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1623 - Dimension des Grauens

Titel: 1623 - Dimension des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einwand aus der Luft. „Ich habe dir doch gar keinen Spiegel gezeigt. Also, Atlan-Gefährtin, was wißt ihr über dieses fremde Raumschiff?"
    Theta von Ariga deutete auf die Instrumente. „Nichts", sagte sie. „Wir haben nur diese Anzeigen, und die verraten uns nicht viel. Kennst du vielleicht diesen Typ Raumschiff, Philip? Ihr Ennox seid doch sehr weit herumgekommen, auch in der Galaxis."
    „Wahrhaftig", gab er zu. „Wir haben viele Freunde an vielen Orten mit vielen Schiffen. Und vielen guten Witzen. Aber das da - das kenne ich nicht. Obwohl es sehr schön ist. Eine filigrane Konstruktion von erhabener Ästethik!"
    Die Dickbacke von Towerkommandant verzog das Gesicht. „Das nennst du schön?" fragte er. „Dieses Ding? Weißt du, wie das aussieht, Theta?"
    „Du wirst es mir sagen", antwortete die Frau höflich. Sie war klug, gebildet, diplomatisch und wohlerzogen. „Wie ein Käfer. Wie ein häßlicher, toter, leerer Käfer sieht es aus", sprudelte der Dicke hervor. „Wennschon, dann wäre es ein sehr exotischer Käfer", gab Theta zu. „Und gewaltig groß. Die Messung deutet auf eine Gesamtlänge von fast 1300 Metern!"
    „Beachtlich", sagte Philip. „Und dieser Käfer nähert sich dem Planeten und sinkt und sinkt und sinkt und gibt dabei keinen Ton von sich?"
    „Genauso ist es!" stimmte Theta von Ariga zu. „In diesen Minuten müßte dieses seltsame Raumschiff die Lufthülle von Ariga berühren."
    Die Diensttuende hatte sofort einen Plan parat. „Abschießen!" stieß der Towerbold hervor. „Nach unseren Vorschriften müssen wir den Fremden abschießen, wenn er sich uns weiter nähert!"
    „Kein Notruf zu hören?" wollte Philip wissen.
    Theta beantwortete seine Frage mit einem Kopfschütteln. „Nichts", sagte sie. „Kein Piepser. Wir haben auch keinerlei Steuerbewegungen feststellen können. Das Schiff fliegt einfach mit niedriger Geschwindigkeit auf den Planeten zu - mit relativ niedriger Geschwindigkeit."
    „Was heißt relativ?" erkundigte sich der Ennox zweifelnd. „Für eine Bewegung im freien Raum ist das Schiff relativ langsam", erklärte Theta unruhig. „Aber für eine Bewegung in der Lufthülle eines Planeten ist das Schiff viel zu schnell. Es wird von der Atmosphäre zum Glühen gebracht werden, denn die Schutzschirme können nicht wirksam werden."
    Auf den Bildschirmen war zu sehen, was die Ortung des Planeten Ariga von dem fremden Raumschiff erfaßt hatte - soweit diese Ortung überhaupt noch funktionierte. Das Schiff mußte in wenigen Minuten in die oberen Schichten der Atmosphäre von Ariga eindringen. „Wo wird das Ding voraussichtlich aufschlagen?" fragte Theta und begann auf ihrer Unterlippe zu knabbern. „Damit wir für den Notfall, sprich einen Absturz, die Bevölkerung dort in Sicherheit bringen können ?"
    Auf einem großen Schirm war eine Projektion des Planeten zu sehen, desgleichen eine Berechnung der Flugkurve. „Arkon sei Dank", murmelte Theta; sie schluckte heftig. „Das Schiff wird im Wasser abstürzen und im Ozean versinken. Wenigstens werden keine Menschen zu Schaden kommen."
    Sie sah Philip von der Seite her an. Der Ennox begriff, daß sie Hilfe von ihm erwartete - daß er nämlich an Bord dieses Schiffes ging und dort nach dem Rechten sah. „Das Ding..." - die Stimme des Rundlichen überschlug sich. „Es ionisiert nicht. Es heizt sich nicht auf."
    „Was bedeutet das?" fragte Theta von Ariga schnell. „Das Schiff ist gar nicht wirklich vorhanden!" klärte Philip sie auf. „Nur eine Projektion. Mordsmäßig gut, wie? Hat euch echt überzeugt, nicht wahr?" 'w„Und du hast das schon die ganze Zeit über gewußt?" Er gab darauf keine Antwort Der Ennox hatte seinen sehr eigentümlichen „Bericht" beendet. „Eine Projektion?" fragte Gherada Ipharsyn sofort. „Bist du sicher, Philip?"
    Der Ennox bewegte den Kopf auf und ab. „Völlig sicher", sagte er. „Das Ding kam runter auf den Planeten, einfach so, gradlinig."
    „Und es hat keinen Absturz gegeben?"
    „Nicht die Bohne", antwortete Philip. Neben vielen anderen Fragen im Zusammenhang mit den Ennox, fragte ich mich seit der ersten Begegnung mit einem dieser so überaus seltsamen Wesen, aus welcher geheimnisvollen Quelle der Erkenntnis und des Wissens Philip seinen nachgerade atemberaubend umfangreichen Wortschatz bezogen hatte. Er sprach Interkosmo in mindestens zwei Dutzend lokalen Abarten, dazu zahlreiche Dialekte und berufsspezifische Jargons. Einmal hatte ich ihn tatsächlich den Begriff

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