentrum.
    Matt versuchte es ein letztes Mal mit dem kleinen Funkgerät, und diesmal kam er tatsächlich durch. Die Verbindung war von starken Störungen überlagert und würde wahrscheinlich nicht lange Bestand haben, deshalb hielten sie sich nicht mit Vorreden auf. Matt gab einen kurzen Statusbericht und July hatte schlechte Nachrichten: Die Beben in Utopia und Umgegend hatten inzwischen Stärke Zwei erreicht, die nächsten Voraussagen sprachen schon von Stufe Vier. Der Albor-Kegel in der Nähe von Elysium zeigte Anzeichen vulkanischer Aktivität. Man hatte aus dem Marskern aufsteigendes Magma angemessen. Die Kammer des Mie füllte sich ebenfalls weiter, der Druck stieg.
    »Beeilt euch«, konnte die Kommandantin noch sagen, bevor die Verbindung abbrach. Die Energieleistung des Gerätes wurde zusehends schwächer. »Gehen wir«, sagte Maya.
    Es gab keine Türen, und sie betraten die zwanzig Meter lange Halle, an deren Ende ein Schott in die natürliche Felswand eingelassen war.
    Abgesehen von der zwanzig Zentimeter hohen Sandschicht, die mit der Zeit hereingeweht worden war, befand sich nichts in der Halle. Sie war vollkommen leer geräumt worden.
    Matt steuerte das im Halbdunkel liegende Schott an. In die Wand eingelassen fand er eine Codetastatur, doch sie hatte keine Energieversorgung mehr.
    »Müssen wir etwa sprengen?«, fragte Elkon. »Dann hätten wir ein Problem, der Sprengstoff ist unter den Trümmern unseres Goliaths begraben.«
    »Ich glaube nicht«, meinte Matt. »Die Hydree haben sicher eine mechanische Notöffnung eingebaut.« Nach einer Weile entdeckte er tatsächlich einen einfachen Klappriegel mit der entsprechenden Beschriftung. »Geht mal lieber zur Seite«, warnte er. »Die Luft, die uns gleich entgegenkommt, dürfte nicht mehr besonders gut sein.«
    Die anderen gehorchten und beobachteten gespannt, wie Matt den Schalter nach unten klappte.
    Es zischte, als würde Luft in ein Vakuum einströmen. Dann teilte sich das Schott in der Mitte und glitt auf.
    Dahinter empfing sie gähnende Schwärze.
    Die Energieversorgung für die Notbeleuchtung war natürlich auch schon lange ausgefallen.
    Sie setzten die Helme auf und schalteten die Lampen an, die weiße Lichtkegel in die Finsternis malten. Roy legte Lichtstäbe aus, die einigermaßen gute Sicht lieferten.
    So nüchtern, wie alles gestaltet war, konnte es sich nur um eine Fabrik oder eine Forschungsstation

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