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1620 - Vorleser des Teufels

1620 - Vorleser des Teufels

Titel: 1620 - Vorleser des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegen, weil die Geräusche des Wassers alles übertönten.
    Mein Freund hatte die nur etwas höher liegende Brücke erreicht. Er riss die verglaste Tür an der Rückseite auf, und das war gehört worden.
    Der Mann hinter dem Ruder fuhr herum. Er konnte nur überrascht sein, und das war er auch.
    Bevor er sich zu einer Gegenwehr aufraffte, war Suko bereits bei ihm.
    Von meiner Position sah es aus, als würde sich sein Arm selbstständig machen.
    Der Dunkelhäutige versuchte noch, seine Arme hochzureißen. Das schaffte er nicht mehr, denn der Treffer gegen seinen Kopf schleuderte ihn zur Seite, bevor er zusammenbrach.
    Für mich sah das aus wie ein Schattenspiel. Ich bekam auch mit, dass Suko noch mal zuschlagen musste, dann hatte er es geschafft.
    Er wusste, dass ich seine Aktion beobachtet hatte, richtete sich auf und winkte mir kurz zu. Das war also erledigt. Jetzt konnten wir beide durchatmen.
    Ich drehte mich wieder nach links. Eine Treppe oder ein Niedergang führte in den Bauch des Schiffes. Den Weg hatten auch unsere Kollegen genommen. Wären die Geräusche des Flusses nicht so laut gewesen, ich hätte den zweiten Matrosen sicherlich schon gehört. In seinem Ringelshirt sah er tatsächlich aus wie ein Matrose.
    Da ich nichts gehört hatte, sah ich ihn erst, als er mich ebenfalls entdeckte. Er stand noch auf der letzten Stufe, als sich sein Gesicht verzerrte und er aus dem Stand heraus angriff. Er warf sich auf mich und wollte mich zu Boden reißen. Mein Sprung zurück rettete mich davor, aber der Mann setzte sofort nach. Im Bund seiner Hose trug er ein Messer mit leicht gekrümmter Klinge. Er riss die Waffe hervor und stach nach mir.
    Ich drehte mich zur Seite. Metall schrammte über Metall hinweg. Die erste Attacke war fehlgeschlagen.
    Beim Angriff hatte er sich geduckt und wollte sich nun zur vollen Größe aufrichten.
    Mein Tritt traf sein Gesicht, als er halb hoch gekommen war. Den Schmerzensschrei konnte er nicht unterdrücken. Bevor er seine Hand hoch bekam, um das Gesicht zu schützen, sah ich, dass seine Nase gebrochen war. Blut spritzte hervor, was den Kerl noch wütender machte. Er dachte nicht im Traum daran, aufzugeben.
    Ob das Blut ihm die Sicht vernebelte, wusste ich nicht. Darauf setzte ich auch nicht erst, sondern erwischte ihn mit einem zweiten Tritt am Hals.
    Ich hörte einen würgenden Laut, danach wurde der Mann noch weiter zurückgeschleudert, landete aber nicht auf dem Deck, denn es schaffte es, sich mit der freien Hand an der Reling festzuhalten.
    Er sollte sich nicht erholen, und erneut trat mein rechter Fuß in Aktion.
    Diesmal erwischte ich ihn in Höhe der Magengrube.
    Der Muskelmann kippte nach vorn. Und genau das kam mir sehr entgegen, denn der nächste Treffer krachte gegen seinen Kopf. Und das war der Griff meiner Beretta.
    In den folgenden Sekunden schaute ich zu, wie der Typ nach vorn fiel und auf dem Bauch liegen blieb. So leicht würde er sich nicht mehr erheben können.
    Hinter mir hörte ich ein leises Lachen. Ich drehte mich um und sah Suko auf mich zukommen. Er deutete dabei einen Beifall an und meinte: »Du hast nichts verlernt.«
    »Klar. Aber ich habe auch Glück gehabt. Die Überraschung war auf meiner Seite.« Ich wechselte das Thema. »Bei dir alles klar?«
    »Immer doch.«
    »Okay. Dann sollten wir uns jetzt mal um den Vorleser und seine Fans kümmern…«
    ***
    Es hatte Karu nicht gepasst, dass sein Boot zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt gestoppt worden war. Er hatte daran gedacht, zu protestieren, doch letztendlich hatte die Vernunft gesiegt. Er wollte nicht schon jetzt Aufsehen erregen und hatte deshalb alles über sich ergehen lassen.
    Dabei hatten sich seine Zuhörerinnen nicht gegen ihn gestellt. Sie waren über die Störung sogar empört gewesen, und das hatten sie den Beamten auch klargemacht.
    Besser hätte es nicht laufen können, und so waren die Männer wieder gegangen.
    Danach hatte er die Frauen beruhigen müssen. Jetzt waren sie es, und alles würde wieder von vorn beginnen.
    Auch das würde er hinter sich bringen. Seine Stimme und der Text würden alles sehr schnell richten.
    Er stellte sich wieder auf das Podium. Er schwankte leicht, ebenso wie das Boot.
    Er hob beide Arme. »Bitte, meine Freundinnen, bitte. Vergesst, was hier passiert ist. Ihr werdet schnell wieder in die Geschichte eintauchen, und ich kann euch versprechen, dass sich diesmal die andere Seite für euch öffnen wird. Ich habe immer gesagt, dass unsere Welt nicht die einzige

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